Child’s Play (2019) | Filmkritik

Child's Play

Jeder braucht einen Freund. Das denkt sich auch der Technologiekonzern Kaslan und bringt mit Buddi den ultimativen Freund aller Kinder auf den Markt. Die Puppe soll einsamen Kids ein ewiger Spielgefährte sein. Wäre da nicht ein frustrierter Mitarbeiter in der Buddi-Fabrik, der in einer Puppe sämtliche Sicherheitsprotokolle abschaltet. Die künstliche Intelligenz kann nun tun und lassen, was sie will.

Karen (Aubrey Plaza) ist eine gestresste Mutter, die in einem Kaufhaus am Reklamationsschalter sitzt. Täglich wird sie von genervten Buddi-Käufern gestresst. Als eines Tages eine defekte Puppe auf ihrem Schalter landet, beschließt sie kurzerhand, diese ihrem Sohn Andy (Gabriel Bateman) zu schenken. Der Junge hat bald Geburtstag und da er keine Freunde hat, bietet sich der künstliche beste Freund regelrecht an.

© capelight pictures | Foto: Eric Milner

Anfangs scheinen Andy und sein neuer Freund Chucky gut klar zu kommen. Doch mehr und mehr zeigt sich, dass die Puppe eine ziemlich sadistische Ader hat. Im Willen Andy nur Gutes tun zu wollen, will der kleine Plastekumpel selbst vor Mord nicht zurückschrecken.

Da sich die Software des Buddis drahtlos mit sämtlicher Technik des Kaslan-Konzerns verbinden kann, hat Chucky schnell die Gewalt über fast alle Technik des Hauses. Überwachungskameras, Computer und sogar Autos können so nach dem Willen des rothaarigen Kinderschrecks agieren.

Eine Puppe, die andere Menschen umbringt? Wem das bekannt vorkommen dürfte, der irrt sich nicht. Child’s Play ist tatsächlich ein Remake des Klassikers Chucky – Die Mörderpuppe von 1988. Die damalige Filmreihe schaffte es, sechs Fortsetzungen zu produzieren und genießt bei seinen Fans Kultstatus.

© capelight pictures | Foto: Eric Milner

Da nicht erst seit Es (2017) ein großer Drang besteht, Horrorklassiker neu zu arrangieren, war ein neuer Chucky nur eine Frage der Zeit. Die roten Haare und die Latzhose sind dem kleinen Quälgeist geblieben, die Gesichtszüge sind allerdings neu gestaltet und somit Geschmackssache. Statt von einem bösen Geist besessen zu sein, wird hier der Schrecken der verrückt gewordenen K.I. erzählt und somit zeitgemäß angepasst.

Leider bleibt Child’s Play des bisher recht unbekannten Regisseurs Lars Klevberg ein maximal durchschnittlicher Horrorfilm, der zwar mit einigen Splattereinlagen glänzen kann, auf lange Sicht aber wenig Neues bietet und den alten schrägen Humor vermissen lässt.

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Hier basiert ein Gag darauf, dass Chucky einem Jungen Schimpfwörter nachplappert. Sonst fehlt es an bissigem Humor und dem Spiel mit Horrorklischees. Dass in der Story auch nicht alles rund läuft, zeigt der Protagonist Andy am besten. Er hat leider äußerst skurrile Ideen, das abgetrennte Gesicht seines verhassten Stiefvaters verschwinden zu lassen, damit der Mord nicht auf ihn zurückfällt. Das ist selbst mit kindlicher Logik nicht mehr zu erklären und zeigt, wie unsinnig die Autoren teils vorgegangen sind.

Wer sich daran nicht stört und das Original nicht kennt, kann sich den Streifen auf jeden Fall anschauen. Auch für einen Halloween-Filmabend kann man den Film empfehlen, wenn man keine großen Erwartungen hat. Chucky-Fans hingegen werden sich jedoch nicht so wohl bei Buddi fühlen. Für sie bleibt das Original die bessere Wahl.

Seit dem 22. November 2019 gibt es Child’s Play als DVD, Blu-ray, 2-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook (Blu-ray + DVD) und Digital.

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Bildrechte: capelight pictures | Foto: Eric Milner

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