Tapfere Krieger, feuerspuckende Drachen und ein tyrannischer König: Aus diesem Stoff sind die Fantasyfilme der 1990er. Auch der Kultfilm Dragonheart hat mit diesen Zutaten gekocht und ein Abenteuer geschaffen, das sowohl inhaltlich als auch optisch bis heute überzeugen kann.
Eine Welt voller Drachen & Magie
Doch worin besteht der Zauber des Films, dass dieser auch 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung nicht an Charme verloren hat?
Der edle Ritter Bowen lehrt seinen Schüler Einon nicht nur den ritterlichen Kampf, sondern auch Klugheit und Weisheit. Der angehende König ist jedoch alles andere als ein inspirierter Anhänger dieses Kodex.
Das Zeitalter der Drachen endet
Als eines Tages ein Bauernaufstand ausbricht, begleiten Einon und Bowen das Herr in den Kampf. Am Ende des blutigen Gefechts sind die Aufständischen zwar niedergeschlagen, aber der König hat sein Leben verloren und auch Sohn Einon ist schwer verwundet. In ihrer Not bringen Bowen und die Königin den sterbenden Jungen zu einem mächtigen Wesen: dem Drachen Draco.
Dieser schafft es das Leben Einons zu retten, indem er ihm die Hälfte seines Herzens schenkte – eine Tat, die ihre Leben für immer miteinander verbindet.
Doch als die Jahre vergehen, entwickelt sich der neue König Einon zu einem Tyrann, wie einst sein Vater vor ihm. Von Wut getrieben vermutet Bowen, dass nur der Drache den Jungen mit einem Fluch belegt haben kann. Daraufhin bricht der tapfere Ritter auf, um Jagd auf die geflügelten Unwesen zu machen. Einer nach dem anderen Drachen erliegt seiner Klinge.
Und dann trifft Bowen erneut auf Draco – dem mittlerweile letzten seiner Art. Beide müssen erkennen, dass ihr Kampf auf Leben und Tod nicht die Antwort auf die Probleme des Landes sein kann. Sie verbünden sich, um das Land von der grausamen Herrschaft des selbstherrlichen Despoten zu befreien.
Die Filmographie von Regisseur Rob Cohen beinhaltet so mache Unterhaltungsperle. Im Anschluss an seine 90er-Hits Dragonheart und den Katastrophenfilm Daylight folgten The Skulls – Alle Macht der Welt (2000), The Fast and the Furious (2001) und xXx – Triple X (2002).
Fantasy voller Selbstironie
Zum 25-jährigen Jubiläum erschien Dragonheart 2021 als Neuauflage mit restauriertem Ton und Bild. Und das Fantasy-Epos zeigt sich abermals von seiner besten Seite.
Die Handlung des Films mag vielleicht ein wenig in die Jahre gekommen sein, bleibt aber auch heute noch eine gelungene Mischung aus Action und Humor. Das Duo Bowen und Draco bringt die Zuschauer gleichermaßen zum Lachen und zum Weinen. Sobald sich der Ritter und der Drache verbündet haben, beginnt eine abenteuerliche Reise, die dem Fantasy-Genre mit viel Selbstironie begegnet.
Schauspieler Dennis Quaid (Midway) gibt den tugendhaften Schwertschwinger, der für Recht und Ordnung einsteht. Ein kleiner Betrug an einem armen Bauerndorf passt aber auch zwischendurch in seine Pläne. Beeindruckend ist, wie gut sein Leinwand-Partner Draco gealtert ist. Der Drache aus dem Computer gibt noch immer so eine gute Figur ab, dass sich manch CGI-Animator selbst heute noch die Augen reibt.
Die unvergessliche Stimme des Mario Adorf
Hinzu kommt, dass Draco auch als Charakter eine äußerst unterhaltsame Figur darstellt. Während im Original Schauspieler Sean Connery (James Bond) dem Fabeltier Leben einhaucht, übernimmt diesen Job in der deutschen Vertonung der bekannte Schauspieler und Hörspielsprecher Mario Adorf.
Ein Highlight der Neuauflage des Films dürfte eindeutig sein, dass diese die unzensierte Original-Kinosynchronisation enthält. Erwähnenswert ist auch das Mitwirken des Briten David Thewlis (Harry Potter-Reihe), der den machthunrigen König Einon gibt.
Dragonheart mag an manchen Stellen mal ein wenig kitschig sein, begeistert aber als Buddy-Movie der etwas anderen Art.
Wer Ritter Bowen und den Drachen Draco sowieso schon seit 1996 in sein Herz geschlossen hat, kann mit der neuen Veröffentlichung nun auch einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen werfen. Die Jubiläums-Edition enthält nebst dem Film noch Audiokommentare von Regisseur Rob Cohen, ein Making-Of und zusätzliche Szenen, die einst unter den Schnitttisch gefallen sind. Ebenfalls enthalten ist ein 60-seitiges Booklet mit Vorwort.
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