The Fantastic Four: First Steps

The Fantastic Four: First Steps (2025) | Filmkritik

Ein kleiner Lichtblick im MCU – aber nur ein kleiner

von Markus Grunwald

The Fantastic Four: First Steps ist Marvels großer Versuch, nach einigen durchwachsenen Jahren wieder neuen Schwung ins MCU zu bringen.

Ein neues Team, ein bekanntes Problem

Mit einer prominenten Besetzung rund um Pedro Pascal und Vanessa Kirby sowie einem auffälligen retro-futuristischen Stil soll dieser Reboot Marvels „erste Familie“ neu vorstellen.

Handwerklich solide, optisch reizvoll und schauspielerisch überzeugend – und doch bleibt das Gefühl, dass hinter der glänzenden Oberfläche ein etwas zu bekanntes und zurückhaltendes Superheldenabenteuer steckt.

The Fantastic Four: First Steps Filmkritik

© Marvel / Disney


In der von den 1960er Jahren inspirierten Welt des Films werden Reed Richards/Mr. Fantastic (Pedro Pascal), Sue Storm/Die Unsichtbare (Vanessa Kirby), Johnny Storm/Die menschliche Fackel (Joseph Quinn) und Ben Grimm/Das Ding (Ebon Moss-Bachrach) als vier brillante Köpfe präsentiert, die gemeinsam an wissenschaftlichen Grenzen forschen.

Ein Team mit Licht- und Schattenseiten

Doch ihre Entdeckung kosmischer Energien zieht nicht nur Bewunderung nach sich, sondern auch die Aufmerksamkeit eines gewaltigen Weltraumgottes: Galactus, der die Erde bedroht. Unterstützt wird er von der mysteriösen Silver Surfer Shalla-Bal (Julia Garner), deren Motive zwischen Loyalität und Gewissenskonflikten changieren.

Während die Gefahr wächst, muss das Team lernen, seine Fähigkeiten zu kontrollieren und gleichzeitig als Familie zusammenzuwachsen – ein Balanceakt, der sie sowohl emotional als auch moralisch an ihre Grenzen führt.

The Fantastic Four: First Steps Filmkritik

© Marvel / Disney

Einer der stärksten Reize von The Fantastic Four: First Steps ist zweifellos das Setting. Die retro-futuristische Ästhetik der 60er Jahre, kombiniert mit modernen Effekten, erzeugt ein ungewöhnliches, fast nostalgisches Science-Fiction-Flair.

Ein retro-futuristisches Setting voller Stilwillen

Die Welt wirkt zugleich verspielt und hochwertig, mit vielen liebevollen Details in Kostümen, Laboren und Technikdesigns. Diese optische Eigenheit lässt den Film deutlich aus dem üblichen MCU-Einheitslook herausstechen. Besonders gelungen sind die farblich ausdrucksstarken Bildkompositionen, die an alte Comicpanels erinnern, ohne kitschig zu wirken.

Starke Darsteller, schwaches Pacing

Wer 2024 und 2025 regelmäßig ins Kino gegangen ist, kam an Pedro Pascal kaum vorbei: Eddington, Gladiator 2, Was ist Liebe wert oder die Hit-Serie The Last of Us – er war überall. Trotz seiner Omnipräsenz bleibt er ein charismatischer und vielseitiger Schauspieler. Nun übernimmt er für Marvel die Neuauflage des ikonischen Superheldenteams als Reed Richards – und trägt den Film über weite Strecken. Aber nicht alleine.

An seiner Seite: The Crown-Star Vanessa Kirby als Sue Storm, deren leicht künstlich wirkende Erscheinung zunächst irritiert, aber schauspielerisch überzeugt. Ihre Sue Storm wirkt verletzlich, klug und entschlossen.

Joseph Quinn und Ebon Moss-Bachrach haben spürbar Spaß an ihren Rollen, dienen allerdings eher als comic relief denn als vollwertige dramaturgische Kräfte. Ihre Figurenmomente sind charmant, aber selten wirklich bedeutsam. Julia Garner bringt mit ihrer Darstellung des Silver Surfer eine unerwartete Eleganz, erhält jedoch zu wenig Raum, um ihrer Figur Tragik oder Tiefe zu verleihen. Galactus schließlich ist visuell beeindruckend, aber erzählerisch flach – ein wiederkehrendes Marvel-Problem.

The Fantastic Four: First Steps Filmkritik

© Marvel / Disney


Trotz der starken Darsteller gelingt es dem Film nicht, den Spannungsbogen konsequent zu halten. Die Handlung wirkt streckenweise überraschend ruhig, fast zurückhaltend für einen Marvel-Neustart.

Fazit: Ein hübscher, aber unschlüssiger Neuanfang

Einige Szenen atmen wohltuend, andere schleppen sich etwas zu gemächlich voran. Hinzu kommt eine gewisse Vorhersehbarkeit: Marvel-Fans dürften früh erkennen, welche Figur im Finale welche Funktion erfüllt. Emotional packend wird der Film immer dann, wenn er sich auf die Familienbeziehungen konzentriert – und weniger, wenn er Superhelden-Pflichtprogramm abarbeitet.

The Fantastic Four: First Steps ist ein optisch stilsicherer MCU-Neustart mit einer überzeugenden Besetzung und liebevoller retro-futuristischer Weltgestaltung. Dennoch verhindern ein vorhersehbarer Plot, unterentwickelte Nebenfiguren und ein zu zahmer Umgang mit dem kosmischen Potenzial der Vorlage, dass der Film wirklich herausragt. Nach mehreren schwachen MCU-Beiträgen ist dieser Film zwar ein kleiner Lichtblick – aber eben nur ein kleiner.

Bewertung

Bewertung_6

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Bildrechte: Marvel / Disney

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