Eddie Murphy schlüpft nach 40 Jahren zurück in seine wohl größte Rolle, Axel Foley, und spielt den Beverly Hills Cop in gewohnt routinierter Art und Weise. Und genau das ist die große Stärke der Fortsetzung Beverly Hills Cop: Axel F – die Besinnung auf die Stärken der originalen Filme ohne allzu viele moderne Attitüden.
Eddie Murphy wie wir ihn lieben
40 Jahre, meine Güte, da wird einem erst einmal klar, dass Murphy in Beverly Hills Cop – Ich lös’ den Fall auf jeden Fall (1984) gerade einmal Anfang 20 war. Doch das Alter sieht man dem Routinier nicht an. Das liegt wohl an guten Genen als auch an Hollywoods Schönheitsklinken.
Doch auch wenn Murphy nicht mehr so agil wie noch in den 80er Jahren über die Zäune klettert, seinen einzigartigen Humor, sein breites Grinsen, das mitfiebernde Lachen und seine lockere Art hat er auch in gehobenen Jahren nicht verloren.
Eddie Murphy: Ein komödiantisches Ausnahmetalent
Blickt man auf Eddie Murphys Anfänge im Showbiz, erinnert man sich schnell wieder an die frühen Jahre dieses Ausnahmetalents. Im Alter von nur 19 Jahren trat Murphy dem Ensemble von Saturday Night Live (SNL) bei und wurde schnell zu einem der beliebtesten und einflussreichsten Darsteller der Show.
Seine einzigartige Mischung aus Charme, Energie und Witz, gepaart mit einer Vielzahl von unvergesslichen Charakteren wie Mr. Robinson, Buckwheat und Gumby, machte ihn zu einem herausragenden Comedy-Star der frühen 1980er Jahre. Murphys Zeit bei SNL (1980-1984) gilt auch noch heute als eine der wichtigsten Perioden in der Geschichte der Show und trug maßgeblich zu ihrer Wiederbelebung bei.
Bereits sein erster großer Film, Nur 48 Stunden (1982) an der Seite von Nick Nolte, war ein durchschlagender Erfolg und zeigte seine Fähigkeit, sowohl komödiantische als auch dramatische Rollen zu verkörpern. Es folgten weitere Kassenschlager wie Die Glücksritter (1983) neben SNL-Ikone und Ghostbusters-Star Dan Aykroyd, natürlich Beverly Hills Cop (1984) und Der Prinz aus Zamunda (1988), die ihn endgültig als einen der größten Filmstars der 1980er Jahre etablierten.
Trotz einiger weniger erfolgreicher Projekte in den 2000er Jahren blieb Eddie Murphy ein fester Bestandteil der Unterhaltungsindustrie. Er erhielt Lob für seine dramatische Darstellung in Dreamgirls (2006), die ihm einen Golden Globe einbrachte und eine Oscar-Nominierung. Mit seiner Rückkehr zur Rolle des Axel Foley in Beverly Hills Cop: Axel F (2024) knüpft Murphy an einen seiner ikonischsten Charaktere an und beweist, dass sein komödiantisches Talent und sein Charisma zeitlos sind.
Eddie Murphy und Netflix – ein Dreamteam
Scheinbar funktioniert seine Kooperation mit dem Streamingdienst Netflix, denn neben dem wirklich sehenswertren Dolemite Is My Name (2019) dürfen wir nun mit Beverly Hills Cop: Axel F erneut Eddie Murphy exklusiv bei Netflix bestaunen. Und dieses Gastspiel funktioniert deutlich besser als der klägliche Versuch von Der Prinz aus Zamunda 2 (2021) auf Amazon Prime Video.
Es sagt schon einiges aus, wenn man einen Film nach wenigen Minuten vom Originalton auf die deutsche Synchronisation umstellt. Ich musste einfach schauen, ob Eddie Murphy wieder die markant piepsige Stimme von Randolf Kronberg innehat, bis mir einfiel, dass der gute Herr schon etliche Jahre nicht mehr unter uns weilt.
