Kaum ein Regisseur hat den Look und das Gefühl der 90er-Jahre-Kinowelt so stark geprägt wie Tim Burton. Mit seiner unverwechselbaren Mischung aus düsterer Ästhetik, skurrilen Charakteren und herzlichen Geschichten hat er ein einzigartiges filmisches Universum geschaffen.
Tim Burton – Ein Meister des Skurrilen
In Folge 89 unseres Podcasts 90s Kids – Durchgezappt statt Streaming-App tauchen wir tief in seine Filmografie ein und nehmen drei seiner ikonischen Werke der 90er unter die Lupe: Edward mit den Scherenhänden (1990), Batman (1989) und Mars Attacks! (1996).
Tim Burton steht für eine ganz eigene Art des Geschichtenerzählens: düster, märchenhaft und mit einem Hauch von Melancholie. Schon in den 80ern feierte er mit Beetlejuice und Batman erste Erfolge, doch die 90er waren das Jahrzehnt, in dem er seinen Stil perfektionierte.
Seine Filme sind visuell unverkennbar – gotische Architektur, blasse Hauptfiguren mit großen Augen und ein gewisser morbider Humor sind seine Markenzeichen. Doch was macht seine Filme so zeitlos?
Edward mit den Scherenhänden – Die schönste Außenseitergeschichte der 90er
Gleich zu Beginn des Jahrzehnts lieferte Burton mit Edward mit den Scherenhänden eines seiner emotionalsten Werke.
Die Geschichte des sanften Edward, gespielt von Johnny Depp, der mit Scheren statt Händen geboren wurde und in eine Vorstadtidylle voller Klatsch und Vorurteile gerät, ist ein modernes Märchen über Andersartigkeit und Akzeptanz. Die winterlichen Bilder, die poetische Musik von Danny Elfman und die bittersüße Liebesgeschichte zwischen Edward und Kim (Winona Ryder) haben den Film unsterblich gemacht.

© Twentieth Century Fox
Batman (1989) – Der Film, der das Superhelden-Kino veränderte
Mit Batman brachte Tim Burton 1989 den Dunklen Ritter auf die große Leinwand – düster, ernst und weit entfernt von der bunten TV-Serie der 60er. Michael Keaton übernahm die Rolle von Bruce Wayne, während Jack Nicholson als ikonischer Joker das Publikum begeisterte.
Der Film war ein gigantischer Erfolg und ebnete den Weg für das moderne Superhelden-Kino. Burton schuf eine düstere, von Art-Déco und Gothic-Ästhetik geprägte Version von Gotham City, die bis heute als eine der stilprägendsten Darstellungen der Stadt gilt. Mit Danny Elfmans epischer Filmmusik und der unvergesslichen Darstellung des Jokers als chaotischer, unberechenbarer Gegenspieler revolutionierte der Film das Genre und machte Batman wieder zu einer ernstzunehmenden Figur.
Batman war nicht nur ein Kassenschlager, sondern ein kulturelles Phänomen, das Batmans Platz in der Popkultur festigte.
Mars Attacks! – Burtons durchgeknallte Sci-Fi-Parodie
Während Burton für seine düstere Bildsprache bekannt ist, bewies er mit Mars Attacks! 1996, dass er auch überdrehten Humor perfekt inszenieren kann. Die schrille Hommage an 50er-Jahre-B-Movies zeigt, wie eine Invasion kleiner, grüner Marsianer die Erde ins Chaos stürzt – mit absichtlich trashigen Effekten, einer Starbesetzung (darunter Jack Nicholson, Glenn Close und Pierce Brosnan) und einem bitterbösen Humor.
Der Film spaltet bis heute die Meinungen, aber für viele 90s-Kids bleibt er ein unterschätztes Burton-Meisterwerk.
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