Blood of Zeus (2020) | Serienkritik

Beim Streaminganbieter Netflix stehen seit Jahren Anime Originals wie The Seven Deadly Sins, 7 Seeds und Dorohedoro hoch im Kurs.

Ein blutiger Kampf der Götter

Aber auch Zeichentrickserien, die nicht aus Japan stammen, nehmen an Beliebtheit zu. Mit Blood of Zeus erschien 2020 eine Serie voller Götter, Gewalt und griechischer Mythologie.

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Heron wächst zusammen mit seiner Mutter in einem kleinen Dorf in Griechenland auf. Doch die kleine Familie wird immer wieder von den Einheimischen bedroht und an den Stadtrand verjagt, denn seit Herons Mutter Elektra einst mit ihrem Kind in das Dorf kam, bedecken dunkle Wolken den Himmel.

Was hat das Schicksal mit Heron im Sinn?

Mittlerweile zum Mann herangewachsen arbeitet Heron tagsüber für einen kleinen Ertrag in den Minen. Doch das Schicksal hält größere Pläne für ihn bereit. Als eines Tages blutdurstige Dämonen die Polis angreifen, greift Heron zur Waffe und beschützt zusammen mit der Amazonenkriegerin Alexia seine Mutter und die Stadtbewohner.

Doch der kleine Trupp an Dämonen ist nur der Begin einer ganzen Invasion. Der grausame Dämonenkönig Seraphim hat eine Armee auf die Beine gestellt, um die Menschen und den Olymp zu stürzen. Zu diesem Zweck will er die mächtigen Giganten aus der Tiefe des Meeres befreien.

Als Heron zur Rettung seiner Heimat dem Ruf der Schlacht folgt, erfährt er die Wahrheit über seine Geburt und seinen Vater. Als Halbgott und Sohn des Zeus schlummern in ihm unglaubliche Kräfte. Doch diese Macht muss der junge Krieger erst einmal erwecken!

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Die erste Staffel der Zeichentrickserie Blood of Zeus, zunächst produziert unter dem Titel Gods & Heroes, wurde mit acht Episoden von dem Studio Powerhouse Animation Studios realisiert.

Genauso blutig wie Castlevania

Das Studio, welches für Netflix auch schon die blutige Erfolgsserie Castlevania umgesetzt hat, spart abermals nicht an Rottönen und lässt auch in diesem Projekt zahlreiche Eingeweide und Köpfe bluten.

Die zugrundeliegende Geschichte trifft dabei vor allem den Geschmack von Freunden des Videospiels God of War oder Filmen wie Krieg der Götter (2011) und Kampf der Titanen (2010). Fans griechischer Mythologie kommen vollkommen auf ihre Kosten. Im Prolog der Serie wird die Geschichte rund um Heron zudem als solche angekündigt, die im Laufe der Jahre verloren gegangen ist.

Die Welt war noch sehr jung, als die Götter die Titanen besiegten. Aber der letzte Titan der fiel, verfluchte die neuen Götter. Und als sein Blut ins Meer floss, wurden die Giganten geboren.

Die Geschichte rund um Götter, Giganten und Titanen weiß mit actionreichen Kämpfen und magischen Kräften zu überzeugen. Der Verlauf der Handlung hingegen ist alles andere als unbekannt.

Hermes, Apollo & Ares

Wie auch der bekannte Held Herkules ist Heron ein Sohn Zeus, der diesen hinter dem Rücken seiner Frau Hera gezeugt hat. Nur dieses Mal findet sich Hera nicht mit der Unvernunft ihres Göttergatten ab und unterstützt den Dämonen Seraphim bei seinem Treiben auf der Erde.

In acht Episoden, die eine Laufzeit zwischen 25 und 37 Minuten haben, schafft es Blood of Zeus zahlreiche Wendungen und interessante Figuren zu etablieren. Neben Heron und der Amazone Alexia sind es natürlich vor allem die Götter und Giganten, die mit ihren Kräften für pure Unterhaltung sorgen.

Neben dem Blitze werfenden Zeus haben vor allem Hermes, Apollo und Ares etwas mehr Bildschirmzeit. Aber auch Bösewicht Seraphim bekommt eine emotionale und ausführliche Hintergrundgeschichte spendiert.

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Das größte Highlight der ersten acht Episoden dürfte auf jeden Fall das Finale sein, in dem es zum Kampf zwischen Menschen, Göttern und Giganten kommt.

Der vorherige Weg hin zu diesem ist aber auch alles andere als langweilig. Jede Folge weiß mit spannenden Entwicklungen und erbarmungslosen Kämpfen zu überzeugen. Zuschauer mit einem eher seichten Gemüt sollten allerdings lieber einen Bogen um Blood of Zeus machen. Die Altersfreigabe ab 16 ist nicht ohne Grund gewählt.

Staffel 2 zu Blood of Zeus in Arbeit

Was den Zeichenstil der Serie angeht, ähnelt dieser sehr den kantigen Figuren aus Castlevania. Während die Hintergründe äußerst detailliert und ansehnlich gestaltet sind, wirken die Figuren immer wieder etwas lieblos und schnell gezeichnet.

Alles in allem ist Blood of Zeus zwar nicht historisch korrekt, setzt aber gekonnt auf pure Unterhaltung. Staffel 2 wurde von Netflix glücklicherweise längst bestellt, denn die Serienentwickler Charley Parlapanides und Vlas Parlapanides haben ihre Geschichte auf insgesamt fünf Staffeln ausgelegt.

Und gerne darf der Kampf der Götter energiereich weitergehen! Als nächster Widersacher steht nämlich schon Götterbruder Hades in den Startlöchern.

Bewertung

Trailer

Informationen
Blood of Zeus | 27. Oktober 2020 (Deutschland) 7.5

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