Da wurde mir klar, dass Dennis Schmidt-Foß mit seiner eigenen Interpretation von Eddie Murphy seit Shrek der Dritte (2007) einen fabelhaften Job macht und mittlerweile seine Stimme fast schon genauso Kult ist wie einst Randolf Kronberg. Mir gefielt die deutsche Synchronisation jedenfalls deutlich besser als die wenigen Minuten mit Originalton.
Alte Stärken und neue Schwächen
Ich erwähnte anfangs bereits, dass Beverly Hills Cop: Axel F seine Stärken insbesondere dann voll ausspielen kann, wenn der Film sich auf seine Vorgänger konzentriert. Besonders die 80er Jahre Action und die vielen nostalgischen Momente durch Cameo-Auftritte von insbesondere Judge Reinhold als Rosewood und John Ashton als Taggart funktionieren wunderbar. Auch wenn man ihnen ihr gehobenes Alter deutlich stärker anmerkt als dem Jungspund Murphy. Auch Paul Reiser und Bronson Pinchot können in ihren kurzen Auftritten überzeugen und bringen die Magie der 80er Jahre zurück.
Das moderne Gewand, welches Beverly Hills Cop: Axel F zum Glück nur selten übergestülpt wurde, kommt dann in den Nebendarstellern Joseph Gordon-Levitt als Cop Buddy und Taylour Paige als Axels entfremdete Tochter ins Spiel. Während Paige einige tolle Momente mit Murphy auf die Leinwand zaubert, wirkt Gordon-Levitt wie ein Fremdkörper, welcher einfach nicht so richtig funktionieren will. Die am Rande erwähnte Hintergrundgeschichte kann nicht überzeugen und endet in einer Hubschrauberentführung, welche schauspielerisch zum Fremdschämen einlädt. Doch erneut schreitet Eddie Murphy zur Rettung einer verkorksten Szene und überzeugt mit seinem Wortwitz.
Leider fällt gerade in dieser Hubschrauberszene auch Computeranimation, wieder so ein modernes Konstrukt, negativ ins Auge, denn die ersten Sekunden, wenn der Helikopter abhebt, wirken wie eine veraltete PS2-Animation aus einem Grand Theft Auto-Teil.
80er Filme neu interpretiert
Eddie Murphy hat es mittlerweile wieder zu einer Größe in Hollywood geschafft. Auch sein Amazon-Ausrutscher mit Der Prinz aus Zamunda 2 kann nicht darüber hinwegtäuschen. Beverly Hills Cop: Axel F ist nur ein weiterer Beweis, dass Fortsetzungen nach Jahrzehnten funktionieren können, es seien am Rande nur einmal Mad Max: Fury Road (2015) und Ghostbusters: Legacy (2021) erwähnt, und zudem alten Stars neues Leben einhauchen.
Beverly Hills Cop – Teil 1 ist nicht ohne Grund einer meiner meistgesehenen Filme aller Zeiten. Er macht einfach immer wieder Spaß und wird nicht alt. Fast so wie Eddie Murphy. Man stelle sich jetzt nur einmal vor, Sylvester Stallone hätte 1984 tatsächlich die Hauptrolle im ersten Film angenommen. Wir wären mit einem actiongeladenen Blockbuster gestraft worden, dem jeglicher Charme eines Eddie Murphy gefehlt hätte.
Seine Energie, Sprachgeschwindigkeit, sein komödiantisches Talent sowie sein Charisma und seine Vielseitigkeit lassen mich immer wieder gebannt 105 Minuten dieses 80er Jahre Juwel anschauen und gerade weil sich Beverly Hills Cop: Axel F auf diese Stärken besinnt und einen Eddie Murphy in Bestleistung auf den Bildschirm zaubert, wird auch dieser vierte Teil in Zukunft häufiger über den Bildschirm flimmern – definitiv öfters als der schreckliche dritte Film.
Ich kann nur abschließen sagen: Yo Baby Yo Baby Yo, ohne Au! Meine Güte, ich hab‘ schon wieder Bock auf Beverly Hills Cop – Teil 1.
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