Overboard (2018) | Filmkritik

Ein Millionär geht bei einer Jacht über Bord und verliert sein Gedächtnis. Anschließend findet er sich inmitten einer ärmlichen Familie wieder und ihm wird vorgegaukelt, dass er ein einfacher Arbeiter ist. Klingt bekannt? Wurde ja auch 1987 bereits mit Kurt Russel und Goldie Hawn verfilmt, nur eben mit vertauschten Rollen. Im Remake zu Overboard ist also der Mann das Opfer einer Intrige, an der er eigentlich selbst Schuld ist.

Ein Goldfisch fällt ins Wasser

Kate (Anna Faris) ist eine alleinerziehende Mutter, die nach der Arbeit die Schulbank drückt, um Krankenschwester zu werden. Zusätzliches Geld für die Grundbedürfnisse der Töchter verdient sie durch das Austragen von Pizza und der Reinigung von Teppichen. Viel Arbeit, um der Familie ein schönes Leben zu ermöglichen. Eines Tages muss die smarte Singlemutter auf einer Jacht den Teppich eines reichen Schnösels reinigen.

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Der verwöhnte Millionenerbe Leonardo (Eugenio Derbez) ist ein richtiges Ekel und scheint außer Party und Sex nichts im Kopf zu haben. Statt Kate für ihre Reinigungsdienste zu bezahlen, wirft er sie prompt von Bord. Doch das Schicksal meint es gut mit der jungen Frau.

Vom Millionär zum Kindermädchen

Des Nachts wird Leonardo durch den Seegang und zu viel Alkohol über Bord gefegt. An Land gespült hat er jedoch sein Gedächtnis eingebüßt. Als Kate von dem Schiffbrüchigen im Fernsehen erfährt, hat sie eine Idee. Warum nicht so tun, als sei das ihr Ehemann. Putzen, Kochen, Kinder hüten und Geld nach Hause bringen, während die gestresste Mutter endlich für ihre Prüfung zur Krankenschwester lernen kann. Auf diese Weise bekommt die smarte junge Frau doch noch ihren Lohn und die gerechte Strafe für das millionenschwere Ekel.

Da die Schwester des Millionärssohnes nicht daran denkt, ihn über sein Leben aufzuklären, geht der Schwindel erst einmal ohne Probleme über die Bühne.

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Plötzlich erlebt Leonardo die Welt mit anderen Augen. Auf einer Baustelle schuften für einen Hungerlohn und zu Hause die Sorgen der Kinder erdulden. Ein anderer Alltag, als Schampus und Poolpartys.

Ein Ehemann wird geformr

Doch auch wenn sich der verwöhnte Sohnemann anfangs schwer tut, reift in ihm ein verantwortungsbewusster Vater mit vielen guten Eigenschaften, den auch bald die Töchter in ihr Herz schließen. Für Kate wird es plötzlich gar nicht mehr so leicht, den anfangs unsympathischen Kotzbrocken zu hassen. Entwickelt er sich doch zu dem Ehemann, von dem jede Frau träumt.

Aber schon bald droht der Schwindel aufzufliegen und Leonardo erhält seine Erinnerungen irgendwann zurück. Wird er sich dann für das Geld des Vaters oder die Liebe seiner neuen Familie entscheiden?

Overboard
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Die Idee des Films ist nicht neu und wurde auch nicht besonders originell umgesetzt. Dennoch sind die beiden Hauptdarsteller Eugenio Derbez (Geostorm) und Anna Faris (Scary Movie) recht sympathisch, auch wenn sie nicht an das Duo Russel und Hawn heranreichen. Der Film hat einige Momente fürs Herz und auch ein paar Slapstickmomente auf Lager, kann jedoch nur im Mittelfeld überzeugen.

Besonders der Anfang wirkt derart mit Klischees beladen, dass der Zuschauer des öfteren mit den Augen rollt. Doch wird es gerade gegen Ende deutlich besser und es steigt die Hoffnung auf das gewünschte Happy End, welches in solchen Filmen nicht lange auf sich warten lässt. Die Schauspielleistung der Darsteller ist solide und der Humor zündet dann auch in den meisten Fällen, wenn auch große Lacher ausbleiben.

Wer das Original nicht kennt und einfach Lust auf etwas leichtere Kost hat, ist mit Overboard sicher nicht falsch beraten. Dennoch ist es zu empfehlen, sich lieber das Original anzusehen. Dort hat die Chemie einfach derart gestimmt, dass es nicht verwunderlich war, dass die Hauptdarsteller später ein Ehepaar wurden. Warum Regisseur Rob Greenberg ausgerechnet diesen Film zu einem Remake verhelfen wollte, ist und bleibt jedoch ein Rätsel.

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