In The Wolf of Wall Street erzählt Regisseur Martin Scorsese die wahre Geschichte des jungen Börsenmaklers Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio), der in den 90er Jahren seine Maklerfirma „Stratton Oakmont“ gründete und gemeinsam mit seiner „Wolfsmeute“ (u.a. Jonah Hill) exzessive Erfolge feierte. Getrieben von der Gier nach Geld, Macht, Frauen und Drogen wollten sie immer mehr – und selbst das war nie genug.
In den USA konnte der Film die Kinogänger bereits überzeugen und stieg dort erfolgreich auf Platz 2 der Kinocharts ein. Wir zeigen euch heute wie es Jordan Belfort zu diesem exzessiven Lebensstil bringen konnte und wie lange es mit seinem „bissigen“ Vorgehen gut ging.
Der Wolf von der Wall Street – Der Mann hinter der Geschichte:
Der Name Jordan Belfort steht heute synonym für einen der spektakulärsten Betrugsskandale, den die New Yorker Wall Street in ihrer Geschichte je gesehen hat. Für Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio mehr als genug Stoff, um daraus einen spannenden Kinofilm zu machen: The Wolf of Wall Street. Wie kam der echte „Wolf von der Wall Street“ zu seinem Spitznamen? Wie wurde er geschnappt? Und was macht er heute?
Sein „Talent“ für Finanzgeschäfte war Jordan Belfort gewissermaßen schon in die Wiege gelegt worden, als er 1962 als Kind zweier Buchhalter in New York geboren wurde. Nachdem er seine Karriere als normaler Börsenmakler begonnen hatte, strebte er schon bald nach Höherem. Er wollte das ganz große Geld machen, sich nicht mit Peanuts begnügen. Zum Verhängnis sollte ihm später jedoch werden, dass er es mit der Ehrlichkeit von Anfang an nicht so wirklich genau nahm…
Ende der 1980er gründete Belfort mit einem Freund die auf außerbörslichen Handel spezialisierte Maklerfirma Stratton Oakmont, welche innerhalb kurzer Zeit zur einem der größten und einflussreichsten Player in der Finanzwelt avancierte. Stratton Oakmont betreute die Börsengänge von über 35 Unternehmen – zu den bekanntesten zählte die Schuhfirma Steve Madden Ltd. – und beschäftigte zu ihrer Blütezeit mehr als 1.000 Börsenmakler. Doch Belforts Firma bediente sich zunehmend illegaler Geschäftpraktiken und Betrügereien. Unter den Mitarbeiten entstand derweil ein absurder Wettbewerb um schnelles Geldverdienen und ebenso schnelles Verprassen ihres privaten Reichtums.
In den besten Zeiten verdiente Belfort fast eine Million Dollar – pro Woche! Das Raubtierhafte dieser rasanten Geldvermehrung bescherte ihm den Spitznamen „Wolf von der Wall Street“. Mit 26 Jahren hatte er es bereits zum Multimillionär gebracht und einen extrem ausschweifenden Lebensstil inklusive einer handfesten Drogenabhängigkeit entwickelt. Partys, Autos, Yachten, Frauen bestimmten zu dieser Zeit sein Leben. Jedoch verdichteten sich die Anzeichen, dass diese paradiesischen Zustände nicht für immer andauern würden. Nach Beschwerden früherer Kunden wurden Belforts Geschäfte im Jahr 1994 von der US-Börsenaufsicht untersucht. Was man dabei herausfand, war offenkundig mehr als genug, um dem „Wolf“ ein lebenslanges Verbot für den Handel mit Wertpapieren auszusprechen. Seine Firma bekam (unter neuer Führung) strenge Auflagen für die weitere Geschäftstätigkeit, welche sie danach allerdings nicht mehr allzu lange aufrechterhielt.
1998 wurde Belfort aufgrund seiner kriminellen Geschäfte schließlich vom FBI verhaftet und wegen Wertpapierbetrugs und Geldwäsche vor Gericht gestellt. Seine letztliche Strafe belief sich auf 4 Jahre Gefängnis, von denen er jedoch nur 22 Monate absitzen musste. Zudem wurde er dazu verurteilt, mehr als 100 Millionen Dollar an die über 1.500 von ihm geschädigten Kunden zurückzuzahlen.
Heute arbeitet Belfort als Motivationscoach mit einem Stundenlohn von geschätzten 30.000 Dollar und hat zwei Bücher über sein bewegtes Leben verfasst, die weltweit in 40 Ländern veröffentlicht wurden.