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101 Dalmatiner (1961) | Filmkritik

Die Geschichte von Pongo und Perdita

von Markus Grunwald

101 Dalmatiner (1961) ist einer der großen Disney-Zeichentrickklassiker, der bis heute mit seinem tierischen Charme, der ikonischen Schurkin und den liebevollen Figuren begeistert. Regie führte Wolfgang Reithermann, produziert wurde das Abenteuer von Walt Disney höchstpersönlich.

Eine tierische Geschichte voller Herz und Spannung

Im Mittelpunkt stehen die beiden Dalmatiner Pongo und Perdi, die zusammen mit ihren Besitzern Roger und Anita in London ein glückliches Leben führen. Das Familienglück scheint perfekt, als der Wurf von 15 Dalmatiner-Welpen die kleine Familie komplett macht. Doch die Idylle wird jäh zerstört, als die exzentrische Modefanatikerin Cruella de Vil die Welpen entführt.

101 Dalmatiner Kritik

© Disney

Die Geschichte wird vor allem aus der Perspektive der Hunde erzählt. Roger, Anita und Nanni – die quirlige Haushälterin – bleiben zwar liebenswerte Nebenfiguren, doch die wahre Bühne gehört eindeutig den tierischen Helden. Das macht den Film einzigartig, denn er lebt vom Abenteuerinstinkt, der Cleverness und der Tapferkeit seiner vierbeinigen Protagonisten.

Die ikonische Cruella de Vil

Cruella de Vil gilt als eine der bekanntesten Disney-Bösewichte überhaupt. Mit ihrem schrillen Auftritt, ihrer Besessenheit von Mode und der kaltherzigen Gier nach Dalmatinerfell hat sie Filmgeschichte geschrieben.

Überraschend ist jedoch, dass sie in 101 Dalmatiner weniger Leinwandzeit hat, als man vielleicht erwarten würde. Ihre Handlanger Jasper und Horace sind es, die aktiv in Erscheinung treten und für zahlreiche chaotische Momente sorgen. Doch Cruella bleibt dank ihrer Ausstrahlung und Boshaftigkeit der unvergessene Mittelpunkt der Geschichte. Nicht ohne Grund erhielt die schrille Pelz-Trägerin Cruella 2021 ihr eigenes Prequel.

101 Dalmatiner Kritik

© Disney


Unvergessen ist auch das Lied über Cruella, das Roger am Klavier komponiert – ein Ohrwurm, der die Schurkin musikalisch aufs Korn nimmt und ihre Rolle als überzeichnete, fast karikaturhafte Figur noch unterstreicht.

Eine abenteuerliche Rettungsmission

Nach der Entführung beginnt eine packende Suche. Dabei kommt der berühmte Bell-Funk zum Einsatz – ein cleveres Kommunikationssystem der Hunde über große Distanzen. Auf ihrer beschwerlichen Reise erhalten Pongo und Perdi Hilfe von vielen tierischen Freunden: Colonel, Sergeant Tibbs und andere tierische Helfer leisten entscheidende Unterstützung.

Die große Rettungsaktion gipfelt in einem turbulenten Finale, in dem nicht nur die eigenen 15 Welpen, sondern gleich 99 Dalmatiner befreit werden müssen. Die Heimreise durch Schnee und Eis ist ein zentrales Highlight des Films, das Spannung und Mitgefühl gleichermaßen hervorruft.

101 Dalmatiner Kritik

© Disney


Ein besonderes Merkmal von 101 Dalmatiner ist die innovative Kopiertechnik (Xerografie), die es ermöglichte, die zahlreichen Dalmatiner ohne unzählige, aufwendige Handzeichnungen zu animieren. Diese Technik prägte den visuellen Stil des Films und verlieh ihm eine klare, moderne Linie, die sich vom klassischen Märchenlook früherer Disney-Filme abhebt. Trotz des technischen Fortschritts bleibt die Animation warm, detailreich und voller Leben.

Ein zeitloser Klassiker

Mit Spannung, Humor und einer Prise Ironie spricht 101 Dalmatiner Kinder wie Erwachsene gleichermaßen an. Es ist nicht nur eine spannende Abenteuerreise, sondern auch eine Geschichte über Familie, Zusammenhalt und Mut. Die Welpen, ihre Eltern und die treuen tierischen Freunde schaffen es, ein tierisches Vergnügen zu liefern, das auch nach über 60 Jahren nichts von seinem Zauber verloren hat.

101 Dalmatiner bleibt ein Meisterwerk des Zeichentrickkinos – ein Film, der mit seiner Mischung aus Nervenkitzel, Humor und ikonischen Figuren zurecht zu den großen Klassikern des Disney-Studios zählt. 1996 folgte die Realverfilmung 101 Dalmatiner mit Glenn Close in der Hauptrolle. An den Charme des Originals kam diese aber nie heran.

Bewertung

Bewertung_8

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Bildrechte: Disney

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