Um die Welt mit Willy Fog (1981) | Serienkritik

Der englische Geschäftsmann Willy Fog ist ein Gentleman wie er im Buche steht. Er ist höflich, hilfsbereit und steht immer zu seinem Wort. Jeden Morgen steht er punktgenau um 8:00 Uhr auf und folgt einem strikten Tagesablauf. Eines Tages steht die Suche nach einem neuen Bediensteten auf seinem Plan. Pünktlich um 11:00 Uhr empfängt Fog  den ehemaligen Zirkuskünstler Rigodon, welcher von seinem Partner Tico begleitet wird, der sich in seiner Reisetasche versteckt hält. Nach einem kurzen Interview stellt Fog Rigodon als Butler ein und begibt sich zu seinem regelmäßigen Treffen im Reform Club, einem traditionellen britischen Club im Zentrum von London.

Das Tagesgespräch im Gentleman-Club ist der Diebstahl von 55.000£ aus der Bank von England. Als der Gouverneur der Zentralbank, Mr. Sullivan, ebenfalls im Reform Club eintrifft, wird das Gesprächsthema geändert. Die Gentlemen diskutieren nun über einen Artikel, welcher in der Tageszeitung „Morning Chronicle“ veröffentlicht wurde. Der Bericht besagt, dass es aufgrund der modernen Verkehrsmittel möglich sei, die Welt in nur 80 Tagen komplett zu umrunden.

Sullivan und die restlichen Mitglieder des Clubs amüsieren sich über die Behauptung und stempeln sie als undurchführbar ab. Willy Fog jedoch verteidigt die These und wettet mit den Zweiflern um 20.000 britische Pfund, dass er die Welt in der vorgegeben Zeit umrunden kann und exakt vor Ablauf der Frist am 21. Dezember 1872 um 20:45 Uhr wieder in dem Londoner Club ankommt.  Zusammen mit seinem Diener Rigodon und dessen Freund Tico bricht Willy Fog auf, um die waghalsige Wette zu gewinnen. Auf seinem Weg erlebt er unglaubliche Abenteuer und muss sich bedrohlichen Gefahren stellen. Kann er es schaffen in nur 80 Tagen die Welt zu umrunden?

Der Roman In 80 Tagen um die Welt wurde im Jahr 1873 von dem französischen Autor Jules Verne veröffentlicht. Als Vorlage für die spannende Weltreise gilt der Amerikaner George Francis Train, der 1870 jene Reise unternahm und bis zu seinem Lebensende noch drei weitere Male um die Erde reiste, 1892 sogar in 60 Tagen.

Die abenteuerliche Reise wurde mehrmals real verfilmt. Im Jahr 1956 mit David Niven, 1989 mit Pierce Brosnan und Peter Ustinov und 2004 mit Jackie Chan und Steve Coogan, doch die Adaption Um die Welt mit Willy Fog von 1981 als Zeichentrickserie präsentiert uns die Helden der Geschichte als anthromorphe Tiere. Die Tiere handeln, denken und sprechen wie Menschen. Der Hauptcharakter des Willy Fog begegnet uns in der Geschichte als stolzer und mächtiger Löwe, dem jedoch seine Freunde über alles gehen.

Auf seiner Reise begleiten ihn die unzertrennlichen Freunde Rigodon und Tico, die als treue Begleiter den Gentleman Willy Fog aus einigen brenzligen Situationen retten. Nach einigen Folgen gesellt sich auch die indische Dschungel-Prinzessin Romy zum Trio und sorgt für eine weibliche Note in der Geschichte ohne sich dabei stark in den Vordergrund zu drängen. Für jede Menge Witz in der Serie sorgen Inspektor Dix und sein Assistent Bully, die aufgrund eines Missverständnisses im Namen von Scotland Yard Willy Fog um den gesamten Globus verfolgen müssen und mit ihrer Tollpatschigkeit immer einen Schritt zu langsam sind.

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Die Handlung der Geschichte ist genauso abwechslungsreich wie die zahlreichen Ort, welche von Willy Fog und seinen Freunden bereist werden. Ob auf dem Rücken eines Elefanten durch den gefährlichen Dschungel in Mumbai, Indien, in einer bequemen Rikscha durch Hongkong oder auf einem galoppierenden Pferd durch Amerika, Gentleman Willy Fog reist nicht nur sicher mit Zug und Schiff um die Welt. In jedem neuen Land gibt es zudem für den Zuschauer immer wieder erklärende Worte und hilfreiche Informationen zu den aktuellen Orten der Episode.

Dabei werden jedoch auch zahlreiche Klischees bedient und einige Länder werden dem Publikum als riskante Gebiete beschrieben, in die man niemals reisen will. Wobei die asiatischen Ländern durch ihre überragende Hilfsbereitschaft auffallen, leben in Indien die wilden Eingeborenen, welche ihre menschlichen Opfer ohne Gnade bei lebendigem Leib verbrennen. In Amerika leben natürlich nur schießwütige Revolverhelden, die keinem Duell aus dem Weg gehen.

Alles in allem bietet Um die Welt mit Willy Fog eine spannende Geschichte mit zahlreichen Abenteuern, liebenswerten Charakteren und einer Vielfalt von interessanten Orten unserer Welt.

Idee: Ryuzo Nakanishi, Jules Verne
Musik: Shunsuke Kikuchi, Guido De Angelis, Maurizio De Angelis
Stimmen: Herbert Weicker, Michaela Degen, Michael Habeck, Florian Halm

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