„Batman v Superman“: Wer ist der bessere Superheld?

Der Tag rückt immer näher an dem sich Ben Affleck als Batman und Henry Cavill als Superman endlich gegenüber stehen und beweisen, wer nun der wahre, stärkere Superheld ist. Ist es der schwarze Ritter Gothams oder der Sohn Kryptons?

Die Morgenröte der Gerechtigkeit

Auch wenn wir nur erahnen können wer zwischen den beiden Hünen letztendlich die Oberhand gewinnen wird, möchten wir nur einen kleinen Denkanstoß geben, wer am Ende des Filmes siegreich aus der Schlacht hervorgehen wird. Trotzdem warnen wir vor eventuellen Spoilern zu alten Batman– oder Supermanfilmen und den Comics.

Es gibt zahlreiche Auseinandersetzungen zwischen Batman und Superman in diversen Comicheften. Sei es ein gedankenmanipulierter Superman, ein Batman außer Kontrolle oder einfach die Erzählung aus einem Paralleluniversum, zwischen Bruce Wayne und Clark Kent kommt es doch immer wieder zum Schlagabtausch. Scheint der Sohn Kryptons aufgrund seiner Kräfte dem schwarzen Ritter weit überlegen, so schafft es Batman doch immer wieder durch seine Intelligenz und Vorausplanung dem übermächtigen Alien ebenbürtig entgegen zu stehen.

Punkt 1: Die Comics

Superman: Red Son erzählt beispielsweise die Geschichte eines Superman, dessen Raumschiff anstatt in Kansas, in der damaligen Sowjetunion landete. Der normalerweise als amerikanisches Paradebeispiel stehende Superheld etabliert sich stattdessen als Waffe für das kommunistische Reich und zeigt sich so als klarer Gegenspiel zu dem ebenfalls russischen Batman, mit dem er sich schließlich konfrontiert sieht. Letzterer gewinnt schließlich durch gute Vorbereitung und seine Intelligenz den Showdown zwischen den Beiden und Superman entkommt mit der Hilfe von Wonder Woman nur knapp. Was wie eine Parodie auf die originalen Comichefte klingt, ist in Wirklichkeit eine durchaus interessante Geschichte, die die ansonsten so schnurgerade Erzählung über die beiden Superhelden aus einer ganz anderen Perspektive zeigt.

Während Batman in den Auseinandersetzungen mit Superman in End Game, Hush, The Dark Knight Returns oder auch The Dark Knight Strikes Again immer wieder die Oberhand gewinnen kann, so kämpft er meist gegen einen geschwächten oder kontrollierten Superman. Auch zeigt der Sohn Kryptons immer wieder Mitleid mit dem bei Zeiten angeschlagenen und unterlegenen Bruce Wayne und lässt ihn so entkommen. Ein ungezähmter Superman zerstört Batman in kürzester Zeit. Lex Luthor: Man of Steel, Justice League: Origin und Superman Sacrifice zeigen wie schnell ein Kampf zwischen den beiden Kontrahenten vorbei sein kann.

Trotz seiner Kräfte zieht Superman aber oft den Kürzeren gegen Bruce Wayne. Auch wenn der Sohn Kryptons immer wieder geschwächt und manipuliert gegen Batman verliert, zeigt sich Batman häufig auch in direkten Auseinandersetzungen als taktisches Genie. Auch erfreuen sich die Kämpfe, in welchen Gothams Hüne erfolgreich hervorgeht als die weitaus beliebteren Erzählungen. Batman: Hush, The Dark Knight Returns und End Game sind wohl mit die interessantesten Erzählungen rund um eine Auseinandersetzung zwischen den „World’s Finest“.

Sieger: Batman

Ben Affleck ist bekannt für sein Interesse an der Rolle als Batman. Immer wieder im Gespräch, zog er jedoch schlussendlich immer wieder den Kürzeren. Mit der Hauptrolle in Daredevil vorübergehend zufrieden gestellt, war der Schauspieler dann jedoch in einer der wohl kritisch wie kommerziell verpöntesten Comicbuch-Verfilmungen. Auch danach war der heutige Oscarträger kaum in ähnlichen Filmen oder gar als Superheld auf der Leinwand zu sehen.

Punkt 2: die Darsteller

Dennoch ist Ben Affleck der weitaus erfahrenere Darsteller der Beiden. Als der etwa elf Jahre jüngere Cavill sein Debüt als Schauspieler feierte, war Affleck bereits ein etablierter Name in Hollywood. Vergleichbar mit dem Film ist also auch der Darsteller hinter Batman ein alter Hase im Geschäft, während der neue, junge Superheld von einem ebenso frischen Gesicht im Filmbusiness verkörpert wird.

Eigentlich hätte der junge Cavill bereits im Jahr 2006 den Sohn Kryptons verkörpern können. Wären die Karten etwas anders gefallen, wäre es vielleicht nicht Brandon Routh gewesen, der Superman in die Neuzeit bringen durfte. Doch 2013 bekam dann der junge Brite endlich die Chance, die Rolle des Vorzeige-Superhelden zu besetzen und setzte mit Man of Steel den Beginn des aktuellen DC Universums.

