Heute wurden auf der Berlinale Tiere gequält und sogar tote Schauspieler wanderten über die Leinwand. Aber fangen wir mal vorne an.
Um 9:00 Uhr begann mein Tag mit dem Werk Harmony Lessons (Uroki Garmonii) aus Kasachstan. Dieser Film handelt von dem 13-jährigen Aslan, welcher während einer ärztlichen Untersuchung von seinen Mitschülern gedemütigt wird. Fortan entwickelt sich eine Persönlichkeitsstörung und mit tiefer Abscheu beobachtet Aslan sein Umfeld.
In seinem Spielfilmdebüt präsentiert Regisseur Emir Baigazin die Konfrontation des Individuums mit Mechanismen der Ausgrenzung und Gewalt. Um dies zu verdeutlichen wird der Zuschauer mit symbolistischen Szenen aus der Tierwelt konfrontiert. Ein Schaf, welchem die Kehle aufgeschnitten wird oder das systematische Töten von Kakerlaken, können da am frühen Morgen schon einmal für Magenkrämpfe sorgen.
Anschließend gab es um 15:00 Uhr eine Auferstehung von den Toten. Schauspieler River Phoenix, welcher im Jahr 1993 nach einer Überdosis Heroin und Kokain verstarb, war in dem Werk Dark Blood zu sehen. Nach dem plötzlichen Tod des Hauptdarstellers wurden einst die Dreharbeiten eingestellt und Jahre später konnte nun Regisseur George Sluizer das Material vor der endgültigen Vernichtung bewahren. Er entschloss sich, die fehlenden Szenen im Off aus dem Drehbuch vorzulesen.
Im Film treffen Harry und Buffy, dessen Ehe momentan eine starke Krise durchläuft, auf den isolierten jungen Mann Boy. Mitten in der Wüste entwickelt sich ein gefährliches Psychospiel für alle Beteiligten.
Morgen steht dann leider schon mein letzter Tag an. Auf dem Programm dafür aber noch einmal drei sehr interessante Titel. Bald wissen wir dann auch endlich, welches Werk in diesem Jahr mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wird.