„Die Himmelsleiter – Sehnsucht nach morgen“ auf Das Erste

Der Zweiteiler Die Himmelsleiter – Sehnsucht nach morgen über Nachwirkungen des Krieges und des totalitären Regimes feierte am Montag seine Premiere in Köln. Im schicken Residenz-Kino, welches wir persönlich durch zahlreiche Pressevorführungen kennen, versammelten sich zu diesem Event Hauptdarsteller und verantwortliche des Films und präsentierten sich der zahlreich erschienenen Presse.

In der komplett zerstörten Rheinmetropole Köln bedeutet das Kriegsende für die Bevölkerung noch lange nicht das Ende des Überlebenskampfes. Im Gegenteil, der Winter 1946/47 ist der härteste des Jahrhunderts und die Bevölkerung kann sich nur mit Schmuggeln, stehlen und Geschäften auf dem Schwarzmarkt am Leben halten. Denn wie Kardinal Frings verlauten ließ, ist in schlechten Zeiten dies alles erlaubt und wird zur notwendigen Überlebensstrategie.

Die Jüdin und dreifache Mutter Anna Roth (Christiane Paul) wartet auf die Rückkehr ihres Mannes Adam. Während der NS-Diktatur wurde ihre Familie vom NSDAP-Mitglied Armin Zettler (Axel Prahl) verraten und lebt seither in Ungewissheit über das Schicksal des Familienoberhauptes. Sohn Michel Roth (Jonathan Berlin) schwänzt die Schule und schmuggelt Metall über die „Himmelsleiter“, einen verminten Weg durch die Eifel, ins nahe gelegene Belgien. Seine Schwester Eva Roth (Muriel Wimmer) versucht sich als Liedermacherin im Kölner Karneval. Das Leben scheint trotz aller Widrigkeiten fortzuschreiten und die Großfamilie wehrt sich gegen die psychischen und physischen Auswirkungen der drohenden Hungersnot, doch der nach wie vor überzeugte Nationalsozialist Zettler kann auf Grund seiner guten Beziehungen zu den Siegermächten erneut Karriere machen und hat es nun auf Annas Haus abgesehen. Mit Annas tatkräftigem Widerstand hat er dabei jedoch nicht gerechnet.

Die Himmelsleiter – Sehnsucht nach morgen basiert auf den autobiografischen Erlebnissen von Peter Zingler, welcher seine persönlichen Erinnerungen seiner Kindheit in den Nachwirkungen des Krieges und des totalitären Regimes in die Geschichte einfließen ließ. Regisseur Carlo Rola zeichnet das facettenreiche, vielschichtige Porträt einer Kölner Familie, welche in den Trümmerfeldern Kölns ein neues Leben aufbaut, ein hoch emotionales, faszinierendes Gesellschaftsbild der damaligen Zeit.

Der zweiteilige Spielfilm wird jeweils am 27. und 28. Februar um 20:15 Uhr auf Das Erste (ARD) ausgestrahlt. Eine Vorschau zum Film könnt ist könnt ihr euch hier anschauen, dort könnt ihr euch auch noch weitere Extras und Making-ofs zu Gemüt führen. Alle weiteren Informationen zu Film, Cast und Crew erhaltet ihr auf der offiziellen Internetpräsenz zum Film. Besonders Interessant ist der zeitgeschichtliche Hintergrund, welcher ausführlich erläutert wird. Aber auch die sorgfältig dokumentierte Entstehung des Films ist die Aufmerksamkeit wert. Für uns steht jedenfalls fest, was bei uns am Wochenende im TV läuft.

© Degeto/Bavaria Fernsehproduktion/Stephanie Kulbach

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