Wenn man über den höchsten Berg der Welt spricht, denken die meisten Menschen instinktiv an den Mount Everest, welcher mit 8848 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Berg der Erde ist. Relativ betrachtet ist aber der Mount Saint Elias der höchste Berg der Welt. Seine unglaublichen 5.489 Meter ragen direkt vom Meeresniveau in die Höhe.
Der Berg liegt auf der US-amerikanischen Seite in Alaska im Wrangell-St.-Elias-Nationalpark und aufgrund seiner Nähe zum Meer überrascht er seine Besteiger immer wieder mit furchtbaren Wetterschwankungen. Dies mussten im Jahr 2002 auch die die US-Amerikaner Aaron Martin und Reed Sanders feststellen, als sie bei starkem Schneefall auf dem Berg starben. Ihr Ziel war es vom Gipfel aus die längste schneebedeckte vertikale Linie der Welt auf Skiern zurückzulegen. Durch die geballte Kraft des Berges und einige Fehlentscheidungen endete dieses Abenteuer für zwei Mitglieder dieser Expedition tödlich, so dass der Versuch abgebrochen werden musste.
Trotz dieses entsetzlichen Unfalls stellte sich im Jahr 2007 erneut eine Truppe dem Berg entgegen und wollte die Fehler der früheren Expedition vermeiden. Axel Naglich, Jon Johnston und Peter Ressmann stellten sich mit ihren Skiern bewaffnet dem tückischen Mount St. Elias und erlebtet ein spektakuläres Abenteuer.
Nur noch wenige Stellen auf unserem Planeten bergen versteckte Geheimnisse, doch der Drang der Menschen etwas Neues zu schaffen wächst unaufhörlich weiter. Getrieben von diesem Gedanken planten auch die Extremsportler Axel Naglich, Jon Johnston und Peter Ressmann eine ebenso beeindruckende wie gefährliche Expedition – die längste Skiabfahrt der Welt.
Nicht wenige sind schon bei der Besteigung des Berges gescheitert und mussten dies mit einem hohen Preis bezahlen. Das Unternehmen, den Berg zu bezwingen und danach mit Skiern ausgerüstet die Abfahrt zu bewältigen, klingt daher wie reiner Wahnsinn. Mount St. Elias zeigt keinen lustigen Ausflug, sondern konfrontiert den Zuschauer mit einem waghalsigen Überlebenskampf. Der Anstieg dauerte elf, die Abfahrt mit den Skiern drei Tage. Das Trio überwand bis zu 60 Grad steile Eishänge und zahlreiche Gletscherspalten, unter ständiger Lawinen- und Steinschlaggefahr.
Obwohl die Gefahr, die vom Berg ausgeht, durch das eisige Wetter und die steilen Klippen durchgehend präsent ist, zeigt der Film auch nachgestellte Szenen, die sich mit dem Unfall aus dem Jahr 2002 beschäftigen. Ein Fehler, eine Unachtsamkeit oder eine Umschwankung des Wetters können nicht nur das Vorhaben in Windeseile unterbrechen, sondern auch das Leben der mutigen Skifahrer bedrohen.
Ebenso beängstigend wie fesselnd sind daher die eisigen Aufnahmen, die einem in Mount St. Elias geboten werden. Eingefangen wurden diese Bilder von Extremsportregisseur Gerald Salmina, der bereits in der Vergangenheit eine Vielzahl von extremen Sportarten auf Zelluloid einfangen konnte. Was er nun in Mount St. Elias filmte war jedoch keine Sportart sondern ein Überlebenskampf. Wie der Mensch in Extremsituationen über sich hinauswachsen kann und manchmal nur dank einer einfachen Schaufel überlebt.Anmerkung:
Extremsportler Peter Ressmann fiel im Jahr 2010 in Unken 25 Meter tief in ein Bachbett und war sofort tot. Bei einem routinemäßigen Abseilen in den Salzburger Bergen bezahlte der Sportler dies mit seinem Leben. Er stieg 2006 auf den Gipfel des 8.047 Meter hohen Broad Peak im pakistanischen Karkoram-Gebirge und fuhr anschließend großteils auf Skiern ab. In China bestieg er den 7.500 Meter hohen Muztagh Ata, um ihn dann ebenfalls mit den zwei Brettln zu bezwingen. Als weltweit tätiger Skilehrer und Profibergsteiger führte er seine Gäste auf den Mount McKinley, Elbrus, Mustagh Ata und Pik Lenin.
Regie: Gerald Salmina
Kamera: Günther Göberl, Gerald Salmina, Peter Thompson, Michael Kelem, Christof Oefelein, Jim Surette, Robert Frost, Franz Recktenwald, Mike Single, Bernd Pröschold
Besetzung: Axel Naglich, Jon Johnston, Peter Ressmann
Bildrechte: Kinowelt Filmverleih/Studiocanal