Schmerzen, lange Wartezeiten, unfreundliche Sprechstundenhilfen – Arztbesuche sind nun wirklich nichts, worauf man sich im Allgemeinen freut. Vor dem Fernseher und im Kinosaal jedoch ist der Gang zum Arzt, ins Krankenhaus und in die Notaufnahme oft ein richtiges Vergnügen – sei es mit Klassikern wie „Emergency Room“ oder neueren Hitserien wie „Scrubs“ oder mit dem neuen Kinofilm „Kein Mittel gegen Liebe“ (ab 6. Oktober 2011 im Kino). Doch warum? Es ist wohl kaum die Schadenfreude über anderer – wenn auch fiktiver – Menschen Leid. Möglicherweise liegt es daran, dass Film- und TV-Ärzte so viel kompetenter und menschlicher sind als der Hausarzt von nebenan. Und dazu sehen die meisten Film-Ärzte noch verdammt gut aus:
Everybody’s Darling: George Clooney als Dr. Doug Ross
Ärzte gehören quasi von Berufs wegen schon zu den Good Guys. Unter diesen gibt es die Not- und Unfallärzte, die sind dann schon eine Karmastufe höher. Darüber stehen die Kinderärzte, denn wer kranke Kinder heilt, ist ja beinahe schon ein Heiliger. Und über all diesem schwebt: Dr. Doug Ross.
George Clooney, ein (auch abseits des OPs) unbestrittener Liebling der Damenwelt, erfreute die weiblichen Zuschauer über 15 Jahre hinweg als unverbesserlicher Womanizer und engagierter Kinderarzt in Emergency Room.
Der Bekehrte: Eric Dane als Mark Sloan
Er wurde eingeführt als der Bad Boy von „Grey’s Anatomy“: Mark „McSteamy“ Sloan. Durch eine Affäre mit der Frau seines besten Freundes ruiniert er dessen Ehe, er setzt dem weiblichen Krankenhauspersonal nach und erntet eine Kampagne „Vereinigte Krankenschwestern gegen Mark Sloan“. Er ist der ultimative Schürzenjäger.
Die Zuschauerinnen sind ihm verfallen wie die fiktiven Kolleginnen, doch im Verlauf der Serie erweist er sich dann doch als im Grunde ganz anständiger Kerl. Wir wussten es. Wer so gut aussieht, kann einfach nicht völlig schlecht sein…
Der Klassiker: Omar Sharif als Doktor Schiwago
Wer könnte auch einem derart tragischen Helden widerstehen? Zwischen der Liebe zu seiner Ehefrau (Geraldine Chaplin) und seiner Geliebten (Julie Christie) hin- und hergerissen, treibt er durch die Wirren der Russischen Revolution und stirbt schließlich einen einsamen Tod in der Metropole Moskau.
Als Omar Sharif in der Rolle des Doktor Schiwago auf die Leinwand trat, flogen ihm scharenweise die Herzen der weiblichen Besucherinnen zu. Von dem gepflegten Gentlemen-Look, seinen geheimnisvollen, dunklen Augen und dem sanften Lächeln dieses Herrn, schwärmt Mama sicher heute noch.
Der Durchtriebene: Julian McMahon als Dr. Christian Troy
Er lügt und stiehlt, erpresst und betrügt, um das zu bekommen, was er will. Und das ist zunächst einmal Geld. Geld für teure Gucci-Anzüge, protzige Autos und den Besuch exklusiver Clubs. Aber als plastischer Chirurg kann sich Dr. Christian Troy solche Peanuts ja auch ganz gut leisten.
Troys enormer Sex Appeal verhilft ihm dazu noch zum Erfolg in der Frauenwelt. Julian McMahons Charakter verschleißt so die Mehrheit der weiblichen Seriendarsteller in „Nip/Tuck“. Und doch gerade deswegen liegen ihm seine weiblichen Fans zu Füßen.
Der Neue: Gael García Bernal als Dr. Gabriel Goldstein
Da bahnt sich Konkurrenz an im OP-Saal der Hollywood-Ärzte! In „Kein Mittel gegen Liebe“ wird wohl ein neuer und brandheißer Filmarzt die Herzen höher schlagen lassen.
Gael García Bernal kann sich nicht nur im Aussehen, sondern vor allem auch im schauspielerischen Talent mit anderen Ärztedarstellern messen, wie er mit „Amores Perros“, „Y tu mama tambien“ und „La mala educación“ hinreichend bewiesen hat. Nun begegnet er uns in der Rolle des Arztes Dr. Julian Goldstein. Durch Diagnose einer schweren Krankheit wirft er seine Patientin Marley Corbett (Kate Hudson), eine lebhafte und unbefangene Werbemanagerin, aus ihrer gewohnten Bahn. Als sich die beiden schließlich näher kommen, erkennt Marley mehr und mehr, worauf es ihr im Leben wirklich ankommt.
Egal, ob man nun bisher Bad Boys, Sonny Boys oder Klassiker bevorzugte, Gael Garcìa Bernal in seiner Rolle als Arzt sollte man in diesem großen Liebesfilm auf keinen Fall verpassen! „Kein Mittel gegen Liebe“ läuft am 6. Oktober 2011 in den Kinos an und wer schwach wird, kann sich beruhigt im Kinosessel zurücklehnen und Dr. Goldstein einfach mal machen lassen.