Die junge Romanautorin Jennifer Hills (Sarah Butler) hat sich eine luxuriöse Blockhütte fernab der Zivilisation gemietet und möchte dort an ihrem nächsten Buch arbeiten. Auf ihrem Weg in die Einöde verfährt sich Jennifer jedoch und muss an einer Tankstelle anhalten, um nach dem Weg zu fragen. Dort begegnet die schöne Schriftstellerin einer Gruppe von Einheimischen, welche die Stadtfrau umgehend betören wollen. Jennifer weist die Annäherungsversuche der Gruppe jedoch kalt zurück.
Als Jennifer endlich zu ihrer Blockhütte gelangt, scheint die friedliche Ruhe nichts stören zu können. Ausgerüstet mit jeder Menge Wein und Marihuana beginnen die Arbeiten an ihrem neuen Roman. Doch mitten in der Nacht schreckt Jennifer auf und hört seltsame Geräusche. Als sie sich umschaut findet sie jedoch Nichts.
Mit einem unguten Gefühl im Hinterkopf setzt Jennifer ihre Arbeit fort. Doch schon bald muss sie feststellen, dass ihr Verstand ihr keine Streiche gespielt hat. Als sie eines Nacht von den fremden Einheimischen, welche sie an der Tankstelle abgewiesen hatte, überrascht wird, beginnt für Jennifer ein Höllentrip. Am Ende hat sie nur noch ein Ziel: Rache an ihren Peinigern.
Im Jahr 1978 sorgte der Rape-and-Revenge-Film Ich spuck auf dein Grab des israelisch-amerikanischen Regisseurs Meir Zarchi für einen Aufschrei in der Gesellschaft. Auf Grund der enthaltenen Vergewaltigung der Hauptdarstellerin und brutalen Gewaltszenen wurde der Film in vielen Ländern indiziert.
Regisseur Steven R. Monroe wagte sich jedoch im Jahr 2010 an ein Remake und bannte die Selbstjustiz der gepeinigten Frau erneut auf Zelluloid. Doch kann die Geschichte von damals auch in der heutigen Zeit noch für Furore sorgen, wo Splatterreihen wie Saw und Hostel in Masse produziert werden.
Auf jeden Fall scheint die FSK sich an das Original von 1978 zu erinnern und in Deutschland hatte das Remake I Spit on Your Grave einige Probleme auf den Markt zu kommen. Einige Monate Wartezeit und acht Prüfungen musste das Werk über sich ergehen lassen und immer weitere Kürzungen waren notwendig, um die gewünschte Freigabe zu erhalten. Am Ende musste der Film um 13 Minuten für eine Erwachsenenfreigabe gekürzt werden und diese Schnitte merkt man dem Film besonders zum Ende hin deutlich an.
Wenn Hauptcharakter Jenniffer Hill nämlich ihren Rachezug gegen ihre Peiniger antritt, folgt eine Schwarzblende nach der anderen und der Zuschauer muss sich selbst zusammenreimen, was mit den Charakteren geschehen ist. Die simple Geschichte kann sich jeder Zuschauer im Kopf auch trotz der zahlreichen Schnitte zusammensetzen. Wir empfehlen trotzdem allen, sich eine ungeschnittene Fassung zuzulegen und den Film ohne lästige oder gar grobe Schnitte zu betrachten.
In einer Uncut-Version ist das Remake weiterhin weit davon entfernt ein Meisterwerk zu sein, unterhält aber an einigen Stellen durchaus solide. Besonders der unblutige Anfang schafft es Spannung aufzubauen und bei der folgenden Vergewaltigung schont Regisseur Steven R. Monroe seine Hauptakteurin keine Sekunde. Der nachfolgende Rachefeldzug nimmt recht schnell die Formen eines typischen Splatterfilms an, welche heutzutage im Dutzend produziert werden und für keinen Aufschrei mehr sorgen sollten. Umso unverständlicher ist die strenge Regelung der FSK für eine Freigabe ab 18.
Bei den Schauspielern lässt sich nur Hauptdarstellerin Sarah Butler hervorheben, die in der Vergangenheit kleinere Rollen in Serien wie CSI: Miami und I <3 Vampires hatte. In I Spit on Your Grave spielt sie anständig das gequälte Opfer, welches nach Blutrache sinnt.
Insgesamt schafft es das Remake nicht zu polarisieren und erneut für einen Aufschrei in der Gesellschaft zu sorgen.
Regie: Steven R. Monroe
Drehbuch: Stuart Morse
Musik: Corey Allen Jackson
Schauspieler: Sarah Butler,Jeff Branson,Rodney Eastman,Daniel Franzese,Andrew Howard,Chad Lindberg,Tracey Walter
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