Ich – Einfach Unverbesserlich (2010) | Filmkritik

Ich - Einfach Unverbesserlich

Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten gehören zu den bekanntesten und ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit. Sie sind das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike und locken viele Touristen in die Wüste. Doch eines Tages müssen diese entsetzt feststellen, dass eine der Pyramiden durch eine riesige, aufblasbare Attrappe ersetzt wurde. Die Nachrichten bezeichnen diese Tat als das schlimmste Verbrechen, welches jemals von einem Schurken begangen wurde. Natürlich können das alle anderen Superschurken nicht auf sich sitzen lassen. Unter ihnen befindet sich auch Gru (Steve Carell), dessen Stolz zutiefst verletzt wurde. Daher plant er den größten Raub aller Zeiten – Er will den Mond stehlen.

Doch für dieses Vorhaben benötigt er nicht nur finanzielle Unterstützung der „Bank des Bösen“, auch einen Schrumpfstrahler muss er in seinen Besitz bringen. Schon zu Beginn muss Gru einen Rückschlag hinnehmen, als die Bank ihm kein Geld aushändigen will, da seine letzten Unternehmungen alle gescheitert sind und junge Talente seinen Platz langsam aber sicher einnehmen. Erst sobald er den Schrumpfstrahler besitzt, wollen sie ihm aushelfen. Zudem trifft Gru auch noch auf den nervigen Vector (Jason Segel), welcher ebenfalls bei der Bank Geld abholen möchte.

Zusammen mit seinen Minions unternimmt Gru den Diebstahl des Schrumpfstrahler, welcher auch erfolgreich verläuft. Doch auf der Flucht werden die Diebe von einem anderen Superschurken überfallen. Der schlaksige Vektor, über welchen sich Gru vorher noch lustig gemacht hat, überwältigt ihn, sowie seine Mannschaft und entkommt mit der wertvollen Ware. Als Gru versucht diesen aus Vektors Geheimversteck zurück zu stehlen, steht er vor einer unüberwindbaren Festung. Außerdem entdeckt er in Vektors Garten die vermisste Pyramide. Grus Lage scheint aussichtslos. Doch dann bemerkt er die drei Waisen Margo (Miranda Cosgrove), Edith (Dana Gaier) und Agnes (Elsie Fisher), welche bei ihrem Keksverkauft ohne Probleme in Vektors Festung gelangen. Gru sieht seine letzte Chance für den  Schrumpfstrahler gekommen. Ohne zu zögern adoptiert er die drei kleinen Mädchen und will sie zu Vektor schicken. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass Margo, Edith und Agnes ihm ganz andere Probleme bereiten können. Er sieht sich nun neben seinem Beruf als Superschurke in der Rolle des Vaters.

Der neuste Animationsfilm der Universal Studios nennt sich Ich – Einfach Unverbesserlich (Originaltitel: Despicable Me) und wurde von Chris Meledandri produziert. Dieser ist in der Welt der animierten Filme mit Sicherheit kein Neuling, sonder war bereits für Ice Age, Ice Age 2 und Horton hört ein Hu verantwortlich. Nun realisierte er erneut eine fantasievolle Geschichte, welche mit ausgefallenen Gags überzeugen will.

Im Mittelpunkt dabei steht der mürrische Superschurke Gru, welcher auf die drei Waisenkinder Margo, Edith und Agnes trifft. Diese schaffen es in kürzester Zeit sein Leben auf den Kopf zu stellen und seine harte Schale zu durchbrechen. Dabei entdeckt der Verbrecher schon nach kurzer Zeit seine väterliche Seite und schließt die drei Sprössling in sein Herz. Auf der anderen Seite will er jedoch nicht seinen Ruf als Superschurke verlieren, an dem er jahrelang so eifrig gearbeitet hat. Schwerpunktmäßig wird in Ich – Einfach unverbesserlich (Originaltitel: Despicable Me) die warmherzige Geschichte behandelt und das Gute, was in jedem Menschen steckt. Selbst im finstersten Schurken.

Doch auch der Humor kommt nicht zu kurz und wird vor allem durch die gelben Lakaien von Gru geprägt, welche schlicht Minions heißen. Dabei verlässt sich der Film nicht auf einen lustigen Nebencharakter, sondern schickt gleich eine ganze Slapstick-Armee von ihnen auf die Kinoleinwand. Diese drolligen Figuren sorgen an erster Stelle für den Humor im Film. Dabei geht es den kleinen Helfern sogar oft an den Kragen. Entweder probieren sie die neusten Waffen aus, müssen die Nebenwirkungen von Tränken erfahren oder werden schmerzhaft durchgebrochen und erleuchten so als Knicklicht einen dunklen Gang. Der Charme der belustigenden Knechte erinnert dabei stark an die verrückten Raving Rabbids, welche in Videospielen dem Titelhelden Rayman das Leben schwer machen. Ganz wie ihre Vorbilder geraten auch die Minions von einer Katastrophe in die nächste.

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Bei den Synchronsprechern vertraut der Animationsfilm wie immer auf bekannte Persönlichkeiten aus der Filmwelt. Der Hauptcharakter Gru wird dabei mit einem spanisch-klingenden Akzent von Komiker Steve Carell gesprochen, der dem Charakter eine persönliche Note auferlegt. In Deutschland vertraut man auf den erfahrenen Hörspielsprecher, Synchronsprecher und Hörbuchinterpret Oliver Rohrbeck, welcher durch seine Rolle des Detektivs Justus Jonas in „Die drei Fragezeichen“ bekannt ist. Bei dem Bösewicht Vektor erklingt im Originalton die Stimme des Schauspielers Jason Segel (How I Met Your Mother), welcher für das deutsche Publikum Jan Delay weichen musste. Weiterhin sind Russell Brand, Will Arnett und Miranda Cosgrove zu hören. Doch noch weitere bekannte Namen arbeiteten hinter den Kulissen, denn der Soundtrack des Films wurde von Hans Zimmer, Heitor Pereira und Pharrell Williams komponiert.

Generell macht Ich – Einfach unverbesserlich nicht viele Fehler, doch gegenüber der starken Konkurrenz von Pixar und Disney in Sachen Animationsfilme 2010, bleibt der Film leider etwas zu uninspiriert. Eine klassische Familiengeschichte über Liebe, Familie und Selbstfindung, welche lediglich durch die gelben Minions frischen Wind erhält. Die Geschichte von „Superbad“ zum „Superdad“ ist unterhaltsam aber nicht imposant.

Cast & Crew

Regie: Pierre Coffin, Chris Renaud
Drehbuch: Ken Daurio, Cinco Paul
Musik: Hans Zimmer, Heitor Pereira, Pharrell Williams
Stimmen: Steve Carell, Jason Segel, Russell Brand, Julie Andrews, Will Arnett, Kristen Wiig, Miranda Cosgrove, Dana Gaier, Elsie Fisher

Bewertung

Trailer

Informationen
Ich - Einfach unverbesserlich | 30. September 2010 (Deutschland) 7.6

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