Mit seinem Aussehen, seiner Gestik und Mimik scheint er auch perfekt für die Rolle. So war Man of Steel nicht wie damals Superman Returns eine Hommage an die originalen Filme aus den 70er und 80er Jahren, sondern ein neuer Beginn und ein viel ernsterer Ansatz. Der Film konnte sich in seinem Ton klar von den häufig eher humorvollen Marvelfilmen absetzen und setzte stattdessen auf Seriosität.

Trotz Ben Afflecks Erfahrung und Interesse an dem Charakter, ist Henry Cavill seinem älteren Konterpart einfach einen gesamten Film Erfahrung voraus und ist in seiner Rolle bereits etabliert. Für Batfleck hingegen steht es noch aus, ob seine Verkörperung Batmans seinen Konkurrenten in den Schatten stellen kann oder er gegen den Sohn Kryptons verblasst.

Sieger: Superman

Batman und Superman wurden zahlreich auf dem großen und kleinen Bildschirm verkörpert. Unabhängig von zahllosen Cartoons, Fernsehserien und Zeichentrickfilmen schafften es die beiden Helden in 16 Inkarnationen auf der großen Leinwand. Angefangen mit Superman in den 50er Jahren, schaffte es Batman schließlich 1966 in Zusammenarbeit mit einer Fernsehreihe auf die große Leinwand. Mit der Verkörperung Batmans von Adam West ist die Serie und der Film bis heute als weniger ernst zu nehmendes Batman Universum bekannt und steht im starken Kontrast zu den späteren, düsteren Pendants.

Punkt 3: Die Filme

Mit Michael Keaton in der Hauptrolle setzte Tim Burton mit seiner Version des Batman ein klares Zeichen. Im starken Kontrast zum ersten Film war der Superheld ein finsterer Rächer, der sich mit furchterregenden Kontrahenten und Gefahren konfrontiert sah. Jack Nicholsons Joker und Danny DeVitos Penguin zeigten endlich ernste, Angst einflößende Schurken, die den Zuschauer zum ersten Mal in der Geschichte der Batman Filme um das Leben des Protagonisten bangen ließen. Die anschließenden Schumacher-Teile hingegen zerstörten das Image des Ritters Gothams ein weiteres Mal. Die Vision des New Yorker Regisseurs den ernsten Charakter des Helden eher verspielt und kindisch darzustellen führte schnell dazu, dass dem Filmemacher die Zügel aus der Hand genommen wurden, als dieser sich nach dem unterirdischen Batman und Robin an einer Trilogie versuchen wollte.

Statt einem dritten überdrehten Batman Film begann stattdessen die wohl beste filmische Ära des Superhelden. Kritisch wie kommerziell hochgelobt, wurde die Trilogie des Regisseurs Christopher Nolan nicht nur ein Paradebeispiel für kommende Filme im Superheldengenre, sondern zeichnete auch den ernsten Ton, der das DC Universum seitdem zu prägen scheint. Immer noch als Produzent und bei Man of Steel sogar als Autor involviert, zeichnet das Universum Nolans rund um Christian Bale das heutige Bild von Superhelden Filmen.

Entgegen den Nolan Filmen, welche das Bild des Batman in der heutigen Zeit stark prägen, scheint Superman in den Köpfen der meisten in den Filmen der 80er Jahre hängen geblieben zu sein. Gelten die Richard Donner Filme zwar immer noch als Kult, so zeigen sie doch einen Superhelden der absolut unaufhaltbar und unbesiegbar scheint. Entgegen der Comicvorlage, welche den Helden immer wieder an Grenzen setzen konnte, die auch den übermächtigen Superman an seine Grenzen trieb, war der von Christopher Reeve verkörperte Held eine Ein-Mann-Armee, die als Figur zwar beeindruckend, aber auch langweilig erscheinen konnte.

Die Reanimation des Helden in Superman Returns zeichnete sich ebenfalls als Hommage an die früheren Filme aus und konnte wenig Neues bieten. War Superman zwar erstmals als verwundbar entblößt, so schien das ganze Werk Bryan Singers nichts Neues zu versuchen, sondern lediglich altbewährtes neu zu verpacken. Mit Man of Steel im aktuellen Universum angekommen, schaffte Zack Snyder einen Superman, der zwar mächtig aber nicht unanfechtbar schien. Mit einer Neuinterpretation des Schurken Zod und einer neuen Ursprungsgeschichte zeigte sich der Sohn Kryptons im neuen Glanz. Mit der wahllosen Zerstörung durch die Kämpfer um Zod war auch endlich eine realistische Basis für einen Showdown zwischen Batman und Superman gegeben.

Zwar sind die alten Superman Teile wahre Klassiker, jedoch stehen sie in ihrem Status mehr vergleichbar mit der alten Batman Serie. In der aktuellen Kinolandschaft steht Man of Steel jedoch alleine gegen die atemberaubende Trilogie christopher Nolans und kann hier leider nicht mithalten.

Sieger: Batman

Superman scheint der stärkere Held zu sein und könnte Batman wohl auch leicht in seine Schranken weisen. Doch was uns die Comics und die Filme erzählen ist, dass auch der dunkle Rächer Gothams kein leichtes Ziel ist. Zielstrebig und kalkuliert zeigt sich Bruce Wayne als ebenbürtiger Kontrahent für Clark Kent. Ab dem 24. März können sich deutsche Fans der beiden Superhelden endlich davon überzeugen, wer in Batman v Superman dominieren wird.

Bildrechte: Warner Bros.

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