Cool Runnings – Dabei sein ist alles (1993) | Filmkritik

Cool Runnings aus dem Jahr 1993 erzählt eine herzerwärmende Geschichte über Träume, Teamgeist und den Mut, das Unmögliche zu wagen.

Das geht über eure Vorstellungskraft, Jamaika hat ne Bobmannschaft

Unter der Regie von Jon Turteltaub (Das Vermächtnis der Tempelritter) präsentiert die Disney-Produktion eine Mischung aus Humor, Drama und sportlicher Inspiration, die auch heute noch nichts von ihrem Charme verloren hat. Der Film basiert lose auf den wahren Ereignissen der ersten jamaikanischen Bobmannschaft, die 1988 bei den Olympischen Winterspielen in Calgary antrat.

Derice Bannock (Leon Robinson) träumt seitdem er denken kann von einer Karriere als 100-Meter-Läufer und der Teilnahme an den Olympischen Spielen. Doch ein Unfall bei der Qualifikation macht diesen Traum zunichte.

Fühlt den Rhythmus, hört die Musik, dieser Bob führt uns zum Sieg!

Anstatt aufzugeben, entwickelt Derice eine ungewöhnliche Idee: Warum nicht als Bobfahrer antreten? Gemeinsam mit seinem besten Freund, dem stets gut gelaunten Sanka Coffie (Doug E. Doug), sowie dem reichen Junior Bevil (Rawle D. Lewis) und Miesepeter Yul Brenner (Malik Yoba), die unterschiedlicher kaum sein könnten, formt er ein Team.

Die vier Männer wissen nichts über die Sportart, haben kein Equipment und stehen vor unzähligen Herausforderungen – nicht zuletzt wegen der skeptischen Reaktionen auf eine Bobmannschaft aus einem tropischen Land. Doch mit der Unterstützung des ehemaligen Bob-Champions Irv Blitzer (John Candy), der seine eigene zweite Chance sucht, stellen sie sich ihrem Abenteuer in Schnee und Eis.

Die vier Hauptdarsteller (Leon, Doug E. Doug, Rawle D. Lewis & Malik Yoba) überzeugen mit ihrem Zusammenspiel, auch wenn ihre Rollen stark den bekannten Charakterklischees entsprechen: Derice als der ehrgeizige Anführer, Sanka als der charmante Spaßvogel, Junior als der unsichere Zweifler und Yul als der ernste Kämpfer. Diese Dynamik schafft eine unterhaltsame Mischung aus Konflikt und Zusammenhalt, die den Film trägt.

Wir haben den coolen Derice und den kleinen Junior, Yul Brenner und den Rasta Sanka. Wir sind die flinksten Jamaika-Flitzer und unser Trainer heißt Irv Blitzer.

John Candy, in einer seiner letzten Rollen vor seinem Tod, bringt als Coach Irv Blitzer sowohl Humor als auch emotionale Tiefe in den Film. Seine Dialoge über die Fehler seiner Vergangenheit und seinen Wunsch, sich selbst zu rehabilitieren, verleihen der Geschichte zusätzliche Schichten.

Cool Runnings gelingt es, Humor und Ernsthaftigkeit in Einklang zu bringen. Die komischen Momente, vor allem in den Szenen, in denen das Team in Jamaika mit Bob-Training beginnt, sorgen für zahlreiche Lacher. Gleichzeitig bietet der Film inspirierende Botschaften über Akzeptanz, Durchhaltevermögen und die Bedeutung von Teamarbeit. Besonders bewegend sind die Momente, in denen das Team gegen Vorurteile kämpft und beweist, dass es nicht das Herkunftsland ist, das einen Champion ausmacht, sondern die Einstellung.

Ein Klassiker für die ganze Familie

Für einen einfachen Familienfilm beeindruckt Cool Runnings mit den dynamischen Kameraaufnahmen, die den Bob-Sport packend und nachvollziehbar inszenieren. Die rasante Fahrt durch die Eisbahn wird so zum mitreißenden Höhepunkt. Dass der Film einer Sportart Aufmerksamkeit schenkt, die selten im Mittelpunkt eines Spielfilms steht, macht ihn umso bemerkenswerter.

Die Filmmusik von Hans Zimmer fügt sich perfekt in die Handlung ein und unterstreicht die emotionalen und spannenden Momente. Von karibischen Klängen bis hin zu heroischen Themen bietet der Soundtrack eine stimmungsvolle Untermalung, die den Charakter des Films abrundet.

Cool Runnings – Dabei sein ist alles bleibt ein zeitloser Klassiker, der auch nach vielen Jahren Jung und Alt gleichermaßen unterhält. Die einfache, aber herzerwärmende Geschichte, das charmante Ensemble und die inspirierenden Botschaften machen den Film zu einem unverzichtbaren Beitrag in der Reihe der besten Sport- und Familienfilme. Trotz der vorhersehbaren Handlung und der etwas schablonenhaften Figuren ist der Film ein Vergnügen, das immer wieder Spaß macht.

Bildrechte: The Walt Disney Company