Wie schon befürchtet, bekam ich die erste Pressevorführung des Tages heute nur im Halbschlaf mit. Bereits um 8:30 Uhr lief der rumänische Wettbewerbsfilm Pozitia Copilului (Child’s Pose). Der sonst immer bis zum letzten Platz gefüllte Berlinale Palast wies dieses Mal sogar einige freie Plätze auf. Die Schuld liegt wohl aber weniger beim Film als an der frühen Uhrzeit.
Das Werk handelt von Barbu, der an einem kalten Märzabend mit erhöhter Geschwindigkeit ein Kind anfährt. Das Opfer stirbt kurze Zeit später. Mutter Cornelia greift jedoch ins Geschehen ein und kämpft für die Freiheit ihres Sohnes. Der Zuschauer erhascht einen Blick auf die moralische Verfassung der rumänischen Bourgeoisie und den Verfall gesellschaftlicher Institutionen wie Polizei und Justiz.
Zum Glück deutlich wacher begeisterte mich danach das außer Konkurrenz laufende Werk Before Midnight mit Ethan Hawke und Julie Delpy in den Hauptrollen. Der Film folgt den Figuren aus den Vorgängern Before Sunrise (1995) und Before Sunset (2004). Auch wenn ich die vorhergegangenen Werke noch nicht gesehen habe, konnte mich Before Midnight mit seinen teils humorvollen teils bewegenden Dialogen fesseln und stellt ein kleines Highlight der Filmfestspiele dar.
Den Abschluss meines Tages bildete die Produktion Layla Fourie – eine Zusammenarbeit zwischen Deutschland / Südafrika / Frankreich / Niederlande. Thematisiert wird die alleinerziehende Mutter Layla, welche nach einem Autounfall alles verlieren kann – sogar ihren Sohn. Daher verstrickt sie sich in ein Netz aus Lügen. Doch der Druck wächst mit jedem Tag und die Wahrheit droht ans Licht zu kommen.
Auch für morgen stehen wieder drei Film, die im Wettbewerb laufen, auf meinem Terminplan. Hoffentlich ergibt sich noch etwas Zeit für einige andere Kategorien.