Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001) | Filmkritik

Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt Disney 2001

Nachdem Disneys Renaissance-Ära mit Meisterwerken wie Der König der Löwen (1994), Die Schöne und das Biest (1991), Aladdin (1992) und vielen weiteren Zeichentrick-Klassikern 1999 endete, begann die Post-Renaissance-Ära. In den Jahren 2000 bis 2009 erschienen weitaus weniger bekannte Werke und der Wandel von Zeichentrick hinzu Animation wurde von Film zu Film spürbarer.

Auf nach Atlantis!

Eines der ersten Werke der neuen Ära der Walt Disney Meisterwerke war im Jahr 2001 der Film Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt. Wie es der Titel schon vermuten lässt, wurde hier kein klassischen Märchen als Grundlage herangeholt, sondern das mythische Inselreich, das der griechische Philosoph Platon einst beschrieb. Mit seinen Worten beginnt auch das Abenteuer:

…in der Spanne eines einzigen unglückseligen Tages und der darauf folgenden Nacht versank die Insel Atlantis in den Tiefen des Ozeans. – Platon, 360 v. Chr.

© The Walt Disney Company

Wie auch schon sein Großvater ist der junge Milo Thatch ein begeisterter Abenteurer. Doch anstatt die Welt zu entdecken und verborgene Geheimnis zu entschlüsseln, arbeitet der tollpatschige Sprachwissenschaftler im Keller eines Museums. Trotz des Spottes seiner Kollegen gibt Milo seinen Traum nicht auf und setzt in jeder freien Minuten das Ziel seines Großvaters fort: die Entdeckung der versunkenen Stadt Atlantis!

Auf den Spuren des Philosophen Platon

Und dann fällt dem unbeholfenen Entdecker eines Tages ein seltenes Buch in die Hände, das eine riesige Mission ins Rollen bringt. Milo hat scheinbar endlich den Weg zum Inselreich Atlantis ausfindig gemacht.

Eine 200-köpfige Mannschaft, zu der neben Milo auch Expeditionsführer Rourke, Sprengmeister Vinny, die schlagfertige Anna, Tunnel-Experte Boudelaire und einige weitere kuriose Typen zählen, bricht mit einem U-Boot und modernsten Technik auf, um das verschwundene Reich aus Platons Erzählungen aufzuspüren.

Doch was werden Milo und seine Weggefährten letztendlich wirklich entdecken?

© The Walt Disney Company

Der Atlantis-Mythos war schon in zahlreichen Verfilmungen und Dokumentationen Mittelpunkt der Handlung. Bereits 1921 beschäftigte sich der Stummfilm L’Atlantide mit der sagenumwobenen Stadt und seither war Atlantis immer wieder präsent in Film und Fernsehen.

Ein klassischer Abenteuerfilm

Der Zeichentrickfilm Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt von Disney nimmt sich dem Stoff auf eine bekannte Art und Weise an und schickt den liebenswerten Außenseiter in ein Abenteuer, das sein Leben verändern wird. Gesungen wird hier allerdings nicht.

Im Gegensatz zu vielen bunten Disney-Werken ist Atlantis zudem auch durchaus düsterer und brutaler. Bereits auf dem Weg zur versunkenen Stadt stirbt ein Großteil der Besatzung und auch im Showdown des Films geht es alles andere als harmlos zur Sache. Nicht nur in diesem Punkt weist der Film einige Parallelen zu Pocahontas (1995), dem 33. abendfüllenden Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios, auf.

© The Walt Disney Company

Denn in Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt geht es nicht primär um die Suche, sondern um den Schutz von Atlantis. Nachdem Milo und die übrige Crew Platons mysteriöse Stadt gefunden haben, versucht ein Teil der Entdecker die geheimnisvolle Energiequelle der Stadt in ihren besitzt zu bringen und es ist an Milo das friedliche Unterwasser-Volk zu beschützen.

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Leider ist all dies recht viel Inhalt für 95 Minuten und zwischen der Suche und dem Entdecken bleibt nicht allzu viel Zeit für eine Vielzahl an kunterbunten Nebenfiguren und unserem Protagonisten Milo. Wenn dann auch noch Prinzessin Kida zum Cast stößt, werden andere Charaktere unweigerlich in den Hintergrund gedrängt und tauchen bis zum Ende gar nicht mehr auf. Für Kinder könnte dieses Erzähltempo auf jeden Fall schnell zu viel werden.

Auch der Zeichenstil des Films könnte für manch einen Disney-Fan anfänglich etwas befremdlich wirken. Etwas kantiger als gewohnt treten die Figuren in Erscheinung und ein rechteckiger Finger mit einem dreieckigen Fingernagel fällt zunächst doch stark ins Auge. Zum Glück schafft es der Film aber schnell den Fokus auf seine Geschichte zu lenken und als Zuschauer gewöhnt man sich auch recht fix an die neue Machart.

Vielleicht kann Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt nicht mit den genannten Meisterwerken des Maus-Konzern aus dem vorherigen Jahrzehnt mithalten und seine Botschaft ist zeitlos aber bekannt. Trotzdem bleibt der Zeichentrickfilm ein unterhaltsames Abenteuer, das beim Zuschauer die Entdeckerlust weckt.

Handlung:

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Bildrechte: The Walt Disney Company

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