Heute hieß es bereits pünktlich um 7 Uhr aufstehen und mit einem ordentlichen Frühstück stärken, denn anschließend ging es zum Theater am Potsdamer Platz, welches während der Internationalen Filmfestspiele Berlin in den Berlinale Palast umgewandelt wird. Mit rund 1800 Sitzplätzen zählt das Theater zu den größten Deutschlands. In diesem lief um 9 Uhr die Pressevorführung zum polnischen Wettbewerbsfilm W imie… (In the name of).
Zentraler Inhalt des Werkes ist das Tabuthema der Homosexualität unter Priestern. Regisseurin Malgorzata Szumowska erzählt die Geschichte des gottesgläubigen Adam auf Abwegen mit ruhigen und ebenso intensiven Bildern. Ihr Charakter durchlebt Phasen des unendlichen Glücks und stürzt ebenso in tiefe Verzweiflung.
Ein großer Andrang herrschte auch beim folgenden Film, denn um 12:15 ging es im Berlinale Palast weiter mit dem Politikthriller Promised Land. In dem Werk von Regisseur Gus Van Sant spielt Schauspieler Matt Damon einen Vertreter der Energiefirma Global, der den Bewohnern einer Kleinstadt die Förderrechte für das Erdgas unter ihrem Farmland abkaufen soll. Ein interessanter „Propagandafilm“ gegen Großkonzerne, der den Zuschauer belehren will.
Den Abschluss meines Tages verbrachte ich im CinemaxX und schaute mir den dritten Teil von Ulrich Seidls Paradies-Trilogie an – Hoffnung. Während Melanies Mutter junge Beachboys in Kenia vernascht (Paradies: Liebe) und ihre Tante missionierend von Haus zu Haus zieht (Paradies: Glaube), verbringt das 13-jährige Mädchen in Paradies: Hoffnung ihre Ferien im Diätcamp. Zwischen sportlicher Ertüchtigung und nächtlichen Mädchengesprächen verliebt sich Melanie in den vierzig Jahre älteren Arzt des Camps.
Regisseur Ulrich Seidl konfrontiert sein Publikum abermals mit der menschlichen Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit.