Tintenherz (2008) | Filmkritik

Die Geschichte beginnt mit Mortimer „Mo“ Folchart (Brendan Fraser) und seiner Frau Resa (Sienna Guillory), welche ihrem Kind Meggie die Gute-Nacht-Geschichte Rotkäppchen vorlesen. Während Mo liest, fliegt außerhalb des Hauses plötzlich eine rote Kapuze durch den Wind, was die Familie jedoch nicht bemerkt.

Wenn Worte zum Leben erwachen

Der Erzähler erklärt, dass es Menschen gibt, die eine Gabe besitzen, mit der sie Elemente einer Geschichten zum Leben erwecken können. Mo ist einer dieser Zauberzungen.

Zwölf Jahre später reisen Mo und Meggie (Eliza Bennett) durch ganz Europa. Seit seine Frau Resa vor neun Jahren verschwunden ist, sucht Mo nach einem Buch, ohne Meggie zu erzählen, was damals wirklich geschah. Eines Tages kommen sie in ein kleines Dorf, wo Mo das Buch vermutet. Während er sich durch die Regale eines Antiquitätenladen wühlt, wartet Meggie draußen, als Staubfinger (Paul Bettany) erscheint, ein Charakter den Mo vor zwölf Jahren aus dem Buch Tintenherz herausgelesen hat. 

Mo findet in der Zwischenzeit endlich das erhoffte Buch: Tintenherz.

© Warner Bros.

Als er draußen Staubfinger bei seiner Tochter auffindet, fordert dieser Mo dazu auf, ihm das Buch zu übergeben und ihn zurück in seine Welt zu lesen. Mo aber flieht mit Meggie, um das Buch zu schützen und begibt sich nach Italien, um Meggies Großtante Elinor Loredan (Helen Mirren) zu besuchen und sich dort zu verstecken. 

Capricorn und der Schatten

Elinor lebt abgeschieden in einem prächtigen Haus und beschäftigt sich nur mit der Suche nach seltenen und wertvollen Büchern, welche sie in ihrer Bibliothek wie einen Schatz hütet. In einer finsteren Nacht taucht Staubfinger erneut auf, dieses Mal ist er aber nicht alleine.

Er hat sich an Capricorn (Andy Serkis) gewendet, welchen Mo ebenfalls aus Tintenherz gelesen hat und nun eine Schar an Lakaien um sich gesammelt hat. Unter diesen ist auch Basta (Jamie Foreman), welcher Mo, Meggie und Elinor gefangen nimmt und zu Capricorns Festung bringt. Dort will Capricorn Mo dazu benutzen ihm Schätze und Gold herauszulesen. Auch einen alten und gefährlichen Feind aus der Tintenwelt will er bei sich haben, den Schatten.

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Die deutsche Bestseller-Autorin Cornelia Funke schuf mit der Tintenwelt-Trilogie eine fantasievolle und magische Welt, aus der mit Tintenherz (Originaltitel: Inkheart) der erste Teil verfilmt wurde. Damit die Buchvorlage nach ihren Vorstellungen umgesetzt wird, arbeitete sie sogar intensiv am Film mit und ihr Wunschkandidat Brendan Fraser, welchen sie schon beim Schreiben der Geschichte als Vorlage nahm, konnte als Hauptdarsteller gewonnen werden.

Eine gescheiterte Trilogie

Trotz dieser engen Zusammenarbeit zwischen Cornelia Funke und Regisseur Iain Softley (Der verbotene Schlüssel) erreicht der Film nicht annähernd das Niveau des Buches und bleibt einem, wenn überhaupt, als schwacher Fantasyfilm in Erinnerung.

Natürlich bleiben bei einer Buchverfilmung üblicherweise viele Informationen auf der Strecke und es gibt Abweichungen. Aber ein knapp 600 Seiten langes Abenteuer in 95 Minuten unterzubringen, konnte nur scheitern.

© Warner Bros.

Ebenfalls bekam der Film, anders als im Buch, ein Happy End verpasst und weicht somit stark von der eigentlichen Vorlage ab. Brendan Fraser merkt man an, dass diese Rolle für ihn geschrieben wurde, da er perfekt auf den Charakter Mo passt und auch Andy Serkis als Bösewicht Capricorn und Helen Mirren glänzen in ihren Rollen. Die italienischen Landschaften wirken wie aus einem Märchen entflohen und bieten einen wunderschönen Anblick.

Fortsetzung zu Tintenherz

Besonders die Animationen der einzelnen Charaktere, gerade die des Schatten, sind fabelhaft umgesetzt und verleihen dem Film einen märchenhaften Charme. Bei einem Produktionsbudget von $60 Millionen versagte der Film leider an den Kinokassen, sodass ein zweiter Teil, welcher bedeutend teurer werden würde, da er zum größten Teil in der Tintenwelt spielt, wohl nicht erscheinen wird.

Und somit ist Tintenherz, genau wie schon Eragon und Der Goldene Kompass, ein einmaliger Ausflug in eine andere Welt. Seine komplette Magie wird die Reihe weiterhin nur in der Buchvorlage entfalten.

Regie: Iain Softley
Drehbuch: David Lindsay-Abaire
Musik: Javier Navarrete
Darsteller: Brendan Fraser, Eliza Bennett, Paul Bettany, Helen Mirren, Andy Serkis, Jim Broadbent, Sienna Guillory, Rafi Gavron, Jamie Foreman

Handlung:

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Bildrechte: Warner Bros.

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