Die Tore der Welt S01E01 | Episodenkritik

Der Schwarze Tod, die alles verheerende Pest bricht über die Menschen herein und der 100-jährige Krieg stürzt das Land in Chaos. Jeder will die Situation zu seinem eigenen Vorteil nutzen und seine Machtstellung stärken.

Inmitten dieser bedrohlichen Zeit will Zimmermann Merthin (Tom Weston-Jones), Nachfahre von Baumeister Jack Jackson, der einst die prächtige Kathedrale der Stadt vollendete, in Kingsbridge den höchsten Kathedralenturm Englands bauen. Ebenfalls die wichtige Hauptbrücke der Stadt muss von Grund auf neu erbaut werde, nachdem sie bei einem schrecklichen Unglück zusammenbrach.

Unterstützung erhält er bei diesem Vorhaben von der klugen Handelstochter Caris (Charlotte Riley). Doch es gibt auch Widersacher, die sich diesem Vorhaben entgegenstellen. Fortschrittliche Medizin und Architektur muss sich gegen die konservativ eingestellte Kirche und die Zunft durchzusetzen.

Prior Godwyn (Rupert Evans) und sein Adlatus kämpfen vehement gegen die neuen Techniken. Selbst Merthins Bruder Ralph (Oliver Jackson-Cohen) versucht mit allen Mitteln den Bau aufzuhalten.

Der britische Schriftsteller Ken Follett erlangte durch seine historischen Romane Die Säulen der Erde und Die Tore der Welt weltweite Bekanntheit. 2010 wurde Die Säulen der Erde als 4-teiliger Fernsehfilm unter der Regie von Sergio Mimica-Gezzan realisiert. Nun folgt Die Tore der Welt mit ebenfalls vier Episoden. Auf dem Regiestuhl nimmt dieses Mal Michael Caton-Jones platz, der bereits sein Können in Werken wie Rob Roy (1995) oder Skandal (1989) unter Beweis stellen konnte.

Bücherwürmen müssen sich im Vorfeld klar sein, dass bei einer Romanverfilmung nur selten die Komplexität der Vorlage erreicht wird. So gibt es auch bei dieser Adaptierung einige Unterschiede und gekürzte Elemente. Fokussiert werden vor allem die Intrigen, welche Ken Follett bereits eindrucksvoll in seinem Buch gesponnen hat.

In dem ersten Teil werden dem Zuschauer überwiegend die Charaktere vorgestellt und die grobe Rahmenhandlung präsentiert. Bei den Figuren tut man sich ohne Vorkenntnisse anfangs etwas schwer, denn etliche Charaktere haben ihren Auftritt und man muss erst einmal filtern, welche Geschehnisse zum roten Faden der Geschichte gehören. Zum Glück wird bei den Charakteren relativ zügig aufgeräumt und einige baumeln schon bald am Galgen.

Bei denjenigen, welche erfreulicherweise überleben, spielen sich vor allem Merthin und Caris in den Vordergrund. Ersterer wird von dem Schauspieler Tom Weston-Jones dargestellt, der vielleicht dem ein oder anderen durch die Serie Copper bekannt ist. Ansonsten ist er ein noch relativ unbeschriebenes Blatt. Dies tut aber seiner schauspielerischen Leistung keinen Abbruch, denn als geschickter Zimmermann präsentiert er bislang einen gekonnten Auftritt.

Ebenso souverän ist auch seine Geliebte Caris. Die Britin Charlotte Riley, vor allem bekannt aus Rollen in TV-Produktionen und als Verlobte des Schauspielers Tom Hardy, verkörpert die zielstrebige und starke Frau der Serie. Sie lehnt sich gegen die Norm auf und steht Merthin bei seiner Vision zur Seite.

Hervorzuheben ist ebenfalls noch die schauspielerische Leistung von Rupert Evans, der als niederträchtiger Prior Godwyn in Erscheinung tritt. Ebenso heimtückisch ist die ehemalige Sex and the City-Darstellerin Cynthia Nixon in der Rolle der Petranilla. Für ihre persönlichen Vorteile scheut sie auch nicht den Weg über Leichen.

Bei dem restlichen Cast muss man noch abwarten was die kommenden Teile bringen werden und welche Figuren sich in den Mittelpunkt spielen können.

Imposant sind besonders die Szenenbilder und Kostüme in Die Tore der Welt. Glaubhaft wird dem Zuschauer ein ungeschöntes Panorama des Mittelalters vorgesetzt, in welchem Schwäche ohne Zögern bestraft wird.

Man darf gespannt sein was uns an Betrug, Verrat und Intrigen in den nächsten Episoden noch präsentiert wird.

Episodenübersicht zu Die Tore der Welt

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