Lieber Christian,
mit Bedauern und dennoch erstaunlich großer Freude habe ich soeben von Deinem Rücktritt vom Amt des deutschen Bundespräsidenten erfahren. Da Gleichgesinnte zusammenstehen sollten gegen bösartige Verleumdungen seitens Presse und Justiz, möchte ich Dich herzlich in meine himmlische Republik Wadiya einladen! Nimm Dir eine Auszeit von Deinem mit Kurzsichtigkeit und Demokratie verblendeten deutschen Volk! Nur in meiner despotisch geführten Traumrepublik findest Du die Transparenz in Regierungsgeschäften vor, die Du leider vergeblich in Deutschland versucht hast durchzusetzen. Ich würde es zu schätzen wissen, einen erfahrenen und loyalen Freund an meiner Seite zu haben – unter meiner gewaltigen Herrschaft erwarten Dich in meiner geliebten Heimat Wadiya bereits gewohnte Aufgaben: Überwachung, Zensur und Einschüchterung der Presse sowie die Freundschaftspflege zu zwielichtigen Geschäftspartnern. Und mit das Beste daran: Als mein Untertan kannst Du Dich im Schatten meines Ruhms sonnen und Dir sicher sein, dass niemals eine Frau insgeheim mehr Amtsmacht besitzt als Du selbst. In diesem Sinne, Yakka-men-denn!
Zum Film:
Der sagenhafte Sacha Baron Cohen kehrt zurück auf die Leinwand und wieder einmal kümmert er sich herzlich wenig um die Grenzen des guten Geschmacks: DER DIKTATOR erzählt – politisch völlig unkorrekt – die heldenhafte Geschichte eines Machthabers, der um jeden Preis verhindern will, dass sein schönes Land, welches er voller Hingabe unterdrückt, ins Chaos der Demokratie gestürzt wird. Nachdem Admiral General Aladeen (Sacha Baron Cohen) nach Amerika geladen wird, um sein nukleares Atomprogramm zu rechtfertigen, wird er in dem von ihm liebevoll titulierten „Geburtsort von Aids“ kurzerhand gekidnappt und durch einen ihm zum Verwechseln ähnlich sehenden Ziegenhirten ersetzt. Der Diktator findet sich daraufhin schutz- und obdachlos in New York wieder, bis er auf einen „kleinen Mann“ trifft, der, wie sich herausstellt, die Besitzerin eines veganen Öko-Ladens ist und ihm Asyl bietet… doch Admiral General Aladeen duldet kein Asyl… sondern will seine 14-stündige Rede vor den Vereinten Nationen halten!