A Writer’s Odyssey – Wächter der Zeit (2021) | Filmkritik

Fantasy-Actionwerke aus Fernost versprechen meist eine visuelle Besonderheit, die die Augen der Zuschauen an die Leinwand fesselt. Auch A Writer’s Odysee – Wächter der Zeit verspricht jede Menge Unterhaltung voll mit Monstern, Kriegern und vierarmigen Göttern.

Folge deiner Fantasie in eine fremde Welt

Doch leidet die Handlung des Films unter all dem CGI-Spektakel oder begeistert das chinesische Werk auch mit seiner Story über einen Roman, dessen Figuren scheinbar zum Leben erwachen?

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Guan Ning befindet sich seit sechs Jahren auf der Suche nach seiner entführten Tochter. Diese wurde dem Vater als Kleinkind von Menschenhändlern entrissen und zudem wird Guan Ning seither jede Nacht von schrecklichen Alpträumen heimgesucht.

In seinen Fantasievorstellungen sieht Guan Ning immer wieder eine mittelalterliche Stadt in einer Welt voller Magie, die vom grausamen Lord Feuermähne beherrscht wird. Dort befindet sich der junge Held Kongwen auf einer Mission, um den Tyrannen zu stürzen.

Wer kann einen Gott töten?

Wieder erwacht aus seinen heimsuchenden Träumen, stößt Guan Ning plötzlich auf eine neue Spur zu seiner Tochter, als ihn der einflussreiche Li Mu, CEO des Megakonzerns Aladdin Group, kontaktiert. Dieser kennt angeblich den Aufenthaltsort der Tochter. Doch die Information hat einen Preis – und zwar ein Leben. Guan Ning soll den geheimnisvollen Autoren Kongwen Lu töten, der ebenfalls an einer Geschichte über den Tyrannen Lord Feuermähne schreibt.

Der alternde Li Mu ist fest davon überzeugt, dass Kongwen Lu mit seinen Geschichten die Realität beeinflussen kann und immer, wenn Lord Feuermähne zu Schaden kommt, wird auch er verletzt.

Je näher das Ende von Kongwen Lus Roman rückt, desto mehr verschmelzen Erzählung und Realität. Und was haben Guan Nings Träume mit all dem zu tun?

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Das Fantasy-Werk A Writer’s Odyssey – Wächter der Zeit basiert auf Shuang Xuetaos gleichnamigen Roman sowie der Fortsetzung Godslayer. Und den enormen Umfang dieser beiden Romane kann man in der Verfilmung förmlich spüren.

Gefangen zwischen Traum und Realität

Immer wieder gibt es neue Figuren, neue Schauplätze und unerklärte Ereignisse. Die Tatsache, dass Protagonist Guan Ning einer von wenigen Mutanten in der realen Welt ist, der besonders präzise und wuchtig Steine und Golfbälle schmeißen kann, wird ebenso wenig näher erklärt, als später vom Zuschauer noch hinterfragt.

Ohne große Umschweife entführt der Film in seine magische Welt und konfrontiert mit mächtigen Kampf-Mönchen, lebenden Rüstungen und atemraubenden Legenden über fremde Götter. Beinahe störend und wenige spektakulär läuft hingegen die Reise in der realen Welt ab, wo sich die Suche nach der verlorenen Tochter schwieriger gestaltet als gedacht.

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Alles in allem ist A Writer’s Odyssey – Wächter der Zeit definitiv mehr für die Augen als für den Kopf. In diesem Fall ist dies aber gar nicht mal so schlimm, denn die visuelle Komponente alleine überzeugt stellenweise gut genug. Nicht nur der Endkampf gegen einen Gott, der aus einem Videospiel entsprungen scheint, sondern auch wenn sich die Rüstung vom Körper löst und ein Gemetzel startet, sind actionreiche Highlights des Films.

Wenn ein Roman zum Leben erwacht

Eine ereignisreiche Mischung aus Tintenherz (2008) und Sucker Punch (2011)! Nur zum Ende hin nutzt der Film leider nicht mehr sein gesamtes Potenzial und scheitert ein wenig an der Auflösung der verstrickten Handlung. Wer hätte nicht gerne eine Armee an roten Kriegern und wütenden Vätern gesehen, die es mit Lord Feuermähne im Kampf aufnehmen?

Aber sei es drum: A Writer’s Odyssey entführt in eine magische Welt, die die Realität recht kalt aussehen lässt und unterhält kurzwellig seine Zuschauer mit jeder Menge Magie und Schwertkampf.

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