Megamind (2010) | Filmkritik

Megamind

Megamind (Will Ferrell) ist ein super-intelligenter Außerirdischer, welcher bereits acht Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern getrennt wird, da sein Heimatplanet durch ein schwarzes Loch zerstört wird. Seine Eltern schicken ihn in letzter Sekunde zusammen mit seinem treuen Begleiter Minion auf die Erde. Auf seiner Reise begegnet er einem anderen Kind, welches ebenfalls von einem fremden Planeten auf die Erde geschickt wurde. Trotz des gemeinsamen Schicksal könnte die Kindheit der beiden nicht unterschiedlicher verlaufen.

Während das andere Kind als Metro Man (Brad Pitt) zum Verteidiger der Stadt Metro City heranwächst und zum Superhelden wird, landet Megamind im Metro City Gefängnis und wird von den Insassen als Krimineller erzogen, welcher nur seinen Begleiter Minion als Freund hat. Als Erwachsene sind die beiden die stärksten zu Rivalen. Während einer der vielen Versuche von Megamind seinen Erzfeind Metro Man zu besiegen, geschieht das undenkbare. Sein Plan funktioniert und die Stadt ist ihm von nun an erbarmungslos ausgeliefert. Natürlich genießen Megamind und Minion ihren Sieg in vollen Zügen und Leben wie die Könige.

Doch schon bald stellt der intelligente Schurke fest, dass das Leben als Bösewicht keinen Sinn hat, wenn niemand einen bekämpft. Mit wachsenden Depressionen sucht Megamind nach einem Ausweg aus der Krise. Schnell kommt ihm die rettende Idee. Da er seinen alten Gegenpart ausgelöscht hat, schafft er sich einfach einen neuen Superhelden, der ihn bekämpft. Nach anfänglichen Schwierigkeiten scheint sein Plan auch zu funktionieren. Doch dann läuft alles schief. Sein erschaffener Superheld wird zum Superschurken. Der einzige der ihn nun noch stoppen kann ist ausgerechnet Megamind. Kann das Genie diese Rollen übernehmen?

Die Fans der Animationskunst wurden im Kinojahr 2010 zu Genüge bedient. Alte Bekannte kehrten in Pixars Toy Story 3 und Für immer Shrek von DreamWorks zurück, aber auch viele neue Helden bestritten ihre Abenteuer auf der Kinoleinwand. In Drachenzähmen leicht gemacht nimmt es ein junger Wikinger mit den Feuerspuckern auf und in Ich – Einfach unverbesserlich trifft der Superschurke Gru auf drei kleine Waisen. Doch ein weiterer animierter Krimineller erlebte seine Abenteuer-Premiere.

DreamWorks Animations Megamind ließ das Jahr der Animationsfilme ausklingen und schickte einen ungewöhnlichen Helden in das Abenteuer seines Lebens. Im Vordergrund stehen dabei zahlreiche Anspielungen auf die Helden unserer Jugend, welche die Erlebnisse der uns bekannten Superhelden vollkommen auf den Kopf stellen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht das blaue Genie Megamind, welcher trotz seiner fiesen Machenschaften schnell das Herz der Zuschauer erobert. Durch seine vielen Fehlschläge wirkt er geradezu menschlich und liebenswert. Hinzu kommt eine brillante Synchronisation von Schauspieler Will Ferrell, welcher dem intelligenten Alien seine Stimme verleiht – diabolisches Lachen inklusive.

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Sein Gegenpart ist der Schönling Metro Man, welcher jedes Superhelden-Klischee erfüllt und ohne Frage direkt von Supermans Planeten Krypton stammen könnte. Mit Charme und einem schneeweißen Lächeln verzaubert er die Stadtbewohner immer wieder aufs Neue. Gesprochen wird diese leider etwas kurze Rolle von Schauspieler Brad Pitt. Natürlich benötigt ein Superheld auch eine holde Jungfrau, welche er regelmäßig retten kann. Diese Person findet sich in dem Charakter der Roxanne, welche ständig von Megamind entführt wird, aber niemals ihre Gelassenheit verliert. Serien-Star Tina Fey (30 Rock) übernahm diese Aufgabe. Grundsätzlich scheinen die Charaktere des Film alle mit hochkarätigen Stimmen besetzt zu sein. Neben diesen drei Hauptcharakteren haben nämlich außerdem noch Jonah Hill, David Cross und Ben Stiller akustischen Anteil am Film. Allerdings ist eine prominente Besetzung nicht alles auf das sich der Film verlassen kann.

Bei der Songauswahl wurde in bester Shrek-Manier auf bekannte Ohrwürmer vertraut. Mit Liedern von AC/DC, Michael Jackson und Guns N‘ Roses kämpfen sich die Superhelden durch Metro City und auch am Ende erblicken wir ein bekanntes Bild. Ein Massentanz mit den Charakteren, die im Film einen Auftritt hatten, läutet die Credits ein. Dies ist leider auch ein großer Schwachpunkt des Films. Es wirkt als hätte sich Megamind stark bei seinen Vorgängern bedient. Viele Parallelen zu den Animationsfilmen Die Unglaublichen, Shrek und Madagaskar fallen einem dutzendfach ins Auge. Ein weiteres Manko ist der letzte Abschnitt des Films, denn hier werden die netten und amüsanten Superheldenparodien außer Acht gelassen und die Moralkeule schlägt einem ins Gesicht. Dadurch wirkt der Film letztendlich etwas zu konventionell.

Insgesamt ist Megamind aber ein unterhaltsamer Familienfilm, welcher viele zündende Gags mit sich bringt und vor allem alteingesessenen Superheldenfans jede Menge zu bieten hat. Liebenswerte Charaktere sorgen dafür, dass Superman, Spider-Man und all die anderen Helden aufpassen müssen, denn Megamind rechnet nun mit ihnen ab.

Regie: Tom McGrath
Drehbuch: David Lindsay-Abaire, Jeanine Tesori
Musik: Hans Zimmer, Lorne Balfe
Stimmen: Will Ferrell, Tina Fey, Jonah Hill, David Cross, Brad Pitt, Ben Stiller

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Bildrechte: Paramount Pictures

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