Wir schreiben das Jahr 1914. Ein junger Mann namens Friend (David Oakes) wird mit einem Boot auf eine raue und karge Insel irgendwo im Atlantik gebracht. Seine Mission: für die nächsten 6 Monate den Wind beobachten und darüber Buch führen.
Gestrandet auf einer einsamen Insel
Was sich dem Neuankömmling jedoch bietet, ist ein unwirtliches Eiland und der schrullige Leuchtturmwärter Gruner (Ray Stevenson). Doch das eigentliche Abenteuer beginnt nachts, wenn der Leuchtturm sein einsames Licht über das schroffe Vulkangestein hinaus ins tosende Meer sendet. Dann kommen Sie: die Kreaturen der Tiefe. Fischmenschen, die zu hunderten versuchen, den Leuchtturm einzunehmen.
Was die Fischwesen wollen, wird schnell klar. Denn Grunder beherbergt einen ganz besonderen Gast. Ein Fischmädchen wird von ihm wie ein Tier gehalten. Und wenn sie nachts ihre Rufe in die Nacht sendet, dann eilen ihre Artgenossen herbei.
Friend und Gruner müssen sich zusammenraufen, wenn sie überleben wollen. Doch der schmächtige Junge ist kein Kämpfer und der bärbeißige Leuchtturmwärter ist kein Teamspieler. Eine harte Aufgabe für die beiden letzten Überlebenden. Und das nächste Schiff kommt erst in sechs Monaten.
Angriff oder Abwehr?
Mit einer wunderschön morbiden Optik versucht der Film Cold Skin – Insel der Kreaturen ein wenig wie eine Geschichte von H.P. Lovecraft zu wirken. Tatsächlich beruht diese Abenteuergeschichte auf einen Roman namens Im Rausch der Stille. Und still ist es immer auf der Insel, wenn das tobende Meer nicht wäre.
In einer erdrückenden Isolation und mit dem Geheimnis der nächtlichen Angreifer wird eine Geschichte voller Horror, Abenteuer und Menschlichkeit erzählt. Während Friend versucht, einen friedlichen Weg zu wählen, zieht Gruner schonungslose Gewalt vor. Wer von beiden Recht behalten wird, sieht man dann am Ende.
Auch wenn manchmal die Effekte nicht überzeugen, so ist die gesamte Filmhandlung stimmig und überzeugend erzählt. Ray Stevenson (Punisher Warzone) macht einen fantastischen Job als Einsiedler mit dem Charme eines Felsens.
Die Insel und das Meer werden mit tollen Aufnahmen gut in Szene gesetzt und tragen unheimlich gut zur Stimmung bei. Die Schauplätze sind zwar rar gesät, können aber gerade deshalb überzeugen, weil sie gut ausgearbeitet sind und die bedrückende Isolation gut einfangen.
Ein Ende mit Erklärungsbedarf
Ein kleiner Film mit viel Unterhaltungswert und reichlich Action. Besonders beim finalen Angriff der Kiemenatmer ist viel Kunstblut und Munition von Nöten.
Für Genrefans dürfte das Machwerk von Regisseur Xavier Gens (Hitman – Jeder stirbt alleine) auf jeden Fall einen Blick wert sein.
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