Dichter Nebel zieht durch den dunklen Wald, aus der finsteren Köhlerhütte steigt schwarzer Rauch. Moos an Bäumen und auf dem Waldboden sowie große Tannen bestimmen die Bildsprache des deutschen Fantasy-Abenteuers Das kalte Herz, ab 20. Oktober 2016 im Kino.
Die neuverfilmte Adaption der beliebten Hauffschen Erzählung entstand vor grandiosen Kulissen im Schwarzwald sowie an aufwendigen Sets im traditionsreichen Studio Babelsberg.
Wir stellen euch die Original-Schauplätze und Filmsets mit beeindruckendem Behind-the-scenes-Bildmaterial vor, erzählen euch, wie Regisseur Johannes Naber die zeitlose Erzählung aus 1827 als bildgewaltige Neuverfilmung ins 21. Jahrhundert holt und klären auf, was es mit den besonderen Gesichtstätowierungen der Darsteller auf sich hat.
Auf Spurensuche im mythischen Schwarzwald
Wohl kein anderes deutsches Märchen ist so sehr mit einem Ort verwoben wie Das kalte Herz. Im sagenumwobenen Schwarzwald trägt sich die Geschichte des mittelosen Peter Munk zu: Aus Liebe zur schönen Lisbeth, die aus gutem Hause stammt, sucht er einen Weg, um reich zu werden. In seiner Verzweiflung lässt sich Peter aber auf einen Pakt mit dem teuflischen Holländer-Michel ein, der ihm anstelle seines Herzens einen Stein in die Brust setzt.
Aus dem gutmütigen Peter wird ein skrupelloser Geschäftsmann, der um sein verkauftes Herz kämpfen muss, um Lisbeth zurückzugewinnen.
Mit Drehorten an den Originalschauplätzen Loßburg und Schluchsee wandeln die Protagonisten von Das kalte Herz auf den Spuren von Wilhelm Hauff.
Neben der Schwarzwald-Kulisse bot das sächsische Elbsandsteingebirge mit seinen Felsen und Schluchten die bergigeren Motive für den Film. So wurden im Felsenlabyrinth bei Langenhennersdorf der „Tannenbühl“ und die Schlucht des Holländer-Michels nachempfunden.
Detailtreue Kulissen im Studio Babelsberg
Ein Teil des Drehs zu Das kalte Herz fand im Studio Babelsberg statt, wo bereits die beliebte DEFA-Verfilmung von Paul Verhoeven mit Erwin Geschonneck als Holländer Michel entstanden ist. Hier wurde das „Dorf Gutach“ als ein zentrales Außenmotiv auf dem Neuen Filmgelände von Studio Babelsberg aufwendig errichtet. Etwa 40 Handwerker vom studioeigenen Art Department waren zwei Monate mit dem Bau der Kulissen beschäftigt und gestalteten ein ganzes Dorf mit Straßenzügen, Wirtshaus und Marktplatz.
Waldgeister, Mythen und außergewöhnliche Gesichtstätowierungen
Das Filmteam um Regisseur Johannes Naber erschuf für Das kalte Herz eine eigene Welt mit einem außergewöhnlichem Look – ohne historisch korrekt sein zu wollen: Kostüme und Masken der Waldgeister sind beispielsweise von Naturvölkern inspiriert und spiegeln in ihrer Urwaldhaftigkeit die mythische Verbundenheit der Waldgeister mit der Natur. Die Gesichtstätowierungen der Dorfbewohner zeigen deren jeweilige Standeszugehörigkeit und verdeutlichen somit die Rolle der gesellschaftlichen Stellung.