Ghost Mask: Scar (2018) | Filmkritik

Das Thema Schönheits-Wahn bildete schon in so einigen Horrorfilmen den Rahmen. Das spanische Melodram Die Haut, in der ich wohne, der Anime Beauty Water oder der niederländische Horrorfilm The Human Centipede (First Sequence) lassen das OP-Besteck funkeln und hinterlassen einschneidende Erinnerungen.

Der Preis der Schönheit

Auch das japanische Werk Ghost Mask: Scar von Regisseur Takeshi Sone reiht sich in die Liste ein und lässt den OP-Tisch sowie die Innenstadt gleichermaßen von Blut überströmt zurück.

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Die Kindheit von Miyu und ihrer älteren Schwester war nicht einfach, nachdem ihre Mutter Selbstmord begangen hat. Doch während Miyu bei ihrem Vater und einer neuer Mutter aufwachsen konnte, musste ihre Schwester schon früh lernen sich alleine durch das Leben zu schlagen.

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?

Und auch während der Jugend waren die beiden Schwestern immer grundverschieden. Miyu ist nicht nur wunderschön sondern auch offen und freundlich, ihre Schwester leidet hingegen unter ihrem Aussehen und agiert passiv. Nachdem es zum Streit zwischen den beiden Frauen kommt, verlässt Miyus Schwester ohne ein Wort des Abschieds Japan in Richtung der koreanischen Metropole Seoul.

Zwei Jahre später fasst Miyu den Entschluss ihrer Schwester zu folgen und endlich Frieden zu schließen. Angekommen in Südkorea lernt sie die Schönheitschirurgin Hana kennen, die sie auf mysteriöse Weise an ihre Schwester erinnert. Als Miyu infolge auch Hanas eifersüchtige Lebensgefährtin Hyoshin kennenlernt, wird es immer gefährlicher, die grausige Wahrheit über die verschwundene Schwester ans Licht zu bringen.

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Ein roter FSK 18-Sticker und eine blutüberströmte Frau auf dem Cover lassen schon vermuten, dass in Ghost Mask: Scar so einige Liter Kunstblut fließen werden. Doch der Horrorfilm aus Fernost beginnt zunächst recht langsam und erzählend.

Eine Rachefeldzug durch die Innenstadt Seouls

Stück für Stück und mit Rückblenden durchzogen, lernen wir das Schicksal der beiden ungleichen Schwestern kennen. Zusätzlich zu diesen als Erwachsene, im Kindesalter und als Jugendliche werden noch weitere Freundinnen und Familienmitglieder eingeführt, sodass man zu Beginn gerne mal den Überblick verlieren kann, wer nun wen wo sucht.

Doch nach und nach fügt sich das Puzzle zusammen. Und mit den Antworten entfaltet sich auch die Rache der Schwester.

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Vor allem die erste Hälfte des Films erzählt die Geschichte zweier Schwestern zum größten Teil als Melodrama. Erst im letzten Drittel nimmt Ghost Mask: Scar eine scharfe Wendung in Richtung Horrorgenre und die Masken der Figuren fallen – oder, wie in diesem Falle, werden eher aufgesetzt.

Ein blutiges Finale mit Schrecken

In bester Splatter-Manier wird alles abgestochen, was nicht bei 3 auf dem Baum ist und bei der Gesichts-OP wird alles an Haut entsorgt, das im Gesicht abschneidbar ist. Der Amoklauf tröstet jedoch nicht darüber hinweg, dass die vorherigen Passagen des Films überwiegend ruhig und mit einem durchaus überschaubaren Budget produziert wurden.

Wer bei der Familienkonstellation ein zweites A Tale of Two Sisters erwartet, dürfte enttäuscht werden. Wer Lust und Laune auf eine 80-minüte Rache unter Schwestern hat, wird auf jeden Fall in den letzten 10 Minuten vollends auf seine Kosten kommen.

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