Der Film Trümmermädchen, für dessen Drehbuch Oliver Kracht bereits 2019 bei der Berlinale mit dem Thomas Strittmatter Preis ausgezeichnet wurde, feierte 2021 seine Weltpremiere bei den 55. Hofer Filmtagen, wo er neben dem Bild-Kunst-Förderpreis für das Beste Kostümbild und das Beste Szenenbild eine Lobenden Erwähnung der Jury des Förderpreises Neues Deutsches Kino erhielt.
Die lang nachhallende, provokante Emanzipationsgeschichte vor dem Hintergrund des Neuanfangs in den Trümmern des 2. Weltkriegs zeigt in der Hauptrolle eine beeindruckende Laura Balzer, die uns mit Unterstützung eines grandiosen, vorwiegend weiblichen Ensembles mitnimmt auf die emotionale Reise der von Traumata und Unterdrückung gezeichneten Figur.
Der Kampf für die Freiheit
Deutschland, 1946. Hunger, Trümmer, heimkehrende Soldaten. Charlotte ist schwanger, aber ihr geliebter Heimkehrer will weder sie noch sein Kind. Um ihn für sich zu gewinnen und der drohenden Schande zu entgehen, schreibt sie sich für den Fräuleinkurs der Schauspielerin Gloria Deven ein, die im Faschismus ein aufstrebendes Filmsternchen war und nun Arbeitsverbot hat.
Doch Gloria mit ihrem gnadenlosen Unterricht ist nicht daran interessiert, die im Krieg unnötig gewordene Koketterie der Mädchen wiederzubeleben. Stattdessen erweckt sie in Lotte die Sehnsucht nach etwas, das ihr zu lange schon verwehrt wird: Freiheit.
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