Hollywood im Jahr 1969: Der Western-Darsteller Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) durchlebt gerade eine kleine Schaffenskrise. Er ist unzufrieden mit seinem Job und zweifelt, ob er überhaupt das nötige Zeug zum Filmstar hat.

Direkt neben Rick wohnt der Regisseur Roman Polanski mit seiner Frau Sharon Tate (Margot Robbie). Rick bewundert das Paar und sehnt sich nach dem Ruhm der beiden. Schafft Rick den Aufstieg in Hollywood?
Once Upon a Time in Hollywood ist der neunte Film von Quentin Tarantino, der wie gewohnt auch das Drehbuch zum Film beisteuerte. Sein neunter Film ist unüblich, schwer zu greifen und sperrig, aber auch wunderschön bebildert, grandios gespielt und künstlerisch verspielt.
Der 161-minütige Film ist über weite Strecken ein Film für Filmfans großer Schauspielkunst. Der Dreh- und Angelpunkt ist das Duo Pitt / DiCaprio. Sie verkörpern ihre gegensätzlichen Rollen authentisch und bieten ein wahres Aufeinandertreffen zweier Hollywood-Stars.

Die Zeichnung dieser gegensätzlichen Figuren ist es allein Wert sich die 161 Spielminuten anzusehen. Viel mehr als zwei interessante Figuren gibt es jedoch nicht in dem Film. Tarantino verzichtet in seinem neuesten Film auf eine richtige Handlung. Vielmehr schickt er Rick Dalton und Cliff Booth auf eine Reise im Hollywood Ende der 1960er Jahre.
Filmgrößen wie Steve McQueen oder Bruce Lee bekommen ihre kurzen Momente. Die Darsteller Al Pacino, Margot Robbie und Kurt Russell bekommen ebenfalls ihre Auftritte in ihren jeweilige Rollen, aber mehr auch nicht. Die Story ist für einen Tarantino-Film dünn, die Dialoge gewohnt gut, aber haben nicht die Brillanz der Dialoge seiner vorherigen Filme wie beispielsweise in Pulp Fiction (1994).
Er verlässt sich ganz allein auf seine beiden Hauptdarsteller, was auch über weite Strecken funktioniert. Die ganze Welt der 60er Jahre mit der Manson-Bande, Hollywood und dem Gefühl von Freiheit und Lockerheit wird wunderbar aufgefangen. Schöne Bilder, eine tolle Ausstattung und eben jede Menge Gastauftritte sorgen für Unterhaltung.

Auch das Thema Gewaltausbruch kommt für einige Zeit kaum vor in dem Film vor. Es ist schon überraschend mit anzusehen wie sehr dieser Film aus dem typischen Tarantino-Muster herausfällt. Trotz dieser untypischer Reduzierung der Handlung, dem Verzicht von Rache als leitende Motivation und ohne Samuel L. Jackson ist der Film dennoch sehenswert.
Insgesamt bietet Once Upon a Time in Hollywood so viele grandiose Momente, die es aufgrund der starken Schauspieler einfach viel zu selten auf der großen Leinwand zu sehen gibt. Es ist ein Film für Fans von Schauspielkunst, der emotional, witzig und auch ernst zugleich ist. Und so ganz lässt sich Tarantino von seinem typischen Stil dann nicht abdrängen, zumindest nach diesem filmischen Ende, das anders, mutig und typisch Tarantino in einem ist.

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