Amulet – Es wird dich finden (2020) | Filmkritik

Amulet

Tomaz (Alec Secareanu) ist ein Ex-Soldat, der nach dem Krieg in London als Tagelöhner lebt. Tagsüber jobbt er auf dem Bau und nachts schläft er in einer Gemeinschaftsunterkunft.

Amulet: Alptraumhafter Horror mit feministischem Touch

Als das Wohnheim abbrennt, taucht eine Nonne auf, die ihm anbietet, in ein altes Haus zu ziehen, um einer jungen Frau bei der Pflege ihrer todkranken Mutter zu helfen. Für Thomas ein Angebot, das genau zur rechten Zeit kommt. Für Kost und Logis unterstützt er die junge Magda (Carla Juri) im Haushalt.

© Ascot Elite Entertainment

Doch das Haus ist alt und kaputt und es geht etwas bedrohliches darin vor. Unheimliche Stimmen hinter den Wänden lassen erahnen, dass hier böse Mächte am Werk sind. Auf dem Dachboden wird die Mutter gefangen gehalten, die mit gruseligen Lauten immer wieder auf sich aufmerksam macht.

Haunted-House-Horror mit Alec Secareanu

Je länger Tomaz in diesem Haus bleibt, desto weniger kann er sich der schönen Magda entziehen. Doch welchen Preis er zahlen muss, wird er schon sehr bald feststellen. Die alte Mutter auf dem Dachboden entpuppt sich nämlich als ein Dämon. Und nur, wenn sich der ehemalige Soldat diesem Monster entgegenstellt, kann er die Liebe seines Lebens retten.

Und die Zeit rennt, da Magda bei jedem Besuch bei der Mutter mit Verletzungen zurückkehrt, die immer schlimmer werden.

© Ascot Elite Entertainment

Regisseurin und Autorin Romola Garai (Abbitte) startet ihr Werk Amulet – Es wird dich finden mit starken Naturaufnahmen und sehr ruhigen Bildern, ehe die Szenerie in das baufällige Stadthaus mit den bröckeligen Wänden wechselt.

Spielfilm-Regiedebüt der britischen Schauspielerin Romola Garai

Stets ist in Nahaufnahmen der Protagonist Tomaz zu sehen, der mit viel emotionaler Tiefe gespielt wird und den Film im Alleingang trägt. Alec Secareanu (God’s Own Country) wandelt hier zwischen dem Soldaten an der Grenze zur Zivilisation und dem bärtigen Gastarbeiter, der zum Hausmeister der Hölle wird.

Mit ständigen Rückblicken wird die Vergangenheit des Soldaten genauer betrachtet und man ahnt schnell, dass sich etwas schreckliches ereignet haben muss. Denn nicht ohne Grund hat Tomaz große Mühe, die Nächte durchzuschlafen.

© Ascot Elite Entertainment

Stimmungsvolle Atmosphäre und Optik

Amulet baut die Spannung ganz allmählich auf, ehe es am Ende mit einem gewaltigen Finale einen unerwarteten Twist zu sehen gibt. Dabei kommt der Film fast ohne die genretypischen Gewaltausbrüche und Schockmomente aus.

[asa film]B08D4Y27Y7[/asa]

Vielmehr wird eine ruhige Geschichte erzählt, die den Zuschauer mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt. Alle Figuren haben etwas Dunkles und Unheimliches an sich. Erst am Ende versteht man, was hinter jeder einzelnen Fassade steckt.

Für Horrorfans kann Amulet – Es wird dich finden durchaus unterhaltsam sein. Wer jedoch einen Splatter-Film mit hoher Sterberate und viel Kunstblut erwartet, geht hier leer aus. Mit recht begrenzten Schauplätzen, einem Wald und einem Haus, kommt die Geschichte nur sehr schwerfällig in Fahrt. Trotzdem ist man den kompletten Film über äußerst gespannt, wohin die Reise von Tomaz nun gehen soll.

Das Ende kommt unerwartet und lässt einen recht fassungslos zurück. Ein Blick lohnt sich, auch wenn der Film manchmal zu träge daherkommt. Dafür stimmt die Atmosphäre und die Optik.

Handlung:

Fotos


alle Bilder >>

Bildrechte: Ascot Elite Entertainment

Ähnliche Beiträge

Sleepy Hollow (1999) | Filmkritik

Tarot – Tödliche Prophezeiung (2024) | Filmkritik

Longlegs (2024) | Filmkritik