Rubber (2010) | Filmkritik

Rubber

Inmitten einer glühenden und trostlosen Wüste in Kalifornien hat sich eine kleine Gruppe von verschiedenen Menschen zusammengefunden. Mit Ferngläsern bewaffnet untersuchen sie das Geschehen in der eintönigen Landschaft und kommentieren, was sich vor ihren Augen abspielt. Dann werden sie Zeuge, wie der verwahrloste Robert zum Leben erwacht.

Doch bei Robert handelt es sich keineswegs um einen Menschen, ein Tier oder ein anderes Lebewesen, Robert ist ein alter Autoreifen, welcher schon einige Fahrten erlebt hat. Zielstrebig richtet er sich auf und beginnt mit der Erkundung seiner Umwelt. Er rollt durch die weite Wüste und stößt kurze Zeit später auf ein Hindernis, welches seinen Weg blockiert. Ein Hase versperrt ihm das Weiterkommen. Doch Robert stellt erstaunt fest, dass es etwas gibt, was ihn von anderen Unterscheidet – er kann Sachen zum explodieren bringen. Aber Robert hat auch ein Ziel. Nachdem er einer hübschen, französischen Touristin über den Weg gerollt ist, hat er sich komplett in sie verliebt. Bei seiner Verfolgung der jungen Frau stellen sich Robert jedoch einige Probleme in den Weg, welche erst beseitigt werden müssen.

Der Regisseur von Rubber ist niemand Geringeres als der französische Musiker Mr. Oizo, welcher durch sein Lied „Flat Beat“ im Jahr 1999 der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde. Der Hauptcharakter des Videos war ein gelbes Plüschtier namens Flat Eric, welches genüsslich an einer Wurst-Zigarre rauchte. Nun ist der Musiker unter die Filmemacher geraten und hat die Hauptrolle mit einem alten Autoreifen besetzt.

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Der Star in Rubber ist wirklich ein alter Autoreifen, der auf den Namen Robert hört und seine Runden durch eine einsame Wüste in Kalifornien dreht. Genau so verrückt wie diese Besetzung des Hauptdarstellers ist auch der Rest des Films. Der Killer-Reifen nimmt keine Gefangenen, sondern entfacht ein wahres Splatter-Fest. Doch Reifen-Robert bedient nicht nur die Zuschauer, welche einen Horrorfilm voller exzessiver Gewalt und Blut sehen wollen, auch die humorvolle Liebesgeschichte und der Charakter Leutnant Chad, gespielt von Stephen Spinella, sorgen neben der explodierenden Vielfalt für witzige Szenen. Die ein oder anderen sinnlosen Dialoge kann man bei der ohnehin durchgehend trashigen Story ohne weiteres ignorieren.

Insgesamt funktioniert die Idee hinter Rubber erstaunlich gut und der rollende Robert unterhält sein Publikum einmalig. Die Schwachstelle von Quentin Dupieuxs Film sind jedoch seine 85 Minuten Laufzeit. Für einen Film dieser Art ist die Laufzeit einfach zu umfassend. Die Story entwickelt sich zum Ende hin immer zähflüssiger und verflacht im Nichts. Als Kurzfilm hätte „Rubber“ perfekt funktioniert, als Spielfilm mi voller Länge kämpft er jedoch stellenweise gegen die Ermüdung des Zuschauers. Alles in allem hat Reifen-Robert aber das Potenzial zu einer außergewöhnlichen Figur, die dem Publikum noch lange Zeit in Erinnerung bleiben kann.

Cast & Crew

Regisseur: Quentin Dupieux
Drehbuch: Quentin Dupieux
Musik: Gaspard Augé, Mr. Oizo
Schauspieler: Stephen Spinella, Roxanne Mesquida, Jack Plotnick, Haley Ramm, Wings Hauser, Ethan Cohn, Charley Koontz, Tara O’Brien

Bewertung

Trailer

Informationen
Rubber | 10. November 2010 (Frankreich) 5.7
Regisseur: Quentin DupieuxDrehbuchautor: Quentin DupieuxDarsteller: Stephen Spinella, Roxane Mesquida, Wings HauserHandlung:

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Bildrechte: Capelight Pictures

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