Burke & Hare – Wir finden immer eine Leiche (2010) | Filmkritik

Burke & Hare - Wir finden immer eine Leiche

Die beiden irischen Immigranten William Burke (Simon Pegg) und William Hare (Andy Serkis) leben Anfang des 19. Jahrhunderts in Edinburgh, Schottland. Jeder Geschäftsversuch der beiden Freunde scheitert und schon bald stehen sie kurz vor dem finanziellen Ruin.

Doch genau zum richtigen Zeitpunkt entdecken sie eine Marktlücke – den Leichenhandel. Nachdem ein Gesetzt verabschiedet wurde, welches den Handel von Verstorbenen untersagt, ist die Nachfrage für leblose Körper dramatisch gestiegen. Ein Geschäft in dem Burke und Hare eine Möglichkeit sehen.

Als das Schicksal die beiden Geschäftspartner anfangs noch mit glücklichen Zufällen überhäuft und die Leichen Burke und Hare vor die Füße fallen, gerät der Nachschub schon bald ins Stocken. Doch um den neugewonnenen, finanziellen Wohlstand weiterhin führen zu können, müssen sich die Freunde fortan selber um die Zufuhr von Leichen kümmern und selbst Hand anlegen. Doch wie lange können Burke und Hare unschuldige Bewohner um die Ecke bringen ohne geschnappt zu werden?

Wenn man den Trailer zu Burke & Hare – Wir finden immer eine Leiche betrachtet, wird der ein oder andere wahrscheinlich direkt an den erst kürzlich erschienenen Film I Sell the Dead erinnert. Beide Filme beschäftigen sich nämlich auf humoristische Weise mit dem Thema des Leichenhandels. War es in 2008 in I Sell the Dead noch das Duo Dominic Monaghan und Larry Fessenden, welche gemeinsam die Überreste ausgruben, arbeiten nun Simon Pegg und Andy Serkis mit den toten Körpern.

Geleitet wurde die britische Komödie von Regisseur John Landis, welcher auf dieser Ebene schon reichlich Erfahrung mit Filmen wie Blues Brothers, Der Prinz aus Zamunda oder Beverly Hills Cop III sammeln konnte.

In Burke & Hare verarbeitet er nun die wahre Geschichte der West-Port-Morde von William Burke und William Hare in den Jahren 1827 und 1828.

Zusammen begangen sie 17 Morde und verkauften sie als Anatomieleichen an das Edinburgh Medical College. Ihr Hauptkunde dort war Robert Knox. Bei diesem Hintergrund wird eine Schwierigkeit des Films direkt deutlich. Zwei brutale Mörder müssen die Sympathie des Zuschauers gewinnen und ihn zum lachen bringen.

Up the close and down the stair, In the house with Burke and Hare.

Burke’s the butcher, Hare’s the thief, Knox, the boy who buys the beef.

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Dieser Schritt gelingt in Burke & Hare jedoch überraschend schnell, denn das unterhaltsame Gespann Simon Pegg und Andy Serkis gewinnt die Herzen der Zuschauer fast wie im Flug. Simon Pegg hat dabei einen recht einfachen Job. In der Vergangenheit bewies er bereits in den Filmen Shaun of the Dead, Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis und Run, Fatboy, Run seinen Sinn für Humor.

Der trockene, schwarze Witz als Leichenhändler liegt ihm dabei optimal. Sein Partner Andy Serkis hat es da schon etwas schwieriger, da er den meisten Menschen durch seine Darstellung des finsteren Gollum/Sméagol bekannt ist. Doch im Laufe des Films entwickelt das Publikum auch für ihn die nötige Zuneigung.

Trotzdem bleibt er durchgehend im Hintergrund und verschwindet etwas im Schatten des überragenden Simon Pegg. Dieser hat nämlich nicht nur die meisten Lacher auf seiner Seite, sondern präsentiert dem Zuschauer auch noch eine klassische Liebesgeschichte in bester Romeo & Julia-Manier.

Wer nun denkt, dass nur zwei britische Fachmänner das Werk stemmen müssen, liegt weit daneben. In den Nebenrollen trumpft Burke & Hare ebenfalls mit interessanten Charakteren auf. Nicht nur Christopher Lee taucht in einer hervorstechenden Cameo-Rolle als greiser Veteran auf, auch Tim Curry und Tom Wilkinson unterstützen die englische Garde im Film.

Im Vergleich zum ähnlich strukturierten I Sell the Dead setzt Burke & Hare zwar etwas mehr auf eine realistische Geschichte, schafft es aber auch mit dieser zu überzeugen. Wer also keine Angst vor Leichen hat und den britischen Humor schätzt, wird mit dem Film seine wahre Freude haben.

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