Nachdem der klamaukige Kampf gegen die Nazis von der dunklen Seite des Mondes im Jahr 2012 ausgetragen wurde, gibt es nun nach Iron Sky das neueste Abenteuer des finnischen Regisseurs Timo Vuorensola.
Abermals mittels Crowdfunding finanziert, bekommt es die Menschheit dieses Mal aber nicht nur mit bösen Nazis zu tun, sondern muss sich in Iron Sky: The Coming Race ebenfalls mit Dinosauriern und Reptilienmenschen anlegen.
Es sind 20 Jahre vergangen seitdem die Nazis vom Mond einen Nuklearkrieg begonnen haben und die Erde seither unbewohnbar ist. Die wenigen Überlebenden haben sich in eine Kolonie auf der ehemaligen Mondbasis der Braunhemden zurückgezogen. Doch die Vorräte werden knapp und die Zukunft scheint alles andere als rosig.
Die einzig verbleibende Möglichkeit für Wissenschaftlerin Obi Washington (Lara Rossi): Die Flucht ins Innere der in Wahrheit hohlen Erde, wo es eine mysteriöse Energiequelle geben soll, die die Menschheit scheinbar vor dem Untergang bewahren kann.
Zusammen mit einer Handvoll Verbündeter reist Obi in eine Welt voller prähistorischer Dinosaurier und früheren Weltherrschern, die sich über Jahrhunderte unter ihrer menschlichen Maske versteckt gehalten haben. Denn schon seit Anbeginn der Menschheit kontrollieren die Vril, eine reptile Rasse, über die Menschen. Für Obi und ihre Mitstreiter beginnt ein Wettrennen um die Zukunft, und auch Adolf Hitler auf einem T-Rex muss bezwungen werden!
Schon der Vorgänger Iron Sky (2012) war alles andere als eine satirische Glanzleistung, sondern viel mehr ein ambitioniertes Werk voller teils gelungener teils unterirdischer Gags. Die Fortsetzung Iron Sky: The Coming Race schlägt in die selbe Kerbe und feuert zudem ein Feuerwerk an Effekten und erstaunlich gelungenen Settings ab.
Was den Humor und die Satire angeht, und gerade diese sind bei solch einem Werk durchaus wichtig, will der Film nicht wirklich funktionieren. Die Tatsache, dass Reptiloide unter den Menschen hausen und diese kontrollieren wollen, ist schnell akzeptiert und bietet ansonsten wenig Unterhaltung. Adolf Hitler auf einem T-Rex ist bereits aus dem Trailer bekannt und nimmt nur wenig Spielzeit ein.
Eine Horde Apple-Jünger hingegen nehmen viel zu viel Spielzeit ein und sorgen eher für eine Portion Fremdscham als Spaß. Was am Ende bleibt sind ein paar Wortwechsel zwischen Obi und ihren Weggefährten. Vor allem der russische Techniker Sasha (Vladimir Burlakov) darf hier als Highlight genannt werden. Der restliche Cast ist leider nicht erwähnenswert.
Was jedoch lobend erwähnt werden muss, sind die Effekte, die bei der Fortsetzung noch beeindruckender wirken. Sei es nun die Mondbasis, die Raumschiffe und natürlich die prähistorische Welt inmitten des Erdballens. Iron Sky: The Coming Race macht optisch nicht den Eindruck einer Low-Budget-Produktion.
Noch mehr Spielzeit im Dschungel unter der Erdkruste hätte dem Film sicherlich besser zu Gesicht gestanden und auch mehr Leinwandzeit für die Vril und Dinosaurier wären sicherlich nicht verkehrt gewesen.. Leider aber hat man nicht so viel Arbeit in das Drehbuch gesteckt, so dass Iron Sky: The Coming Race alles in allem ein optisch gelungener Nachfolger ist, aber inhaltlich sogar noch weniger als der erste Teil zu bieten hat. Ob ein dritten Teil, und ja, dieser wird sicherlich bereits in Arbeit sein, diese Fehler ausmerzt, wäre wünschenswert.
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