Die Meute (2010) | Filmkritik

Die Meute

Die junge Reisende Charlotte trifft auf ihrem Weg durch die verschneite Einöde auf den Tramper Max (Benjamin Biolay), welcher sie fortan in ihrem Auto begleitet. Nach einiger Zeit machen die beiden Rast in dem heruntergekommenen Gasthaus „La Spack“. Geführt wird das Lokal von einer korpulenten und eigensinnigen Frau (Yolande Moreau), welche ihre zwei Gäste nicht gerade mit einem herzlichen „Willkommen“ begrüßt. Doch nicht nur die seltsame Besitzerin bereitet Charolotte Sorgen, denn nachdem Max nach längerer Zeit nicht von seinem Gang zur Toilette zurückkehrt, überkommt Charlotte ein seltsames Gefühl. Nach einer längeren Suche gibt es keine Spur wohin Max verschwunden ist. Doch Charlotte glaubt, dass die  Gasthausbesitzerin etwas mit dem Verschwinden zu tun hat. Kurzerhand bricht Charlotte bei Nacht in das Haus ein und begibt sich auf Spurensuche.

Bei ihrer vergeblichen Suche wird sie jedoch von der Wirtin niedergeschlagen und wacht gefesselt und eingesperrt im „La Spack“ wieder auf. Gefangen wird die junge Frau wie ein Tier gemästet. Als plötzlich der vermisste Max an der Seite ihrer Peinigerin auftaucht, entdeckt Charlotte die schreckliche Wahrheit, welche das „La Spack“ umgibt.

In den letzten Jahren zeichneten sich Horrorfilme aus Frankreich besonders für ihre Brutalität und beklemmende Atmosphäre aus. Die blutrünstige Darstellung der Gewalt in Filmen wie High Tension, Martyrs oder Frontier(s) fand schnell eine Zielgruppe und wurde von Fans bejubelt. Mit seinem Debütfilm Die Meute (internationaler Titel: The Pack) wollte nun Regisseur Franck Richard an diese Erfolge anknüpfen.

Die Story verläuft dabei in einem typischen Horrorfilm-Schema. Eine unvorsichtige Frau trifft auf einen mysteriösen Fremden. Gemeinsam begeben sie sich in eine abgelegene Spelunke und schon geht der Schrecken los. Dieses Grundkonzept ist bekannt, funktioniert aber immer wieder, wenn man es richtig umsetzt. In Die Meute gelangt Regisseur Franck Richard dieser Schritt leider nicht. Die Geschichte verstrickt sich über weite Strecken in konfuse Szenen und wirkt vollgestopft mit Folter, Zombies, Splatter, Horror und einer Portion schwarzem Humor. Alles zusammen interessante Mittel, welche hier aber fast alle fehl am Platz wirken. Vielmehr sorgen sie dafür, dass die Geschichte langegezogen wirkt und eine anfangs nette Idee schnell an ihre Grenzen stößt.

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Auch bei den Schauspielern tut sich nicht viel. Émilie Dequenne übernimmt die klassische Rolle des Opfers und kämpft schon bald gegen die mörderische Wirtin und ihre Armee von kannibalischen Zombies. Benjamin Biolay, in der Rolle des Max, bleibt durchgehend ausdruckslos und schafft es nicht seine Leinwandzeit ausreichend zu nutzen. Yolande Moreau, die französische Roseanne, welche die Wirtin verkörpert, wirkt als Einzige präsent und bietet ganz klar die beste schauspielerische Leistung. Mit einer Flinte bewaffnet sitzt sie vor ihrem Haus und verbreitet Angst und Schrecken.

Alles in allem ist Die Meute einer der schwächeren Horrorfilme aus Frankreich, welcher an seiner gebrechlichen Story scheitert. Fans der französischen Splatter-Gewalt und Genre-Freunde dürfen aber auf jeden Fall einen Blick riskieren und dem blutigen Schocker eine Chance geben.

Regie: Franck Richard
Drehbuch: Franck Richard
Musik: Chris Spencer, Ari Benjamin Meyers
Schauspieler: Émilie Dequenne, Philippe Nahon, Yolande Moreau

Handlung:

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2 Kommentare

Markus Grunwald 22. Mai 2011 - 12:20
Vielen Dank für den Hinweis! Benjamin Biolay war natürlich in der Rolle des Max zu sehen und Philippe Nahon als Polizist Chinaski. Habe den Fehler korrigiert ;)
Clemens H. 21. Mai 2011 - 01:29
ich mag mich vielleicht täuschen aber ich glaube dir ist mit Philippe Nahon ein kleiner Fehler passiert denn Max wurde von Benjamin Biolay gespielt und Nahon der auch in "Menschenfeind" oder "Irreversible" spielte stellte den Polizisten und Helfer Charlottes dar - ansonsten mag ich deinen Text sehr :-)
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