Hat das lange gedauert bis es das Känguru endlich ins Kino geschafft hat. Dabei zitieren Studenten-WGs schon seit zehn Jahren ausschließlich die Känguru-Tetralogie und die vier Hörbücher sind mindestens seit 1956 auf Platz 1 der Spiegel-Bestseller-Liste. Am 5. März 2020 ist es endlich so weit und Die Känguru-Chroniken starten in den deutschen Kinos.
Das Känguru zieht bei seinem Nachbarn, dem unterambitionierten Kleinkünstler Marc-Uwe, ein. Doch kurz darauf reißt ein rechtspopulistischer Immobilienhai die halbe Nachbarschaft ab, um mitten in Berlin-Kreuzberg das Hauptquartier der internationalen Nationalisten zu bauen. Das findet das Känguru gar nicht gut. Es ist nämlich Kommunist.
Jedenfalls entwickelt es einen genialen Plan. Und dann noch einen, weil Marc-Uwe den ersten nicht verstanden hat. Und noch einen dritten, weil der zweite nicht funktioniert hat. Den Rest kann man sich ja denken. Vier Nazis, eine Hasenpfote, drei Sportwagen, ein Psychotherapeut, eine Penthouse-Party und am Ende ein großer Anti-Terror-Anschlag, der dem rechten Treiben ein Ende setzen soll. Nach einer wahren Begebenheit.
Für eine beachtliche Gage spielt sich das Känguru selbst (Stuntman Volker Zack, Voice Coach Marc-Uwe Kling) und für eine massiv kleinere Gage spielt Dimitrij Schaad (Guter Typ, kennen hauptsächlich Theater-Freaks) Marc-Uwe. In weiteren Rollen stehen vor der Kamera von Filip Zumbrunn, Rosalie Thomass als Maria, Henry Hübchen (Muss man da jetzt ernsthaft einen Film in die Klammer schreiben? Henry Hübchen halt!) als Immobilienhai Jörg Dwigs, Carmen-Maja Antoni (The one and only Mutter Courage!) als Kneipenwirtin Herta und Bettina Lamprecht (Ladykracher – Nein, nicht Anke Engelke. Die andere!) als Jörg Dwigs’ skrupellose Geliebte. Tim Seyfi und Adnan Maral (Der Papa aus Türkisch für Anfänger, Leute!) spielen die Späti-Betreiber Otto-Von und Friedrich-Wilhelm Yilmaz.
Känguru-Schöpfer Marc-Uwe Kling ist Autor und Liedermacher. Ersteres ist wenig überraschend, sind doch viele Leute die Bücher schreiben Autoren. Quasi alle, könnte man sagen. Die Geschichten über Marc-Uwes literarisches Alter Ego und das Beuteltier hüpften 2008 unter dem Titel Neues vom Känguru von der Bühne ins Radio. 2009 erschien das Buch Die Känguru-Chroniken: Ansichten eines vorlauten Beuteltiers im Berliner Ullstein Verlag.
Es folgten Das Känguru-Manifest und Die Känguru-Offenbarung. Das Känguru wurde mit dem Deutschen Radiopreis und dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet und hat inzwischen mehr Goldene Schallplatten als ABBA. Na ja, vielleicht auch nicht. Aber schon ziemlich viele. Im Oktober 2018 erschien der vierte Band Die Känguru-Apokryphen. Klings Roman QualityLand wurde in 24 Sprachen übersetzt. Eine Serienadaption auf HBO ist in Arbeit.
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