Mit Isle of Dogs kommt bereits nächste Woche der zweite Stop Motion-Film des Ausnahmeregisseurs Wes Anderson in die deutschen Kinos.
Isle of Dogs erzählt die Geschichte von Atari Kobayashi, dem 12-jährigen Pflegesohn des korrupten Bürgermeisters Kobayashi. Als durch einen Regierungserlass alle Hunde der Stadt Megasaki City auf eine riesige Mülldeponie verbannt werden, macht sich Atari alleine auf den Weg nach Trash Island und begibt sich auf die Suche nach seinem geliebten Bodyguard-Hund Spots.
Dort freundet er sich mit einem Rudel Mischlingshunde an und bricht mit ihrer Hilfe zu einer epischen Reise auf, die das Schicksal und die Zukunft der ganzen Präfektur entscheiden wird.
Anlässlich dessen wollen wir euch heute die Hunde von Trash Island, das sogenannte „Hero Pack“ einmal genauer vorstellen.
Jedes Mitglied des kommunikativ begabten Trash Island-Rudels hat einen gut abgehangenen Hundenamen, der uns verrät, dass diese Hunde einst geliebt wurden und in der gesellschaftlichen Rangliste ganz oben standen. Sie heißen Chief, Rex, King, Duke und Boss.
Chief:
Ein kohlschwarzer Jagdhund mit langen Beinen, schwarzer Schnauze, Boxerkinn, und von weißen Punkten gesprenkelten Schlappohren. Er besitzt den kompakten Knochenbau eines Mittelgewichtlers, aber die Ausgezehrtheit eines Langstreckenläufers.
Die englische Stimme von Chief, jenes grimmig autarken Streuners, der eine unerwartete Wandlung durchmacht, stammt von Bryan Cranston. „Chief ist ein eigenartiger Typ, besitzt aber natürliche Vornehmheit“, merkt Cranston an.
Rex:
Rex ist ein drahtiger, rauhaariger Köter mit stacheligem, geschecktem Fell und den Augen eines arktischen Schlittenhundes. Seine Rippen stechen hervor wie bei einem gusseisernen Heizkörper.
Edward Norton ist im englischen die Stimme von Rex, der, als umtriebiger Anführer des Rudels, stets die Ruhe bewahren will. „Rex beschreibt sich als ein auf einem Sitzsack neben einem Elektro-Heizlüfter liegender Hund. Er ist also nicht der Hund eines reichen Mannes. Er war vielleicht bequeme Mittelschicht, vielleicht obere Mittelschicht. Aber er besitzt Arbeitsethik.
Er ist durchaus rauflustig und dazu bereit, tatkräftig für seine Bedürfnisse zu kämpfen. Gleichzeitig hat er ein Grundbedürfnis nach Komfort, und deshalb ist Trash Island, psychologisch gesehen, schwierig für ihn. Er ist nicht unbegrenzt leidensfähig.“
King:
Ein eleganter, rotfelliger Köter mit einer zobelbraunen Schnauze und einem gezwirbelten Schnauzbart. Er ist übersät mit Schorf, Narben, Schrammen und Kratzern.
King, im englischen vertont von Bob Balaban, befand sich als „spokesdog“ und Aushängeschild für Doggy Chop-Hundefutter auf dem Gipfel der Hundeberühmtheit, bevor man ihn auf Trash Island deponierte. „Ich kann mir gut vorstellen, dass er sich als etwas Besonderes empfand“, sagt Balaban.
„Wie bei den Weimaranern von Hundefotograf William Wegman vermute ich mal, dass auch King insgeheim gerne Hüte und Kostüme trug und es genoss, im Fokus von 20 Kameraleuten zu stehen, und, dass jedermann um sein Wohlergehen besorgt war. Und das gelegentliche Leckerli war das Sahnehäubchen auf der Hundetorte, könnte man sagen.“
Duke:
Ein bohemehafter Sennenhund. Feingliedriges Gesicht, schnittige Ohren, und der überelastische Gang eines Balletttänzers. Es fehlen ihm sieben Zähne und er hat den Reizhusten eines Schwindsüchtigen.
Jeff Goldblum empfand mit Duke, dem gesprächigen, neugierigen Jagdhund, der stets die Ohren am Boden hält, um die neuesten Gerüchte zu erfahren, eine gewisse Seelenverwandtschaft.
„In dieser Zeit der großen sozialen Krise in der Hundewelt will Duke, glaube ich, nur das, was er immer schon wollte: eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Fellpflege, und eine jährliche Vorsorgeuntersuchung – was ungefähr dieselben drei Dinge sind, die auch ich verlange“, sagt Goldblum.
Boss:
Ein kräftiger, mit schwarzen Flecken getupfter Köter mit schwarzen Pfoten und einem Schwanz wie eine ausgedrückte Zigarre. Er trägt einen schmutzigen, schmierigen, abgerissenen, gestreiften Hundepulli aus Wolle mit eingestickten Baseballbällen und darüber in quer verlaufender Kursivschrift das Wort „Dragons“.
Bill Murray vertont im englischen diesen Hund, der einst, als Sportmaskottchen, eine ruhmreiche Aufgabe hatte. Murray sagt: „Wenn man einen Erfolg erringen will, braucht man ein Maskottchen, etwas, das bei einem ist, wenn es schwierig wird, und auch etwas, das man bei sich haben will, wenn alles gut läuft. Das ist Boss.“
Murray, ein tierischer Hundefan, sagt über die Vierbeiner: „Sie sind ein Geschenk des Himmels, finde ich. Sie sind hier, um die Menschen, die sich ihrer Annehmen, zu erleuchten.“