I want to eat your pancreas (2018) | Filmkritik

I Want to Eat Your Pancreas

I want to eat your pancreas. Ich will deine Bauchspeicheldrüse essen. Was für ein Film steckt hinter solch einem unangenehm klingenden Titel? Vielleicht ein blutiger Splatterfilm oder ein brutaler Zombiestreifen? Oder doch ein emotionaler Anime über zwei unterschiedliche Menschen, die das Leben gemeinsam entdecken?

Im Jahr 2014 veröffentlichte der japanische Schriftsteller Yoru Sumino den Webroman mit diesem durchaus merkwürdigen Titel. In den darauffolgenden Jahren folgte eine Umsetzung als Manga, ein Realfilm und zuletzt ein Anime.

Die Einstellung zum Leben von Sakura Yamauchi und ihrem Klassenkameraden Shiga Haruki könnte kaum unterschiedlicher sein. Während Shiga schüchtern und introvertiert durchs Leben geht, ist Sakura voller Energie und Freude. Doch das 17-jährige Mädchen leidet an einer tödlichen Erkrankung ihrer Bauchspeicheldrüse und weiß, dass ihr nicht mehr viel Lebenszeit bleibt.

© peppermint anime

Die Krankheit ist jedoch ihr Geheimnis, von der lediglich ihre Ärzte und Eltern wissen. Jedenfalls bis zu jenem Tag, als auch Shiga zufällig über ihr Krankheitstagebuch stolpert und kurzerhand ein bedeutender Teil in den letzten Tagen des todkranken Mädchens wird.

Denn Sakura hat eine Liste angefertigt von Momenten, die sie in ihrem kurzen Leben noch genießen möchte. Für ihren Klassenkameraden beginnt eine aufregende, aber auch schwere Zeit voller emotionaler Höhen und Tiefen mit einem unausweichlichen Ende.

Regisseur Shin’ichirô Ushijima (One Punch Man) nutzt die gleichnamige Buchvorlage, um ein dramatisches Werk zu kreieren, das keinesfalls nur die Trauer und den Verlust thematisiert, sondern vielmehr die Freude am Leben.

Dabei beginnt I want to eat your pancreas recht gemütlich und vor allem Shiga Haruki kann zunächst keine große Begeisterung für das sterbende Mädchen und ihre Abenteuerlust aufbringen. Durch Hartnäckigkeit seitens Sakura entstehen jedoch immer wieder Momente, in denen sich die beiden Protagonisten näherkommen und eine enge Freundschaft entsteht.

© peppermint anime

Vor allem die Charakterentwicklung des Charakters Shiga kann als durchaus gelungen bezeichnet werden. Der stille Außenseiter findet dank Sakura nicht nur eine Freundin, sondern eine Beziehung zum Leben und zu anderen Menschen. Sakura hingegen bleibt trotz ihrer Krankheit zumeist fröhlich und lässt sich nur in wenigen Momenten von dieser in die Knie zwingen.

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Und so erlebt das anfangs ungleiche Duo unvergessliche Augenblicke, die den Zuschauer das ein ums andere Mal zum Taschentuch greifen lassen – sei es nun vor Freude oder vor Trauer. Besonders wenn Shiga und Sakura gemeinsam in den Nachthimmel blicken und ein spektakuläres Feuerwerk die Dunkelheit erhellt, spielt I want to eat your pancreas seine Trümpfe aus.

Dies liegt auch daran, dass das Werk mit einem gut eingesetzten Soundtrack und Songs der japanischen Pop-Rock-Band Sumika punkten kann. Die Zeichnungen wissen außerdem weitestgehend zu überzeugen, wobei ein wenig mehr Mimik in den Gesichtern der Charaktere die so wichtigen Emotionen noch besser untermauert hätte. Die deutsche Synchronisation darf als durchaus gelungen bezeichnet werden und in den emotionalen Szenen sitze Dialoge und Betonung.

Wie bereits gesagt ist I want to eat your pancreas keinesfalls nur ein Film über den Tod, sondern transportiert eine lebensbejahende Botschaft, die all den Kummer verdrängt, und den Zuschauer am Ende mit einem Gefühl des Glücks zurücklässt. Und all dies trotz des merkwürdigen Titels, von welchem man sich keinesfalls abschrecken lassen sollte!

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Bildrechte: peppermint anime

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