The Rite – Das Ritual (2011) | Filmkritik

Michael Kovak (Colin O’Donoghue) lebt zusammen mit seinem Vater, dem Eigentümer einer Leichenhalle. Um seinem Leben eine Richtung zu geben, beschließt er eines Tages, katholischer Priester zu werden. Vier Jahre vergehen und seine Lehrer erkennen in ihm viel Potenzial. Michael hingegen ist sich unsicher ob er die richtige Entscheidung getroffen hat und zweifelt an seinem Glauben. Nach der Priesterweihe schreibt er seinem Vorgesetzten einen Brief der Resignation und will seine Laufbahn als Priester beenden.

Pater Matthäus will seinen Schützling jedoch nicht so einfach aufgeben. Widerwillig wird Michael von Kalifornien nach Italien geschickt, um dort die Exorzismusschule des Vatikans zu besuchen. Nachdem er am Unterricht der Exorzismusschule Kritik übt, wird er von seinem Lehrer zu dem Exorzismusexperten Vater Lucas (Anthony Hopkins) geschickt. Dieser konfrontiert ihn fortan mit den düsteren Seiten des Glaubens und lässt ihn seine Exorzismen hautnah miterleben.

Michael merkt schnell, dass Vater Lucas für seine Methoden immer wieder auf unorthodoxe Behandlungen zurückgreift. Daher fühlt er sich bestätigt mit seiner Kritik an der Religion. Als es der junge Student  jedoch selbst mit einem Dämonen zu tun bekommt, ist sein Glaube alles was ihn noch retten kann.

Als Exorzismus wird in den Religionen die Praxis des Austreibens von Dämonen bzw. des Teufels aus Menschen, Tieren, Orten oder Dingen bezeichnet.

Der Vatikan bietet verstärkt Exorzismuskurse an und führte 2004 die erste internationale Exorzismuskonferenz in Mexiko durch. Auch in der Filmwelt ist dieses Thema schon seit langer Zeit ein interessanter Stoff für Horrorfilme.

Zu den bekanntesten ihrer Art zählen Der Exorzist (1973) sowie Der Exorzismus von Emily Rose (2005) und Requiem (2006) von Regisseur Hans-Christian Schmid. Mit The Rite – Das Ritual gibt es nun einen neuen Angriff der Dämonen.

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Als Vorlage hat man sich ganz Hollywood-typisch wieder einer wahren Begebenheit gewidmet, dessen Glaubwürdigkeit wir hier nicht diskutieren wollen.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch des Journalisten Matt Baglio, der den katholischen Priester Gary Thomas bei seiner Ausbildungen zum Exorzisten begleitete. Als Schauspieler übernimmt Oscar-Preisträger Anthony Hopkins (Das Schweigen der Lämmer) den Part des gottesfürchtigen Vater Lucas. Leider erhält der begnadete Schauspieler in The Rite – Das Ritual wenige Szenen, in welchen er sein Talent dem Publikum präsentieren darf.

Neben ihm auf der Leinwand agiert Colin O’Donoghue (The Tudors), der in seiner ersten größeren Kinorolle eine solide Leistung abliefert. Die undankbarste Aufgabe im Film ging an Schauspielerin Alice Braga, dessen Charakter einfach gesagt komplett Fehl am Platz ist. Nicht nur der Filme hätte ohne Probleme ohne sie auskommen können, man versucht sie in die wenigen Szenen regelrecht hineinzudrängen, ohne dass ein Sinn hinter ihrem Handeln steckt.

Die Phrase „beruht auf einer wahren Begebenheit“ lockte schon den ein oder anderen Kinogänger an. Bei The Rite – Das Ritual fragt man sich jedoch, welche Handlungsstränge wirklich auch nur einen Funken Wahrheit besitzen. Ansonsten erwartet den Zuschauer ein kleiner Einblick in die unorthodoxen Exorzismus-Rituale eines seltsamen Mann Gottes, verpackt in sich endlos ziehende 113 Spielminuten.

Regie: Mikael Håfström
Drehbuch: Matt Baglio, Michael Petroni
Musik: Alex Heffes
Schauspieler: Anthony Hopkins, Colin O’Donoghue, Alice Braga

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