Alone – Du kannst nicht entkommen (2020) | Filmkritik

Wie schnell eine Autofahrt zum Überlebenskampf werden kann, haben wir erst kürzlich in Unhinged – Außer Kontrolle (2020) mit Russell Crowe erfahren. In dem Survival-Thriller Alone – Du kannst nicht entkommen beginnt nun abermals der Alptraum am Steuer.

Freundlicher Fahrer oder verrückter Mörder?

Wer die Geschichte rund um den blinden Passagier auf der Rückbank eines Autos zum Beispiel noch aus einer X-Faktor-Episode kennt, wird hierbei gekonnt von Regisseur John Hyams unterhalten und auch überrascht.

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Nach dem überraschenden Selbstmord ihres Ehemanns möchte Jessica einfach nur abschalten und ihr altes Leben hinter sich lassen. Schnell sind die notdürftigsten Sachen eingepackt und das Gaspedal ihres Volvos wird durchgetreten, um Portland endgültig den Rücken zu kehren.

Ein neues Leben voller Angst

Die Flucht wird jedoch jäh unterbrochen, als auf einer einsamen Landstraße ein alarmierend langsam fahrender SUV Jessica blockiert. Als diese das Fahrzeug endlich überholt, wird sie sofort von diesem bedrängt: Gerade noch kann sie einen Crash mit einem entgegenkommenden Lastwagen verhindern.

Und dies soll nicht die letzte Begegnung mit dem SUV und seinem Fahrer gewesen sein. Fortan taucht dieser immer wieder aus heiterem Himmel auf und drängt sich in Jessicas Leben. Doch bildet sie sich die Bedrohung bei all dem Stress und der Trauer nur ein?

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Gerade zum Beginn von Alone – Du kannst nicht entkommen baut Regisseur John Hyams gelungen einen Spannungsbogen auf, der den Zuschauer immer wieder rätseln lässt. Ist der freundlich scheinende SUV-Fahrer tatsächlich eine Bedrohung oder kreuzen sich die Wege der beiden wirklich nur durch Zufall? Leider muss Jessica erfahren, dass sie mit ihrer Vorsicht richtig lag.

Vertraue deinem Bauchgefühl

Nach mehreren Aufeinandertreffen schlägt der Fremde zu. Er verschleppt Jessica in einen abgeriegelten Keller und plant ihren Tod. Die junge Frau aber gibt sich nicht ohne Weiteres geschlagen und schafft es in den nahegelegenen Wald zu flüchten. Und hier wird sich der über Stunden andauernde Kampf ums Überleben entscheiden.

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Die Handlung in Alone – Du kannst nicht entkommen fokussiert über die gesamte Laufzeit von 98 Minuten das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Jessica und ihrem Entführer. Keine unnötigen Nebenhandlungen oder zusätzlichen Figuren unterbrechen die angespannte Atmosphäre.

Schlag ihm doch den Kopf ein!

Besonders gelungen hierbei stellt sich dar, dass die Protagonistin in fast allen Situationen plausibel und nachvollziehbar handelt. Von Anfang an agiert sie dem Fremden gegenüber skeptisch und behutsam.

So wird direkt die Autotür abgeriegelt und nur das Fenster einen Spalt geöffnet, sie steigt nicht aus um auf der einsamen Straße dem Mann zu helfen und an der Tankstelle brettert sie direkt weiter, als sie das SUV ankommen sieht.

Lediglich zum Ende hin verfällt auch Jessica in altbekannte Muster. Dies dient natürlich dem Finale, wünschenswert wäre aber gewesen, wenn auch hier der Film konsequent geblieben wäre.

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Aufgrund der wenigen Locations und Schauspieler lebt das Werk von Jules Willcox (Bloodline) und Marc Menchaca (Person of Interest). Beide Darsteller sind vor allem aus Gastauftritten in Serien bekannt, liefern in Alone aber eine fesselnde Leistung ab.

Spannung durch & durch

Hinzu kommt ein Wald mit all seinen Facetten, der manchmal Retter und manchmal Gegenspieler sein kann. Ohne Verschnaufpause hetzten Jessica und auch der Zuschauer durch das Dickicht.

Der perfide komponierte Paranoia-Thriller von Regisseur John Hyams bietet kurzweilige Unterhaltung und ist von Anfang an spürbar beklemmend. Und am Ende überlegt man es sich lieber zweimal, ob man alleine eine Autofahrt antritt.

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