Die meisten kennen Zach Braff als liebenswerten Mediziner John Michael Dorian, J. D. genannt, aus der Dramedy-Sitcom Scrubs, die von 2001 bis 2010 lief. Mittlerweile ist Braff kurz vor der 50, hat aber von seinem jugendlichen Charme wenig verloren.
Ein kulinarischer Hochgenuss oder Quatsch mit Soße?
In der kanadischen Komödie French Girl – Ein Tisch für Drei kämpft er nun um seine wahre Liebe, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Und dabei kochen die Gefühle hoch!
Gordon ist nicht gerade ein spontaner und mutiger Zeitgenosse. Seit seiner Kindheit wohnt er im selben Viertel von Brooklyn und arbeitet sogar als Englischlehrer an der selben High School, an der er einst Schüler war.
Viele Köche verderben den Brei.
Mit der Köchin Sophie Tremblay hat der hoffnungslose Romantiker seine große Stütze im Leben gefunden. Doch gerade als Gordon endlich all seinen Mut zusammengefasst hat, um seiner Traumfrau einen Hochzeitsantrag zu machen, erhält Sophie ein Jobangebot als Küchenchefin.
Es gibt allerdings einen Haken: Das Angebot führt das Paar in Sophies Heimat nach Kanada. Und nicht nur das, auch ist der Arbeitgeber Sophies Ex-Freundin Ruby Collins.
Gordon versucht seine Freundin bestmöglich bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. Doch nicht nur ist er von der französischsprachigen Familie überfordert, auch glänzt Ruby Collins bei jedem Treffen und überzeugt Sophie und Familie Tremblay gleichermaßen. Kann Gordon abseits seiner vertrauten Gefilde für seine Liebe kämpfen?
Mit einem einfachen Drehbuch, erhält man logischerweise auch einen einfachen Film. French Girl – Ein Tisch für Drei präsentiert seinen Zuschauer keine mutigen Ideen, unterhält aber auf dem erwarteten Niveau.
Nicht das Gelbe vom Ei.
Vor allem Zugpferd Zach Braff begeistert mit seiner bekannten Art und Weise. Jedoch muss man hinterfragen, ob die Casting-Entscheidung nicht auf ein jüngeres Pferd hätte setzen sollen. Die Liebesgeschichte des Paares, welches Anfang bis Mitte der 40er anzusiedeln ist, wirkt oftmals etwas zu kindisch. Momente in denen zum Beispiel Gordon mit der toten Oma aus dem Bett fällt oder mit dem Auto der Ex flüchtet, sind zu viel des Guten.
Dies ist vor allem schade, weil es immer wieder interessante Ansätze in der Geschichte gibt. Ein stärkerer Fokus auf das Zusammenleben mit der Familie, den Komplikationen in der Zusammenarbeit mit der Ex-Freundin oder dem Stadtmenschen auf dem Land wären unterhaltsamere Punkte gewesen. Dies wäre zwar nicht sonderlich innovativ, aber so bedient French Girl – Ein Tisch für Drei lediglich das Publikum, welches einen einfachen Liebesfilm mit ein wenig Herz sehen möchte.
Schauspieler Zach Braff kann ansonsten seine liebenswerte Art ausspielen. Seine trotteligen Ausfälle nimmt man seiner Figur dadurch auch weniger übel. Evelyne Brochu in der Rolle der Sophie-Jeanne Tremblay lässt ihren Liebsten das ein ums andere Mal ganz schön im Regen stehen und könnte bei der neuen Situation etwas einfühlsamer agieren.
Bei Vanessa Hudgens kochen die Gefühle hoch
Für diese schwache Drehbuch- Regieentscheidung von James A. Woods und Nicolas Wright kann aber natürlich Brochu nichts.
Erwähnenswert ist zudem die Figur Junior Tremblay, die von Antoine Olivier Pilon dargestellt wird. Hier eröffnet der Film ebenfalls einen spannenden Ansatz durch das Zusammenspiel mit Braffs Figur des Englischlehrers, welcher dem jüngsten Sohn dabei hilft seine Sprachkenntnisse zu verbessern, um der Familienfarm zu entkommen. Aber auch hierbei endet alles fast so schnell wie es eingeführt wurde.
French Girl im Stream
Natürlich muss auch Vanessa Hudgens (High School Musical) in der Rolle der Ruby Collins erwähnt werden, welche leider genau die Pläne verfolgt, die von Anfang an eindeutig sind. Mit viel Arroganz und Charisma gibt Hudgens eine fiese Widersacherin, die durch das Drehbuch aber wenig Substanz erhält.
French Girl – Ein Tisch für Drei mag manch einem schmecken, aber ein fader Beigeschmack bleibt leider. Seit dem 4. April 2024 gibt es die leichte Rom-Com als Download zum Kaufen und seit dem 11. April als Video on Demand.
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