20 Jahre sind vergangen seit dem mysteriösen Verschwinden der legendären 9. Legion im Norden Britanniens. Marcus Flavius Aquila (Channing Tatum), ein junger römischer Centurion, erreicht ein Lager in Britannien und übernimmt dort seinen ersten Posten als Garnisonskommandanten. Aquila, dessen Vater der letzte war, welcher die Standarte, den sogenannten Adler, der 9. Legion trug, will nun die verlorene Ehre seiner Familie wiederherstellen. Kurze Zeit nachdem Aquila seine Aufgaben als Garnisonskommandanten übernommen hat, wird das Lager von keltischen Stammesangehörigen überrannt. Nur durch Aquilas Tapferkeit und Führung können die Angreifer zurückgeschlagen werden. Aquila wird für seine Tapferkeit ausgezeichnet, aber wegen einer schweren Beinverletzung, die er sich im Kampf zugezogen hat, auch ehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen.

Historisch gesehen wurde die 9. Legion von Kaiser Hadrian in den Jahren 108/109 n. Chr. zum Bau des Hadrianwalles sowie als Flankenschutz gegen die keltischen Stämme eingesetzt. Ihr Verbleiben ist jedoch nicht gänzlich geklärt. Im 19. Jahrhundert ging man von einer Auslöschung durch die Pikten aus, moderne Historiker dagegen vermuten, dass die Legion durch die 6. Legion abgelöst wurde. Andere hingegen glauben, dass sie in einem Massaker in Germanien oder im frühen 2. Jahrhundert im Krieg gegen die Perser ausgelöscht wurde. Eine eigene Interpretation der Geschehnisse bietet uns nun Regisseur Kevin Macdonald in seinem Actiondrama Der Adler der neunten Legion (Originaltitel: The Eagle), welches auf dem Buch „The Eagle of the Ninth“ von Rosemary Sutcliff basiert.

Aber auch auf technischer Ebene gibt der Film wenig her. Lediglich die schönen und weitläufigen Landschaftsaufnahmen sorgen für einen erfreulichen Anblick, sowie die beeindruckende Kameraarbeit des Oscarpreisträgers Anthony Dod Mantle (Slumdog Millionär). Durch die dunklen Szenen, störende Schnitte und unübersichtliche Ereignisse rücken diese aber schnell wieder in den Hintergrund. Kulissen und Kostüme sind angemessen, aber können den Film dank der schwachen Geschichte kaum unterstützen.
Wer einen ereignisreichen Film über die 9. Legion sehen will, sollte unserer Meinung nach lieber zu dem Gegenstück Centurion greifen. Auch wenn die Kämpfe weitaus blutiger sind, erlebt man dort eine packende Story und glaubhafte Charaktere, welche man auf ihrem Überlebenskampf begleitet. Der Adler der neunten Legion hingegen ist eine schwache Erzählung von Freundschaft und Ehre, die sich in den weiten Landen Nordbritanniens verläuft.




