Creep

Creep (2004) | Filmkritik

Ein klaustrophobischer Horrortrip durch Londons Untergrund mit Franka Potente

von Lars B

Man kennt es ja: Da muss man ewig auf den Zug warten und dann fallen einem schon mal die Augen zu. Bei der Deutschen Bahn sicher keine Seltenheit.

Ein Albtraum zwischen den Gleisen

Für Kate (Franka Potente) beginnt mit einem nächtlichen Nickerchen auf dem Bahnsteig jedoch der wahre Albtraum. Denn als sie erwacht, ist die Metrostation plötzlich menschenleer. Doch so ganz einsam wird die Nacht dann doch nicht, denn ein grausamer Mörder treibt in den Katakomben sein Unwesen.

Hätte die Partymaus vielleicht etwas weniger Gras geraucht, könnte sie jetzt – wie geplant – ein Date mit Schauspieler George Clooney haben, statt verkatert im Nirgendwo aufzuwachen.

Creep Filmkritik

© Busch Media Group GmbH


Da man nach der letzten Bahn den Bahnhof kurzerhand abgeschlossen hat, kommt die junge Frau nun so schnell nicht mehr heraus. So muss Kate all ihren Mut zusammennehmen, um sich dem seltsamen Fremden zu stellen, der es auf sie und alles abgesehen hat, was sich noch im Bahnhof aufhält.

Franka Potente als starke Einzelkämpferin

2005 war die Karriere von Franka Potente im Aufwind. Nach Lola rennt konnte sich die deutsche Schauspielerin einige Rollen in Hollywood sichern. Creep befördert die gebürtige Münsteranerin geradezu in eine Hauptrolle – und noch dazu in ein „Ein-Frau-Stück“.

Denn die meiste Zeit ist sie hier auf sich allein gestellt. Zwar kommen noch ein obdachloses Paar und ein Kanalarbeiter hinzu, doch der Film wird von Franka allein getragen. Und das macht sie durchaus überzeugend.

Creep Filmkritik

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Das Setting ist stimmig und atmosphärisch, das Monster recht gruselig gestaltet, aber es fehlt an Tiefe. Zwar stößt Kate auf ein geheimes medizinisches Labor mit allerlei Kuriositäten, doch was dort passiert ist und wer der geheimnisvolle Kannibale im Schacht wirklich sein soll, wird nur angedeutet – aber nicht erklärt.

Atmosphäre mit Lücken

Hier wäre mehr wirklich mehr gewesen. Auch ist nicht recht klar, welchen Plan unser Monster verfolgt. Auf der einen Seite wirkt alles eiskalt geplant, dann wieder völlig ziellos, als wüsste der Regisseur nicht, was er mit der Figur anfangen soll.

Creep Filmkritik

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Mit Blut wird zwar nicht gegeizt, doch es bleibt bei der roten Suppe in Literform, ohne wirklich zu schocken. Hier hätte ruhig das ein oder andere Körperteil abgetrennt werden dürfen.

Viel Blut, wenig Schrecken

So ist es zwar eklig anzusehen, kann aber nicht wirklich gruseln. Besonders im dritten Akt hätte eine Portion Splatter dem Film gutgetan. Stattdessen kommen so manche Opfer immer wieder davon, was dem Ganzen langsam den Schrecken nimmt. Ein wenig konsequenter hätte die Menschenjagd ruhig ausfallen dürfen.

So bleibt Creep mit seinen kurzen 84 Minuten ein kurzweiliges Abenteuer mit einer starken Heldin in einer sonst eher schwachen Handlung. Das Potenzial war da, doch es wurde zu wenig daraus gemacht – schade.

Bewertung

Bewertung_6

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Bildrechte: Busch Media Group GmbH

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