Borderlands (2024) | Filmkritik

Borderlands

Die Welt von Borderlands gehört zu den schillerndsten und chaotischsten Universen, die je ein Videospiel hervorgebracht hat.

Ein Film, der zwischen Chaos und Kontrolle stolpert

Mit der Verfilmung unter der Regie von Eli Roth (Hostel) sollte das verrückte Flair des Franchise eingefangen werden. Doch schafft es der Film, diesen explosiven Geist auf die Leinwand zu übertragen? Die Antwort ist: nur teilweise.

© LEONINE Studios

Die Geschichte folgt Lilith (Cate Blanchett), einer knallharten Kopfgeldjägerin, die für einen Auftrag auf ihren chaotischen Heimatplaneten Pandora zurückkehrt. Für den reichen und mächtigen Atlas soll sie dessen Tochter Tiny Tina (Ariana Greenblatt) zurück nach Hause bringen.

Eine ungleiche Truppe mit wenig Chemie

Doch schnell ändern sich die Pläne von Lilith: Mit einem bunten Haufen Außenseiter jagt die Kopfgeldjägerin fortan nicht nach einem Kind, sondern sucht nach einer geheimen Kammer, die das Wissen vergangener Generationen beherbergen soll.

An ihrer Seite sind Soldat Roland (Kevin Hart), der muskulöse Krieg (Florian Munteanu), Wissenschaftlerin Tannis (Jamie Lee Curtis) und der besserwisserische Roboter Claptrap. Das Schicksal des Universums könnte in ihren Händen liegen, aber für jeden einzelnen der Truppe geht es um viel mehr!

© LEONINE Studios

Blanchett, zweifellos eine Ausnahmeschauspielerin, liefert eine solide Performance ab. Doch in der Rolle der Lilith wirkt sie schlicht deplatziert, trotz all ihrer Bemühungen, die Figur glaubwürdig zu machen. Ebenso fällt die fehlende Chemie innerhalb der Gruppe ins Auge – ein Problem, das einem Ensemblefilm wie diesem das Genick brechen kann.

Groß angelegte Action in einem zu sauberen Gewand

Die Actionsequenzen hingegen sind ein Highlight. Mit bombastischen Effekten und einer Vielzahl an Schauplätzen bringt der Film eine beeindruckende visuelle Dynamik mit sich.

Doch die Entscheidung, den Film mit einer FSK 12-Freigabe ins Kino zu bringen, entzieht ihm den anarchischen und oft brutalen Charme der Vorlage. Borderlands hätte von einem R-Rating enorm profitiert, um die rohe, unzensierte Essenz der Spiele einzufangen. Stattdessen wirkt vieles zu glatt und zahm, um wirklich fesselnd zu sein.

Die größte Schwäche des Films ist jedoch sein überladenes Drehbuch. Zu viele Figuren, zu viele Orte, zu viele Handlungsstränge – Borderlands versucht, alles auf einmal zu erzählen, und verliert dabei die narrative Fokussierung. Statt einer stringenten Geschichte fühlt sich der Film wie eine hastige Tour durch die Welt von Pandora an, bei der sich nichts wirklich entfalten darf.

© LEONINE Studios

Claptrap, der kultige Roboter der Reihe, sorgt zwar für einige Schmunzler, doch Chris Talls überdrehte Stimme nimmt der Figur schnell den Charme.

Claptrap: lustig, aber nervig

Statt charmant ist er oft einfach nur laut und anstrengend – eine verpasste Chance, den Lieblingscharakter der Fans angemessen darzustellen. Jack Black hat dies im Original deutlich besser hinbekommen.

Borderlands bietet große Schauwerte und einen Hauch des Chaoten-Charmes der Vorlage. Doch trotz einer beeindruckenden Besetzung fehlt es dem Film an Herz und Seele. Besonders das unpassende Casting von Cate Blanchett und die fehlende Gruppendynamik hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack.

Fans der Videospiele könnten an der Action und den vielen Anspielungen Gefallen finden, doch als eigenständiger Film bleibt Borderlands ein unausgereiftes Abenteuer.

Handlung:

Bildrechte: LEONINE Studios

Ähnliche Beiträge

Pamela Anderson ist „The Last Showgirl“: Ab März im Kino

Hagen (2024) | Filmkritik

Zurück in den Dschungel! „Jumanji 3“ kommt im Dezember 2026 in die Kinos