Wie weit darf ein Anime gehen? Die sexistische Verniedlichung von Minderjährigen bildet in Eromanga Sensei leider den Kern und überschatten somit konsequent das gesamte Geschehen.
Pantyshots von kleinen Mädchen
Eromanga Sensei spielt im selben Universum wie Oreimo und stammt ebenfalls von Autor Tsukasa Fushimi. Doch was hat der Anime abseits seiner fragwürdigen Ausgangslage noch zu bieten?
Masamune Izumi ist zwar erst ein Oberstufenschüler, aber schon als erfolgreicher Light-Novel-Autor bekannt. Er selbst ist allerdings nur für die Texte zuständig und sein geheimer Partner Eromanga-sensei steuert die extrem erotischen Zeichnungen bei.
Wer steckt hinter Eromanga-sensei?
Abseits dieses Nebenjobs und der Schule kümmert sich Masamune zudem noch liebevoll um seine kleine Stiefschwester Sagiri, die seit ihrem Einzug ihr Zimmer nicht mehr verlässt. Als der große Bruder Sagiri endlich wieder zur Schule schicken möchte, findet er ihr Geheimnis heraus: sein perverser Partner Eromanga Sensei ist in Wirklichkeit seine kleine Schwester!
Natürlich sorgt dies fortan für jede Menge Chaos unter dem Dach und hinzu kommt, dass eine erfolgreiche Light-Novel-Autorin versucht Eromanga-sensei für ihre Werke abzuwerben.
Lässt man die angesprochene Thematik außer Acht, ist Eromanga Sensei ein einfacher Harem-Anime, der mit Humor, leichtem Drama und etwas Romantik seine Episoden über die Bühne bringt.
Verbotene Erotik
Trotzdem schwebt über allem immer die angedeutete Inzest-Geschichte zwischen Bruder und Schwester. Und auch, wenn diese nicht blutsverwand sind, ist all die Erotik gepaart mit der Minderjährigkeit der Protagonisten doch zu viel des Guten.
Ein 12-jähriges Kind, das nur in ihrem Zimmer sitzt und versaute Illustrationen für Light-Novels zeichnet und im Unterton den großen Bruder – ja, nicht blutsverwandt – anschmachtet, lässt viele Zuschauer wohl irritiert abschalten.
Lässt man aber auch alle moralischen Bedenken bei Seite, ist Eromanga Sensei in seiner Handlung langweilig. Die Abläufe sind vorhersehbar und die Figuren klischeehaft. Sagiri soll niedlich gestaltet sein, heult aber am laufenden Band nur anstrengend herum.
Finger weg – wirklich!
Der große Bruder Masamune gewinnt ebenfalls wenig Sympathie, obwohl er sich um Haushalt und so vieles mehr kümmert.
Die auftretenden Nebenfiguren sorgen lediglich für weitere Pantyshots und erotische Momente an der Schmerzgrenze. Man möchte die meiste Zeit jedoch lieber weggucken – von der Geschichte würde man sowieso nichts verpassen.
Mit einem Finger durchgehend auf der Aus-Taste stolpert man durch die ersten Episoden und fühlt sich am Ende erleichtert, sobald man dann endlich die Serie abgeschlossen hat. Das komische Gefühl etwas Verbotenes gesehen zu haben, bleibt aber nachträglich dann doch da.
Bildrechte: peppermint anime