Take Me Home Tonight (2011) | Filmkritik

Take Me Home Tonight

Wir schreiben das Jahr 1988. MIT-Absolvent Matt Franklin (Topher Grace) arbeitet zur Zeit in der Videothek Suncoast Video Store und hat keine Ahnung, was er mit seinem Leben anfangen soll. Eines Tages betritt während der Arbeit zufällig Tori Fredreking (Teresa Palmer) den Laden. Tori war nicht nur Abschlussballkönigin, sondern auch Matts heimlicher Highschool-Schwarm. Als die beiden ins Gespräch kommen und über ihre Zeit nach der Schule sprechen, verstrickt sich Matt in ein Geflecht aus Lügen. Unter anderem erzählt er Tori, dass er erfolgreich bei der Investmentbank Goldman Sachs angestellt ist.

Daraufhin lädt Tori Matt zu einer Party bei Kyle Masterson (Chris Pratt) ein. Zusammen mit seiner Zwillingsschwester Wendy (Anna Faris), der Freundin des Gastgebers, und seinem besten Freund Barry Nathan (Dan Fogler) beginnt für die drei ein rasanter Abend voller Abenteuer. Ein Autodiebstahl, Drogen und jede Menge Alkohol begleiten die Freunde durch die Nacht. Während Wendy über einen Heiratsantrag von Kyle nachdenken und  Barry seine Kündigung verkraften muss, versucht Matt an seine Jugendliebe Tori heranzukommen. Doch seine Lügengeschichten stehen ihm dabei im Weg. Wie wird sie auf die Wahrheit reagieren?

Noch nicht lange ist es her, dass ein magischer Whirlpool die Zuschauer in die 80er Jahre beförderte. In Hot Tub – Der Whirlpool…Ist ‘ne verdammte Zeitmaschine! ließ Regisseur Steve Pink vier alte Freunde in ihre besten Jahre zurückreisen. Mit Take Me Home Tonight von Regisseur Michael Dowse gibt es nun erneut eine Reise zurück in das vergangene Zeitalter.

Der Zuschauer begleitet dabei die Geschichte des Charakters Matt Franklin, welcher von Schauspieler Topher Grace verkörpert wird. Dieser kennt sich nach 176 Folgen der Serie Die wilden Siebziger natürlich bestens mit der Vergangenheit aus und übernimmt auch in Take Me Home Tonight seine Paraderolle als unsicherer Charakter an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Gewohnt sympathisch meistert er diese Rolle und hat den Sprung aus den 70er Jahren ins neue Jahrzehnt problemlos geschafft. Seine Angebetete wird von Teresa Palmer (Ich bin Nummer Vier) gespielt, die in dem Film ideal mit Topher Grace harmoniert. Für die meisten witzigen Momente im Film sorgt der beste Freunde Barry Nathan, gespielt von Dan Fogler, welcher nach dem Verlust seines Jobs eine Nacht mit einem Autodiebstahl, viel Kokain und einer fragwürdigen Liebelei verbringt. Lediglich Anna Faris und Michelle Trachtenberg müssen mit wenig Leinwandzeit kämpfen und können sich daher im Film kaum durchsetzen. Ihre wenigen Auftritte sind schnell vergessen.

Take Me Home Tonight setzt da an, wo die meisten College-Filme enden, nämlich mit der Frage – „Was geschieht danach?„. In der Komödie von Regisseur Michael Dowse sind die Charaktere entweder besonders schlau oder erfolgreich, aber keiner von ihnen ist glücklich mit seiner momentan Situation. Alle stehen an einem wichtigen Punkt in ihrem Leben und wollen sich mit einer letzten Nacht von ihrem jugendlichen Ich verabschieden.

Mit diesem Ansatz schafft es der Film über 97 Minuten zu überzeugen und zeigt zwei Freunde, die eine überschwängliche Nacht verbringen. Der Humor des Films verlässt sich dabei durchgehend auf einfache Witze und wirkt in keiner Szene übertrieben. Natürlich wird der Film auch von seinen Kostümen und Anspielungen auf die 80er Jahre getragen. Besonders aber der Soundtrack ist schon die Zeitreise wert. Hits wie „Safety Dance“, „Come On Eileen“ und „Bette Davis Eyes“ rufen unzählige Erinnerungen wach.

Take Me Home Tonight ist keine Parodie der 1980er, sondern eine Huldigung, welche mit viel Liebe zum Detail unterhält.

Regie: Michael Dowse
Drehbuch: Jackie Filgo, Jeff Filgo
Musik: Trevor Horn
Schauspieler: Topher Grace, Anna Faris, Dan Fogler, Teresa Palmer, Michelle Trachtenberg, Chris Pratt

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