Die letzte Fahrt der Demeter (2023) | Filmkritik

Die letzte Fahrt der Demeter

Eine Seefahrt, die ist lustig – zumindest dann, wenn kein ungebetener Gast an Bord ist. Als eines Tages unzählige Holzkisten an Bord der Demeter gebracht werden, ahnt die Besatzung noch nicht, dass sie sich den Tod in den Lagerraum geholt haben.

Willkommen zur letzten Fahrt der Demeter

Zuerst sterben die Tiere an Bord, dann sind die ersten Besatzungsmitglieder dran. Wer ihn sieht, weiß dass sein letztes Stündlein geschlagen hat. Dracula höchstpersönlich schleicht unter Deck umher und holt sich seine Beute.

© Universal Pictures International Germany

Und während unter der Crew Aberglaube, Paranoia und Misstrauen breit machen, erstarkt die blasse Fledermausgestalt mit jedem Tropfen erbeuteten Blutes.

Die Legende von Dracula beginnt

Nur Schiffsarzt Clemens (Corey Hawkins) bewahrt einen kühlen Kopf und versucht den Schrecken der Nacht zu vernichten. Doch mit welchen Waffen streckt man das wahrhaft Böse nieder?

In Bram Stokers Roman von 1897 ist das Logbuch der Demeter lediglich eine Randnotiz von 5 Seiten, die nichts weiter als ein kleines Detail der epischen Handlung darstellen. Das russische Schiff, welches von Varna in Bulgarien aufbricht, um nach England zu gelangen, wird am Ende seiner Fahrt nur noch ein Wrack voller Leichen sein und dem transsylvanischen Grafen seine Überfahrt ins Land der britischen Krone ermöglichen.

Und wo die Geschichte des Grafen eigentlich beginnt, endet die tragische Reise der Demeter und seiner todgeweihten Crew.

© Universal Pictures International Germany

Regisseur André Ovredal beschränkt sich in seinem Kammerspiel auf hoher See auf die düsteren Gänge im Bauch des Handelsschiffes und das Deck bei stockfinsterer Nacht.

Etwas Böses ist an Bord

Dabei wird die Isolation und bedrängte Atmosphäre auf hoher See gut eingefangen. Und solange der nächtliche Räuber nur angedeutet wird und sich seine Erscheinung nicht zur Gänze entfaltet, wirkt der Horror überzeugend.

Doch mit Voranschreiten der Handlung wird der Nosferatu derart präsent, dass seine Bedrohlichkeit hinter teils nicht so überzeugenden Effekten zurückstecken muss.

© Universal Pictures International Germany

Die Crew ist recht gut dargestellt und vielschichtig charakterisiert, sodass das Ableben jedes Einzelnen tatsächlich für Spannung sorgt. Die musikalische Untermalung ist stimmungsvoll gelungen und sehr atmosphärisch. Auch wenn Die letzte Fahrt der Demeter tatsächlich nur ein kurzes Kapitel im Dracula-Roman darstellt, so ist es gelungen, filmisch eine fast eigenständige Geschichte zu erzählen, die trotz des vorhersehbaren Endes spannend bleibt und sich bis zum Ende steigert.

In der Nacht trinkt er unser Blut – wir nennen ihn Dracula

Wer eine atmosphärische Monsterjagd auf hoher See erleben möchte und ein Herz für Vampirgeschichten hat, kann getrost an Bord der Demeter. Aber Vorsicht, es könnte eine Reise ohne Wiederkehr werden.

Wer in Dracula mehr den adretten Gentleman mit Stock und Hut sieht, wie ihn einst Gary Oldman verkörperte, könnte jedoch angesichts der eher tierhaften Gestalt des Nosferatu etwas enttäuscht sein.

Bewertung

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Die letzte Fahrt der Demeter | 17. August 2023 (Deutschland) 6.1

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Bildrechte: Universal Pictures International Germany

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