Concordia – Tödliche Utopie (2024) | Serienkritik

Concordia - Tödliche Utopie

Totale Überwachung. Jedes Wort, jede Bewegung wird zu jedem Zeitpunkt von zahlreichen Kameras aufgezeichnet. Nicht einmal in den eigenen vier Wänden endet die komplette Überwachung.

Willkommen in einer tödlichen Utopie

Was für viele Menschen nach einem Alptraum in einem totalitären Überwachungsstaat klingt, ist für die Menschen in der Serie Concordia – Tödliche Utopie das Paradies. Doch in sechs Episoden beleuchtet die Thriller-Serie welche schwerwiegenden Folgen es mit sich bringen kann, wenn nahezu unendliche Daten in die falschen Hände geraten.

© Edel Motion

Seit 20 Jahren existiert die schwedische Modellstadt Concordia bereits, in der alle Einwohner rund um die Uhr von einem KI-gesteuerten System überwacht werden. 20 Jahre ohne Mord und Verbrechen. Nun soll das erfolgreich wirkende Konzept nach Deutschland expandieren.

Das Problem ist niemals die Technologie, es ist die Absicht der Menschen, die sie nutzen.

Dieser Plan wird bedroht, als Oliver Miller, ein Analyst aus Concordia, kurz vor der Stadtgrenze getötet wird. Thea Ryan, eine interne Krisenexpertin, schließt sich mit Isabelle, einer Concordia-Anhängerin, zusammen, um das Projekt zu retten. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf eine Sicherheitslücke, die mit Oliver in Verbindung steht und die Zukunft der Stadt bedroht.

Für Concordia-Gründerin Juliane Ericksen (Christiane Paul) steht viel auf dem Spiel, als eine anonyme Terrorgruppe öffentlich enthüllt, dass sie privates Filmmaterial von Concordia-Bewohnern gestohlen hat.

© Edel Motion

Das Konzept einer kriminalitätsfreien Modellstadt, gegründet auf der Grundlage einer Rund-um-die-Uhr-Überwachung aller Menschen, ist ein solides Grundkonzept einer futuristischen Thrillerserie.

Big Brother Is Watching You!

Als Zuschauer wird man durchgehend mit richtungsweisenden Fragen konfrontiert: Heiligt der Zweck jemals die Mittel? Ist 100%ige Sicherheit überhaupt möglich? Und wenn ja, welchen Preis ist man bereits dafür zu bezahlen?

Concordia – Tödliche Utopie beschäftigt sich mit all diesen Gedanken und erzählt all dies unter dem Deckmantel eines Mordfalls. Der Tod von Oliver Miller gerät jedoch leider zunehmend aus dem Blickfeld der Handlung und ein Meer an Figuren und Handlungssträngen überschattet die zugrundeliegende Ausgangssituation.

Dabei nimmt die Serie immer wieder das Tempo aus der Geschichte. Zwar dienen die stattfindenden Dialoge der Charakterentwicklung, lassen jedoch den Spannungsbogen zwischenzeitlich abflachen.

© Edel Motion

Der Cast wird angeführt von Schauspielerin Ruth Bradley (Slow Horses – Ein Fall für Jackson Lamb), die als Ermittlerin in Concorida und Göteborg auf Spurensuche geht. Hinzu kommt ihre angespannte Familiensituation, welche sie neben der Arbeit zu bewältigen hat.

Den Herzen nach verbunden – Concordia

An ihrer Seite agieren unter anderem Nanna Blondell (House of the Dragon) in der Rolle der Isabelle Larsson, Christiane Paul (Die Ermittlung) als Concordia-Gründerin Juliane Ericksen und und Jonas Nay (Deutschland 83) als rätselhafter Leon. Die internationale Besetzung spielt fast durchweg konsequent auf.

Insgesamt ist Concordia – Tödliche Utopie ein einfacher Blick auf einen Big-Brother-Staat, der in naher Zukunft Realität sein könnte. Und bereite heute kann man sich fragen: Würde man in so einer Utopie leben wollen und welchen Preis wäre man bereit, dafür zu zahlen?

Hinweis: Die Near Future-Thrillerserie Concordia – Tödliche Utopie ist in der ZDF Mediathek abrufbar. Am 22. November 2024 erscheint die Serie zudem auf DVD.

Handlung:

Bildrechte: © Edel Motion

Ähnliche Beiträge

IF: Imaginäre Freunde: Unvergleichliche deutsche Stimmen für ein magisches Abenteuer voller Fantasie

Trailer zur Verfilmung des Theaterstücks „Die Ermittlung“

Persischstunden (2020) | Filmkritik