Dank unabhängiger Streaming-Plattformen gibt es heutzutage immer mehr sehenswerte Dokumentarfilme, die uns oft tiefe Einblicke in das Leben außergewöhnlicher Menschen gewähren. Diese Dokus sind dabei meist genauso spannend oder noch spannender als eine fiktive Serie. Denn bekanntlich schreibt das Leben selbst die interessantesten Geschichten. Wer Lust auf gute Unterhaltung hat und gleichzeitig Inspiration für die Verwirklichung seiner eigenen Träume sucht, sollte sich die folgenden Produktionen keinesfalls entgehen lassen.
Free Solo: Alex Honnold
Diese Dokumentation ist die reinste Schwitzpartie und sicher nichts für Menschen mit Höhenangst und schwachen Nerven. In 100 Minuten Laufzeit lernen die Zuschauer den Anfang 30-jährigen US-Amerikaner und Freikletterer Alex Honnold kennen, der einen großen Traum realisieren will: Er möchte den Granitfelsen „El Capitan“ im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien an einem Tag hinaufklettern. Und als ob dies nicht schon Herausforderung genug wäre, will er dabei sein Leben riskieren und ungesichert bis an die Spitze klettern.
Für Außenstehende ist dies eine unfassbare Entscheidung und kaum nachvollziehbar. Aber im Laufe des Films stellt sich heraus, warum der leidenschaftliche Sportler dieses Ziel erreichen will und in welchem Maße ihn das Freiklettern erfüllt. Am großen Tag entrinnt er tatsächlich dank seiner extremen Konzentration und einer ausgefeilten Strategie seinem sicheren Tod. Eine wahre Inspiration für alle, die über ihre Grenzen hinauswachsen wollen.
Five Foot Two: Lady Gaga
Die Sängerin Lady Gaga auf der großen Leinwand zu sehen ist nichts Neues. Erst 2019 gewann sie an der Seite von Bradley Cooper in A Star is Born einen Oscar in der Kategorie Bester Song. In der Netflix-Dokumentation Five Foot Two geht es aber ganz und gar nicht um ihre Schauspielkünste.
Der Dokumentarfilm aus dem Jahr 2017 verfolgt die Ereignisse rund um die Produktion und Veröffentlichung von Gagas fünftem Studioalbum Joanne und ihre Halbzeitperformance beim Super Bowl. Dabei erhalten Zuschauer tiefe Einblicke in das Leben, dass sich hinter der Künstlerfigur „Lady Gaga“ abspielt. Stefani Joanne Angelina Germanotta ist nicht nur eine talentierte Frau, sondern auch ein kämpferischer Familienmensch, der nach einem tragischen Sturz von der Bühne mit körperlichen Leiden zu kämpfen hat und dem Druck, dem man als Superstar ausgesetzt ist, nicht immer standhalten kann.
Late Life: The Chien-Ming Wang Story
Und wo wir gerade bei Netflix sind, können wir auch einen Blick auf eine weitere Dokumentation werfen. Denn auf der bekannten Streaming-Plattform gibt es eine weitere fesselnde Doku, die uns von einem außergewöhnlichen Menschen erzählt, der einen einzigen Traum verfolgt und für den ein „Nein“ nie eine akzeptable Antwort war.
So begleitet der taiwanesisch-amerikanische Dokumentarfilm aus dem Jahr 2018 den professionellen Baseballspieler Chien-Ming Wang. Dieser ist der erste und einzige Taiwaner, der jemals von den New York Yankees unter Vertrag genommen wurde. Als Wang nach einer Reihe von karriereverändernden Verletzungen Schwierigkeiten bekommt wieder in die Major League zu gelangen, setzt sich sein Kampfgeist durch und er versucht alles, um fit zu werden. Late Life ist die Geschichte eines Mannes, der nicht aufgeben will und nicht loslassen kann. Diese Tatsache bestätigen auch seine Familie und seine Freunde, die für den Dokumentarfilm interviewt wurden. Selbst wenn man von Baseball absolut keine Ahnung hat, ist dieser Film ungemein sehenswert.
Jiro Dreams of Sushi: Jiro Ono
Wem es nichts ausmacht, eine Doku mit Untertiteln zu schauen und dazu auch noch Sushi-Fan ist, wird Jiro Dream of Sushi in vollen Zügen genießen. Der Film folgt Jiro Ono, einem 85-jährigen Sushi-Meister und Inhaber des Restaurants Sukiyabashi Jiro. Dieses ist nicht etwa ein großzügiges oder elegantes Etablissement – Sukiyabashi Jiro ist ein „einfaches“ Sushi-Restaurant mit nur zehn Sitzplätzen in einer U-Bahnstation in Tokio. Und gerade das macht es so besonders: Ab 2014 fing Jiro Ono nämlich an ein Degustationsmenü mit ungefähr 20 Gängen für mindestens 30.000 Yen (in etwa 250 Euro) zu servieren – mit Erfolg.
Der Dokumentarfilm ist jedoch mehr als nur eine Hommage an den Sushi-Meister. In ihm steckt eine tiefere Botschaft, die den Zuschauern vor Augen hält, dass man seine Träume verwirklichen kann, wenn man Geduld hat und sein Handwerk beherrscht. Jiro Ono und sein kleines „unscheinbares“ Restaurant in der U-Bahnstation, das aufgrund harter Arbeit mehrere Michelin-Sterne einheimsen konnte, machen es vor.